Im Juni war das Foyer der Musikschule Attendorn Schauplatz eines außergewöhnlichen musikalischen Ereignisses: Auf dem Programm stand die berühmte Komposition „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns.

Die von den Bewegungen und Lauten der Tiere inspirierte Musik gehört zu den bekanntesten Werken des Komponisten. Rund 60 Musikschüler und Lehrer haben sich in den vergangenen Monaten auf die anspruchsvolle Aufführung vorbereitet. Einige Kinder haben sich Choreografien und Kostüme passend zur Musik und zu den Charakteren der Tiere ausgedacht und diese am Aufführungstag hervorragend präsentiert.

Musikschulleiterin Ines Schmitz-Hertzberg moderierte das Konzert, erläuterte auf unterhaltsame und zugleich lehrreiche Weise die einzelnen Sätze und die darin dargestellten Tiere und führte das Publikum anschaulich in die Welt der klassischen Musik ein.

Festliche Blechbläserklänge (Daria Dieniezhko, Timo Dicke, André Becker) eröffneten das Konzert. Das Juniorstreichorchester spielte unter der Leitung von Gabriele Maier den Marsch des Löwen, zu dem Phil Dingerkus mit einer imposanten Löwenmaske durch das Publikum schritt. Violine, Marimbaphon, Klarinette und Klavier charakterisierten das lebhafte Gackern der Hühner und Hähne (Iga Xhemajli, Smilla Schmitz-Hertzberg und Jakob Urbaniak). Die Bassisten Dariusz Soja, Johanna Buß und Thomas Hofer ließen mit einem beschwingten Walzer die Elefanten tanzen.

Das Streichensemble mit den Spielerinnen Maren Kersting, Johanna Hagn, Sofie Bilsing und Laura Baum erweckte die Schildkröte (Jule Schmitz-Hertzberg) mit dem sehr langsamen Cancan zum Leben. Die Musikerinnen zeigten eindrucksvoll ihr musikalisches Können und waren perfekt aufeinander eingespielt. Flinke Finger bewiesen die beiden Klavierpädagoginnen der Musikschule, Kristi Natalie und Nikola Holzbach, beim Auftritt der schnellen Pferde (Antonia Rüschenberg und Johanna Richter). Amüsant war der Auftritt des Kängurus, als Malia Thambyrajah mit Boxhandschuhen über die Bühne hüpfte und dabei musikalisch von den Pianisten Felix Schwinn und Kristi Natalie unterstützt wurde.

Anschließend präsentierten das 24-köpfige Gitarrenensemble der Musikschule unter der Leitung von Thomas Hofer das Stück „Das Aquarium“. Thomas Hofer hatte ein ansprechendes Arrangement geschrieben, mit dem sein Ensemble das elegante Gleiten der Fische ausdrückte. Die beiden Akkordeonisten Lucas Haag und Eduard Janke charakterisierten die Ruhe des Waldes mit einem eigenen Arrangement, während Ines Schmitz-Hertzberg mit der Klarinette die Rufe des Kuckucks imitierte. Eine beeindruckende Leistung zeigte David Kreutz an der Querflöte, indem er das Schwirren der Vögel musikalisch umsetzte. Die hohen technischen Anforderungen des Satzes meisterte der junge Flötist mit Bravour.

Der Satz mit dem Titel „Persönlichkeiten mit langen Ohren“ porträtierte die Esel. Der Eselschrei wurde von den Violinistinnen Maren Kersting und Johanna Hagn präsentiert. Phil Dingerkus und Jakob Urbaniak hatten sich dazu eine witzige Nummer ausgedacht, die dem Charakter der Tiere und der Musik gerecht wurde.

Für eine humorvolle Einlage sorgten auch die jungen Pianistinnen Tilda Menke, Leni Johanna Seidel und Ida Seidel, die das Publikum mit ihrer Parodie auf unbeholfene Klavierschüler technisch perfekt zum Schmunzeln brachten. Für einen kurzen Gruselmoment sorgte der Auftritt des Skeletts. In der Nummer „Die Fossilien“ (gespielt von Martina Kamp, Ines Schmitz Hertzberg, Kristi Natalie und Nikola Holzbach) wurde das Klappern von Knochen musikalisch interpretiert, und Jule Schmitz-Hertzberg tanzte mit dem Skelett über die Bühne.

Ein Highlight des Abends war der Auftritt der Cellisten Mirja Müller, Laura Baum und Max Mauel (Einstudierung: Julia Klees), die mit ihrem Spiel die anmutigen Bewegungen eines Schwans auf dem Wasser darstellten. Jan Wittmann begleitete ihre Interpretation am Klavier, während Antonia Remmel, Marilen Hoberg und Smilla Schmitz-Hertzberg dazu einen Schwanentanz mit Federfächern tanzten.

Nach diesen Darbietungen stieg die Spannung, als das Lehrerensemble den letzten Satz „Das Finale“ anstimmte. Dieser Teil – bekannt für seine energiegeladene und festliche Stimmung – vereinte alle vorherigen musikalischen Themen und Tiere zu einem grandiosen Abschluss. Das Konzert „Der Karneval der Tiere“ war nicht nur ein musikalischer Genuss, sondern auch ein lebendiges Beispiel für die erfolgreiche pädagogische Arbeit der Musikschule. Eltern, Großeltern und Freunde der jungen Musiker waren begeistert von der Qualität der Darbietungen und der offensichtlichen Spielfreude der Kinder.

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