Die Sonne strahlte vom blauen Engadiner Himmel und die Temperaturen lagen knapp unter dem Gefrierpunkt. Während im Sauerland bereits der Frühling seinen Einzug hielt ging im schweizerischen Hochtal rundum St. Moritz die 55. Auflage des traditionsreichen Skimarathons bei idealen äußeren Bedingungen über die Bühne. Insgesamt rund 14 000 Aktive hatten gemeldet um beim weltweit zweitgrößten Rennen am Start zu sein.
Unter den Augen der Fans aus den Reihen der Skiabteilung des TV Attendorn sorgte zunächst Sabine Selter für ein sensationelles Ergebnis. Nach ihrem Sieg bei den Westdeutschen Meisterschaften und einem Podestplatz beim Skadiloppet im Bayerischen Wald bewies die 57jährige erneut ihre bestechende Form. Genau 80 Minuten benötigte die Physiotherapeutin für die 21 Kilometer des Halbmarathons in immerhin 1800 Metern Höhenlage. Gemeinsam mit der Schweizerin Antoinette Seematter hatte sie sich früh vom Feld abgesetzt und skatete als 2. Frau im Feld der 75 Damen ihrer Altersklasse über die Finishline in Pontresina.
Newcomer Sven Herling durchlief als Schnellster im Team die 44 Kilometer und konnte als 254. der Altersklasse in 2:25:55,1 für einen gelungenen Einstand sorgen. Nur Sekunden später erreichte bereits Lea Selter das Ziel unterhalb von Zuoz. Trotz Prüfungsstress im Studium konnte die 25jährige die Leistungen aus dem Vorjahr in 2:26:48,1 bestätigen und sich erneut als 122. einen der begehrten Startplätze im Elitefeld sichern. „ Ich hatte einen Toppski und konnte vor allem im oberen Bereich über die Seen eine gute Position im Feld erlaufen“, so die frisch gebackene Psychologin.
Die Gesamtsiegerin der Damen war dabei keine geringere als die Weltcup – und Olympiastarterin Nadine Fähndrich.
Vervollständigt wurde das gute Abschneiden der Hansestädter durch Mattis Hecht. Der frühere Eisschnellläufer, der erst seit relativ kurzer Zeit auf den Brettern zuhause ist, erlief sich in 2:30:14,8 einen Rang im vorderen Drittel der Teilnehmer