Freitag, 20. Juni 2025

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Brandprozession wird am Feuerwehrfest aufgegriffen

„Das ist ein Schritt in die richtige Richtung!“ Von dieser Reaktion können Pfarrer Andreas Neuser und Frau Elisabeth Lüttecke berichten, wenn sie die neue Form vorstellen, in der das Anliegen der Brandprozession auf dem Feuerwehrfest aufgegriffen werden soll. „Der Pfarrgemeinderat St. Johannes Baptist Attendorn hat sich schon länger Gedanken gemacht, wie diese alte Tradition mit neuen Leben gefüllt werden könnte“, erzählt Elisabeth Lüttecke, die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. In den letzten Jahren nahmen immer weniger Menschen an der Brandprozession teil. „Die meisten wohl, weil sie sich verpflichtet fühlten, diese Tradition aufrecht zu erhalten“, so Pfarrer Neuser. Jetzt soll diese Tradition neu und anders aufleben.

Die Brandprozession hat in Attendorn eine lange Tradition: Pfarrer Ludwig Habbel (1827-1846) schreibt in seiner Agende 1841, dass am 16. Juli eine Prozession um die Stadt abgehalten würde, zur Erinnerung an die Feuersbrunst, die durch Zünden eines Blitzschlages entstanden sei.

Da nachweislich nur 1710 eine durch Blitzschlag entstandene Katastrophe vermerkt ist, bei der 60 Häuser ein Raub der Flammen wurden, ist demnach die Entstehung der Brandprozession nach 1710 anzusetzen. 

Die Bürger hätten im Anschluss ein Gebet angefangen, was auch durch den damaligen Pfarrer Zeppenfeld zehn Tage lang begleitet, dann aber abgeschafft wurde. Diese Entscheidung fand keinen Zuspruch in der Bürgerschaft, so dass dieses Bittgebet durch den Hospitalsrektor Kaspar Stephan Dingerkus weitergeführt worden sei, so Pfarrer Habbel.

Aus diesem Brandgebet ist offenbar die Brandprozession entstanden, die zuletzt um den Stadtwall führte und deren Anliegen jetzt in zeitgemäßer Form aufgegriffen werden soll.

Im Rahmen des Feuerwehrfestes am Sonntag, 29.06.2025, um 10:30 Uhr wird die heilige Messe aus der Pfarrkirche ans Feuerwehrhaus verlegt. Hier wird – wie bei der traditionellen Brandprozession – Gott um seinen Schutz und seine Hilfe in allen Gefahren gebeten.

„Wir haben bei den Verantwortlichen des Löschzuges der Freiwilligen Feuerwehr Attendorn eine große Offenheit erlebt und sind sehr dankbar für deren Bereitschaft, in dieser Form die Anliegen der Brandprozession in ihr Fest zu integrieren“, freut sich Elisabeth Lüttecke. Sie und Pfarrer Neuser hoffen, dass die Gläubigen durch ihre Teilnahme am Gottesdienst diese neue Form, ein altes Versprechen zu erfüllen, aufgreifen und unterstützen. „Dass im Anschluss die Möglichkeit besteht, die Angebote des Feuerwehrfestes wahrzunehmen, ist natürlich ein weiterer Grund zu kommen“, ist Pfarrer Neuser überzeugt.

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