Freitag, 18. Juli 2025

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Auf den Spuren deutscher Geschichte in Weimar

St.-Ursula-Gymnasiasten bei Studienreise der Akademie Biggesee

Auf Einladung der Akademie Biggesee nahmen Anfang Juli neun Schülerinnen und Schüler aus den Jgst. 10 und 9 des St.-Ursula-Gymnasiums an der Studienreise „Auf den Spuren deutscher Geschichte in Weimar“ teil. Bei insgesamt 21 teilnehmenden Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren zeigte die Schülerschaft des St.-Ursula-Gymnasiums damit erneut ein großes Interesse an historischen Themen, das sich auch seit vielen Jahren in der gut besuchten AG Erinnerungskultur bestätigt. Die sehr kompetente Seminarleitung lag bei Ines Gerke-Weipert, der Leiterin der Akademie Biggesee, sowie Leander Vierschilling, einem pensionierten Geschichtslehrer vom Verein „Gemeinsam Erinnern für eine Europäische Zukunft“.

Dies galt aber ebenso für die Besichtigung der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte, welche die DDR-Regierung am Ort des Geschehens zur politischen Instrumentalisierung der Vergangenheit errichten ließ. Denn in ihrer Geschichtsdarstellung erfolgte die Befreiung des Lagers durch inhaftierte Kommunisten und Sozialisten und nicht durch die US-Armee. Das Schicksal der Juden, Sinti und Roma und anderer Personengruppen wurde verschwiegen. Dass man bereit war, das Schicksal so vieler Menschen „unter den Teppich zu kehren“, empfanden die Jugendlichen als schockierend.

nationale mahn und gedenkstatte
Nationale Mahn- und Gedenkstätte (Foto: privat)

Die Resonanz der St.-Ursula-Gymnasiasten auf die fünftägige Studienreise nach Weimar und die Durchführung durch die Akademie Biggesee fiel hingegen äußerst positiv aus und ihr Interesse an der Vertiefung geschichtlicher Themen ist damit noch gewachsen.

Weimar, die Stadt von Goethe und Schiller, der ersten deutschen Demokratie und auch des größten Konzentrationslagers in Mitteldeutschland, eignet sich besonders, um die Widersprüche verschiedener Epochen, Ideen und Ideologien zu vermitteln. So standen natürlich eine Stadtführung zur Zeit der Weimarer Klassik und der Besuch der „Anna Amalia Bibliothek“ ebenso auf dem Programm wie das Haus der Weimarer Republik und eine Stadtführung zur nationalsozialistischen Vergangenheit Weimars. Trauriger Höhepunkt für die meisten Jugendlichen war der Besuch der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald. Besonders das Krematorium, die angeschlossene Pathologie und die Berichte von Gräueltaten der SS-Wachmannschaften führten den tief bewegten Jugendlichen das absurde Menschenbild und die Grausamkeiten der Nationalsozialisten vor Augen. Als „zutiefst verstört“ bezeichneten so auch einige von ihnen ihr Gefühl im Anschluss an die Führung.

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