Urlaub für die Seele – Reisende, die in den vergangenen Jahren mit der Diakonie unterwegs waren, unterschreiben das gerne. Raus aus dem Alltag, raus aus der Trauer um den verstorbenen Partner, einmal die Sorgen hinter sich lassen: Diese Wünsche sind bei vielen während der Freizeiten auf Ischia, auf Borkum, in Bad Wörishofen oder anderen Urlaubszielen in Erfüllung gegangen. Viele wurden zu Stammkunden. Manchen war das Ziel sogar egal, wenn nur die richtige Reisebegleitung dabei war.
„Die Reisebegleiterinnen und -begleiter sind ein Alleinstellungsmerkmal der Diakonie-Reisen. Sie übernehmen eine Schlüsselrolle bei den Touren, an denen zumeist ältere Menschen teilnehmen“, sagt Traugott Zentz. Zusammen mit Jutta Weißgerber hat er viele Jahre Frauen und Männer bei Aufenthalten auf Ischia begleitet. Er hat, wie viele Reisende auch, so seine Schlüsselerlebnisse gehabt.
Gern erinnert er sich an eine alte Dame, die viele Jahre lang den Urlaub zusammen mit ihrem Mann auf der Insel im Golf von Neapel verbracht hatte. „Was kann ich Ihnen noch zeigen?“, fragte er sie. Jede Menge, stellte sich heraus. Mehr als das Hotelgelände hatte die Frau in den rund 20 Jahren nicht kennengelernt. Arm in Arm wanderte Zentz schließlich mit der über 80-Jährigen zum Gipfel des Monte Epemeo. Überglücklich ließ sie sich schließlich vor dem Gipfelkreuz der mit rund 800 Meter höchsten Erhebung der Insel aufnehmen.
Auch Meckerköppe sind ihm in Erinnerung geblieben. „Da muss man eben ein wenig Fingerspitzengefühl zeigen“, sagt Zentz.
Die Freizeitbegleiterinnen und -begleiter haben so manches erlebt: Vom Mitreisenden, für den am Flughafen plötzlich kein Ticket vorhanden war, bis zum gehandicapten Mitreisenden, der sich gegen alle Bedenken auf Borkum dann doch ein Kettcar mieten durfte und dann wahrscheinlich einen der glücklichsten Tage seines Lebens genoss.
Mit und nach Corona hat sich das Erholungsangebot der Diakonie stark verändert. Es ist ausgedünnt worden. So musste die ehemalige Fachdienstleiterin Tatjana Cordt einige ehrenamtliche Freizeitbegleiterinnen und -begleiter und die hauptamtliche Mitarbeiterin Kerstin Rentrop zum Ende des Jahres 2020 verabschieden. „Das sollte im Rahmen des Großnachtreffens stattfinden. Coronabedingt war eine Feier in der Größenordnung nicht durchführbar“, berichtet Tatjana Cordt. Die Veranstaltung wurde kürzlich in Coras Café am Sorpesee im kleinen Rahmen nachgeholt. Einige der Freizeitbegleiterinnen und -begleiter konnten aus gesundheitlichen oder familiären Gründen nicht teilnehmen.
In gemütlicher Runde las Tatjana Cordt zunächst die Geschichte vom Brot der Hoffnung vor. „Auch unsere Freizeitbegleiterinnen und -begleiter haben während der Reisen viel Hoffnung verschenkt. Viele Kontakte über die Freizeit hinaus bestehen noch immer zu anderen Reisegästen und zu den Freizeitbegleitern“, sagte sie in Coras Café.
Sie erinnerte an die beliebten Reisecafés. Viele Gäste wünschten sich, dass sie nach der Pandemie wieder stattfinden werden.
Bei der Feier waren nicht anwesend:
Christa Beckmann mit insgesamt 29 Reisen seit 2005
Ordrun Seeger mit insgesamt 18 Reisen seit 2010
Günter Bernhardt mit sieben Reisen seit 2014
Martina Hofmeister mit sieben Reisen seit 2017
Volker Groß mit sieben Reisen seit 2014
Petra Groß mit fünf Reisen seit 2018 (trotz Berufstätigkeit)
Ute Padur mit insgesamt fünf Reisen
anwesend waren:
Elke Mengel mit 15 Reisen seit 2014
Ulrike Pape mit 20 Reisen seit 2014
Kerstin Rentrop wird nur noch vertretungsweise für den Reisedienst tätig sein und hat mittlerweile andere Aufgaben innerhalb der Diakonie und des Kirchenkreises übernommen.
Ina Reichert wird als hauptamtliche Mitarbeiterin die Vertretung im Kurbereich übernehmen. Bereits seit Mitte 2020 ist sie für andere Aufgaben innerhalb des Diakonischen Werkes zuständig.
„Besonders hat es mich gefreut, dass fast alle aktiven Freizeitbegleiter an der offiziellen Verabschiedung teilgenommen und somit die Tätigkeit ihrer Kolleginnen und Kollegen gewürdigt haben“, sagte Tatjana Cordt. Sie haben kleine Fotobücher mit Eindrücken aus den jeweiligen Reisezielen erhalten, die die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen im Laufe des letzten Jahres liebevoll erstellt haben. Alle, die nicht dabei sein konnten, erhalten ihr Fotobuch auf dem Postweg.
Seit 2021 werden vier Reisen nach Borkum ins “Haus Alter Leuchtturm“ der Diakonie angeboten, davon eine Familienfreizeit. Zusätzlich findet noch eine Reise für Kinder und Jugendliche mit Handicap und eine Weihnachts-Silvesterreise statt. Das neue Reiseheft wird im Dezember 2021 an die aktiven Reisegäste verschickt.
Informationen und Vormerkung für das neue Heft beim Diakonischen Werk, Tatjana Cordt, Telefon 02391-9540-17 (Dienstag und Donnerstag von 10:00-12:30 und 13:00-15:00 Uhr) oder per E-Mail an t.cordt@diakonie-luedenscheid-plettenberg.de