Freitag, 07. Februar 2025

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Apo­the­ker appel­lie­ren an Bun­des­tags­kan­di­da­ten

Das Apo­the­kenster­ben schnellst­mög­lich zu been­den, muss zum Sofort­pro­gramm einer neu­en Bun­des­re­gie­rung gehö­ren, for­dern die Apo­the­ken im Kreis Olpe.

Das Apo­the­kenster­ben zu been­den, muss zum 100-Tage-Sofort­pro­gramm einer neu­en Bun­des­re­gie­rung gehö­ren. Das for­dert Ulf Ullen­boom, Vor­sit­zen­der der Bezirks­grup­pe Olpe im Apo­the­ker­ver­band West­fa­len-Lip­pe. (AVWL), von den Kan­di­da­ten, die sich am 23.02.2025 zur Wahl stel­len. „Nach 20 Jah­ren ohne ech­ten Infla­ti­ons­aus­gleich gera­ten der­zeit immer mehr Apo­the­ken in wirt­schaft­li­che Schief­la­ge. Täg­lich müs­sen ein bis zwei Apo­the­ken für immer schlie­ßen. Jede zehn­te Apo­the­ke ist defi­zi­tär und jede drit­te wirt­schaft­lich stark gefähr­det“, so Ulf Ullen­boom. Die­se Stand­or­te zu bewah­ren, kön­ne nur mit Hil­fe eines Ret­tungs­pa­ke­tes gelin­gen, das rasch auf den Weg gebracht wer­de und schnell wir­ke.

6 Euro für 60 Minu­ten


„Wenn das Apo­the­ken­netz wei­ter aus­dünnt, dann wer­den Pati­en­ten künf­tig wei­te Wege auf sich neh­men müs­sen, gera­de im Nacht- und Not­dienst“, warnt Ulf Ullen­boom. Er appel­liert daher an die Kan­di­da­ten, sich im Fal­le eines Wahl­sie­ges für das Apo­the­ken­netz ein­zu­set­zen. „Dazu gehört eine Anhe­bung des staat­lich gere­gel­ten Apo­the­ken­ho­no­rars, das seit nun­mehr elf Jah­ren nicht mehr erhöht wor­den ist. Auch die Ver­gü­tung für Leis­tun­gen wie zum Bei­spiel die Her­stel­lung indi­vi­du­el­ler Rezep­tu­ren muss ver­bes­sert wer­den. Wenn wir in der Apo­the­ke für einen Pati­en­ten indi­vi­du­ell eine Sal­be her­stel­len, die der Arzt ver­schrie­ben hat, bekom­men wir der­zeit sechs Euro – für oft min­des­tens eine Stun­de Arbeit.“

Poten­zi­al aus­schöp­fen

Jeder Euro mehr für die Apo­the­ken sei gut inves­tier­tes Geld: „Wir kön­nen dazu bei­tra­gen, den Gesund­heits­zu­stand und die Lebens­qua­li­tät der Pati­en­ten zu ver­bes­sern – und gleich­zei­tig Fol­ge­kos­ten ein­zu­däm­men und die Wirt­schaft­lich­keit der Ver­sor­gung zu erhö­hen“, sagt Ulf Ullen­boom. Das Gesund­heits­sys­tem ste­he in Zei­ten des Fach­kräf­te­man­gels und der altern­den Gesell­schaft unter hohem Druck. Apo­the­ken könn­ten hier durch Prä­ven­ti­ons­an­ge­bo­te und zusätz­li­che Leis­tun­gen ent­las­ten, wenn sie von der Poli­tik damit beauf­tragt wür­den. „Hun­dert­tau­sen­de Kran­ken­haus­auf­ent­hal­te gehen jedes Jahr auf Medi­ka­ti­ons­feh­ler zurück“, nennt Ulf Ullen­boom ein Bei­spiel. „Zwei Drit­tel davon lie­ßen sich ver­mei­den, wenn das heil­be­ruf­li­che Poten­zi­al der Apo­the­ken bes­ser aus­ge­schöpft wür­de.“ Das gehe aller­dings nur, wenn es auch in Zukunft noch Apo­the­ken gebe. Des­halb müs­se die Poli­tik zeit­nah han­deln. Die Pati­en­ten for­dert er auf, sich im eige­nen Inter­es­se über die Plä­ne der Par­tei­en in die­ser Fra­ge zu infor­mie­ren. „Es geht hier schließ­lich um Ihre Gesund­heits­ver­sor­gung.“

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