Mittwoch, 05. Februar 2025

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Dr. Ger­hard Schnei­der aus Rho­de erhält hohe Aus­zeich­nung

Die höchs­te Aus­zeich­nung für kul­tu­rel­le Leis­tun­gen, die der Kreis Olpe ver­gibt, ist der Kul­tur­preis. Alle drei Jah­re wird er ver­lie­hen. Dies­mal ent­schied sich die Jury für einen hoch­ver­dien­ten Mann aus Rho­de: Dr. Ger­hard Schnei­der.

Dr. Ger­hard Schnei­der hat die ver­gan­ge­nen rund 40 Jah­re sei­nes Lebens der Kunst des 20. Jahr­hun­derts gewid­met. Aber nicht den gro­ßen Berühmt­hei­ten – Schnei­der ist Spe­zia­list für ver­fem­te Kunst. Kunst also, die unter den Nazis als ent­ar­tet galt, weil die Wer­ke oder die Künst­le­rin­nen und Künst­ler nicht in ihr Welt­bild pass­ten.

Vie­le die­ser Wer­ke wur­den zer­stört oder gin­gen ver­lo­ren. Kunst­schaf­fen­de wur­den mit Berufs­ver­bo­ten belegt, zur Aus­wan­de­rung oder in den Tod getrie­ben; ihr Schaf­fen wur­de jahr­zehn­te­lang prak­tisch ver­ges­sen. Auch nach dem Ende des Zwei­ten Welt­kriegs blieb ihnen Aner­ken­nung ver­wehrt.

Dr. Schnei­der hat die­se Kunst und die Geschich­ten ihrer Erschaf­fen­den auf­ge­spürt. Durch sei­ne Arbeit wur­den Tei­le der Kunst­ge­schich­te des 20. Jahr­hun­derts erst auf­ge­deckt. Er hat recher­chiert, doku­men­tiert, Aus­stel­lun­gen orga­ni­siert und eine ein­ma­li­ge Samm­lung von über 6.000 Wer­ken von über 600 Künst­le­rin­nen und Künst­lern zusam­men­ge­tra­gen.

Die­sen ein­ma­li­gen Kul­tur­schatz behält er nicht für sich. Als Stif­ter, Ver­eins­grün­der, Muse­ums-Mit­grün­der, Aus­stel­ler, Autor und Sach­ver­stän­di­ger lässt er die Öffent­lich­keit an die­sem Schatz teil­ha­ben. Bei der Arbeit hel­fe ihm sowohl sein fan­tas­ti­sches Gedächt­nis als auch sei­ne Sau­er­län­der Stur­heit oder, bes­ser gesagt, Beharr­lich­keit, lob­te Lau­da­tor Dr. Rolf Jes­se­witsch.

Zur fei­er­li­chen Über­ga­be des Kul­tur­prei­ses durch Land­rat Theo Mel­cher im gro­ßen Sit­zungs­saal waren am 30. Mai gut 100 Gäs­te aus ganz Deutsch­land gekom­men. Der Geehr­te selbst bezeich­ne­te sei­ne Tätig­keit als ein Lebens­werk, das ihn gefun­den habe. Er bedank­te sich ins­be­son­de­re bei sei­ner Frau Ingrid für ihre gro­ße Unter­stüt­zung. Auch auf sei­ne anste­hen­den Pro­jek­te und Aus­stel­lun­gen wies der 84-Jäh­ri­ge hin.

Musi­ka­lisch beglei­tet wur­de die Ver­lei­hung von Peter Hoberg am Kla­vier und Vita­li Kel­ler­mann an der Gitar­re.

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