Samstag, 25. Januar 2025

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Mis­si­ons­pro­jekt der St.-Ursula-Realschule fei­ert Jubi­lä­um

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Mit­te: Die Schul­lei­te­rin der Ibu Ani (Foto: St.-Ursula-Realschule)

„Ohne euch hät­te ich das nie geschafft“, sagt die 22-jäh­ri­ge Ori­na , die zur­zeit Manage­ment stu­diert. Sie stammt aus Ana­kalang in der Nähe der Haupt­stadt Wain­ga­pu auf der indo­ne­si­schen Insel Sum­ba. In ihrem Hei­mat­dorf gibt es kei­ne öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel, mit denen sie täg­lich zur Schu­le in die Stadt hät­te fah­ren kön­nen.

Sie hat­te gro­ßes Glück. Sie fand einen Platz in der Asra­ma Putri Wara, einer Art sehr ein­fa­chem Inter­nat, und konn­te so die katho­li­sche Mit­tel­schu­le SMP Anda Luri besu­chen. Die Schu­le ist eins der Pro­jek­te, die die St.-Ursula-Realschule Atten­dorn seit jetzt 25 Jah­ren unter­stützt.

Mäd­chen­bil­dung im Zei­chen der Ursu­li­nen

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Schü­le­rin­nen der Anda Luri (Foto: St.-Ursula-Realschule)

Mit dem dort erwor­be­nen Abschluss stan­den Ori­na vie­le beruf­li­che Mög­lich­kei­ten offen, sogar ein Stu­di­um. Die­ses Glück haben bei Wei­tem nicht alle Mäd­chen auf Sum­ba. Trotz Schul­pflicht müs­sen vie­le von ihnen zuhau­se blei­ben, schwe­re kör­per­li­che Arbeit ver­rich­ten, klei­ne­re Geschwis­ter ver­sor­gen und wer­den nicht sel­ten ohne jeg­li­che Bil­dung jung ver­hei­ra­tet.

Mäd­chen­bil­dung – das hat­ten sich vor über 100 Jah­ren auch die ers­ten Ursu­li­nen zur Auf­ga­be gemacht, als sie die St.-Ursula-Schulen in Atten­dorn grün­de­ten. Und ganz in der Tra­di­ti­on der Ursu­li­nen unter­stützt die St.-Ursula-Realschule seit 1999 mit ihrem Mis­si­ons­pro­jekt „Asra­ma ber­di­ka­ri“ die schu­li­sche Bil­dung, vor­zugs­wei­se von Mäd­chen.

Über 350.000 Euro an Spen­den

„Wir kön­nen nicht die Welt ver­än­dern, aber wir kön­nen an einer Stel­le dafür sor­gen, dass die­se Welt ein biss­chen bes­ser wird“, so Rudolf Schmidt, Zwei­ter Kon­rek­tor der Real­schu­le, der gemein­sam mit Chris­ti­an Ohm-Ben­der ver­ant­wort­lich für das Mis­si­ons­pro­jekt ist.

Gene­ra­tio­nen von Schü­le­rin­nen und Schü­lern haben in die­sen Jah­ren die wich­ti­ge Erfah­rung gemacht, dass sie Kin­dern am ande­ren Ende der Welt zu deren Recht auf Bil­dung ver­hel­fen kön­nen.

Durch unter­schied­lichs­te Aktio­nen wie dem Spon­so­ren­lauf und Tages­job beim jähr­li­chen Ursul­a­fest, durch die Ein­sät­ze am Atten­dor­ner Krea­tiv­markt, durch wöchent­li­chen Kuchen­ver­kauf und vie­les mehr sowie dank der Unter­stüt­zung vie­ler Spen­de­rin­nen und Spen­der kamen in 25 Jah­ren über 350.000 € die­sem Pro­jekt zugu­te.

