Kinder und Tiere sind – neben den Alten – die Schwächsten und Hilflosesten in unserer Gesellschaft. Sie können sich gegen Missstände nicht wehren und viele sind den für sie oft unerträglichen Lebensbedingungen mehr oder weniger ausgeliefert.
Diverse kostenlose vegane Probierabende für Erwachsene und eine Märchenerzählung, ein Ameisen- und ein Vogelnachmittag für Kinder mit der Bitte um eine Spende für Tierschutzorganisationen wurden von der Grundschullehrerin Angela Klose bisher primär für das Tierwohl durchgeführt.
Dieses Mal war die Zielgruppe der Pädagogin eine andere: Flüchtlingskinder aus Attendorn und Kinder aus dem Josefshaus Olpe aus den Wohngruppen Melbecke, Mecklinghausen und Niederhelden.
Mit Hilfe der Flüchtlingsbeauftragten Christiane Plugge und Herrn Markus Feldmann von der GFO wurde ruckzuck ein Trupp Kinder zusammengestellt, um einen schönen Nachmittag auf dem Hof „Rauszeit“ in Kierspe zu verbringen, der von Nina und Thomas Rudolph liebevoll für Kinder gestaltet wurde. Dadurch, dass Fam. Rudolph für diese Kinder nur den halben Preis von dem üblichen berechnet und Angela Klose den anderen Teil übernommen hat, war der Nachmittag für die Kinder kostenlos.
Neben der Nutzung zahlreicher Spielgeräte konnten die Kinder sich an einem Nachmittag bei bestem Wetter im Bogen- und Armbrustschießen üben, mit Dartpfeilen Luftballons zum Platzen bringen, an einer Kreativstation mit Holz und Farbe arbeiten und sich am Lagerfeuer Marshmallows und Stockbrot schmecken lassen. An Tieren gab es zahlreiche verschiedene Hühner und 2 Hähne, Hörnchen, Hunde, Schafe und Vögel zu sehen.
Als Stärkung wurde zwischendurch immer wieder von den zwei leckeren Fantakuchen mit vielen bunten Zuckerstreuseln genascht, den Frau Klose vorher zu Hause gebacken hatte. So hatten die jungen Menschen alles, was das Herz begehrte.
Die Kinder durften die Tiere streicheln und füttern und Nina Rudolph konnte den Kindern ganz viel Wissenswertes zu den einzelnen Tieren erzählen, z.B.: „Wenn ihr die Schafe gleich streichelt, bekommt ihr ganz schmierige Hände, weil die Wolle voller Fett ist, um die Tiere bei Regen zu schützen.“ Oder: „Steckt eure Nase mal ganz tief in die Wolle auf dem Rücken, sie hat einen ganz besonderen Duft!“ Einer Mutprobe gleich kam die Aufforderung: „Kommt, wir legen uns mal auf den Boden, dann kommen die Schafe zum Schmusen!“ Sich so ungeschützt auf den Rücken ins Gras zu legen trauten sich dann doch nur die wenigsten Kinder.
Ein besonderes Tier was das kleine Reh „hope“, das von Nina Rudolph mit einem Fläschchen groß gezogen wird. Seine Mutter war von einem LKW überfahren worden. Dieses Tier durfte nicht gestreichelt werden, da es sich nicht zu sehr an Menschen gewöhnen soll. Denn wenn es einmal groß genug ist, soll es wieder in seinen ursprünglichen Lebensraum „Wald“ entlassen werden.
Beim Abschied wollten alle Kinder noch nicht gehen und viele bedankten sich von sich aus. Ein kleiner Junge aus einer der Wohngruppen sagte: “Ich komme morgen wieder. Aber dann ganz allein. Ohne die anderen Kinder. Nur ich und Nina.“ Ein tolles Kompliment für Nina!