Neu­bau für neue Chan­cen

Aktu­ell unter­stützt die St.-Ursula-Realschule den Neu­bau der Mit­tel­schu­le SMP Anda Luri, einer Art Real­schu­le, in Wain­ga­pu. Über den Bau­fort­schritt berich­tet Aure­lia Schmidt, die sich aktu­ell für meh­re­re Wochen auf Sum­ba auf­hält: „Die SMP Anda Luri strahlt. Weni­ger die Schul­ge­bäu­de als viel­mehr die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der SMP.“

Der­zeit ler­nen 464 Schü­le­rin­nen und Schü­ler an der SMP Anda Luri. Die Schu­le wird immer belieb­ter unter den Eltern und Schul­kin­dern der Insel Sum­ba. Mit der finan­zi­el­len Hil­fe der St.- Ursu­la- Real­schu­le konn­te in den ver­gan­ge­nen Jah­ren der Bau des neu­en Schul­ge­bäu­des fer­tig­ge­stellt wer­den. Das neue Schul­ge­bäu­de umfasst 10 Klas­sen­zim­mer, das Leh­rer­zim­mer und die Aula der SMP.

Nach­hal­ti­ge Unter­stüt­zung vor Ort

„Dank des zwei­stö­cki­gen Baus konn­ten deut­lich mehr Räu­me auf dem Gelän­de der SMP Platz fin­den“, erklärt Aure­lia Schmidt. Dar­über hin­aus wur­de das neue Schul­ge­bäu­de mit Stüh­len und Tischen aus­ge­stat­tet, die eben­falls durch die St.-Ursula-Realschule finan­ziert wur­den.

„Hier­bei wur­de dar­auf Wert gelegt, statt den alten Plas­tik­stüh­len Stüh­le und Tische aus Holz anzu­schaf­fen, die von loka­len Schrei­nern auf Sum­ba her­ge­stellt wur­de“, so Aure­lia Schmidt. So sind die Möbel nach­hal­ti­ger, län­ger ver­wend­bar und unter­stüt­zen das Hand­werk auf Sum­ba.

Nächs­te Pro­jek­te schon in Pla­nung

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Alt­bau Anda Luri Schu­le auf Sum­ba (Foto: St.-Ursula-Realschule)

Neben dem schö­nen neu­en Schul­ge­bäu­de ste­hen bara­cken­ar­ti­ge alte Gebäu­de, die schon 70 Jah­re alt und in einem sehr bau­fäl­li­gen Zustand sind. Ger­ne möch­te die Schul­lei­te­rin Ibu Ani die alten Gebäu­de abrei­ßen und durch neue zwei­stö­cki­ge Gebäu­de nach dem Vor­bild des Neu­baus erset­zen.

„Wir hof­fen, dass wir in Zukunft nicht mehr aus Man­gel an Platz Kin­der ableh­nen müs­sen, da durch die zwei­stö­cki­ge Bau­wei­se deut­lich mehr Klas­sen­räu­me zur Ver­fü­gung ste­hen wür­den“, sagt Schul­lei­te­rin Ani. Die SMP Anda Luri fei­ert in die­sem Jahr ihr 70jähriges Bestehen und möch­te sich immer wei­ter ver­bes­sern, um den Kin­dern der Insel eine immer bes­se­re Zukunfts­per­spek­ti­ve bie­ten zu kön­nen.

Von Atten­dorn für Sum­ba und Ver­än­de­rung

„Trotz der über­all zu beob­ach­ten­den Poli­tik- und Kir­chen­ver­dros­sen­heit ist unser Mis­si­ons­pro­jekt ein Gegen­bei­spiel, das Mut und Hoff­nung macht. Unse­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler schau­en über den Tel­ler­rand hin­aus, enga­gie­ren sich welt­kirch­lich und bewir­ken dadurch gesell­schaft­li­che Ver­än­de­run­gen. Allen, die unser Pro­jekt unter­stüt­zen, dan­ke ich von Her­zen“ so Chris­tia­ne Eick­hoff, Schul­lei­te­rin der St.-Ursula-Realschule.

Die nächs­te Gele­gen­heit zur Unter­stüt­zung bie­tet sich den Schü­le­rin­nen und Schü­lern wie­der in der Woche vor den Herbst­fe­ri­en, denn auch das Ursul­a­fest 2024 am 8. und 9. Okto­ber steht wie­der ganz im Zei­chen von „Asra­ma ber­di­ka­ri“.

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