Anfahrtswege ins Krankenhaus sind zu lang
In elf Kreisen verfehlt der NRW-Krankenhausplan seine Versorgungsziele. Besonders oft betroffen sind Olpe und Siegen-Wittgenstein. Denn ob Grundversorgung, die spezialisierte Behandlung von Schlaganfällen oder Geburtshilfe: Der Weg ins nächste Krankenhaus ist in Südwestfalen häufig zu lang. Dazu erklärt die SPD-Landtagsabgeordnete Christin-Marie Stamm:
„Die Menschen in unserer Region fahren oft zu lange ins Krankenhaus. Mindestens 90% der Bevölkerung eines Kreises sollen in 20 Autominuten ein Krankenhaus der Regelversorgung erreichen können. Nur zehn Minuten länger soll der Weg zur nächsten „Stroke Unit“ dauern, wo spezialisierte Behandlung von Schlaganfällen möglich ist. Aber in Olpe und Siegen-Wittgenstein kann beides nicht flächendeckend gewährleistet werden.
Besonders ärgerlich ist darüber hinaus die Versorgungslücke im Bereich der Geburtshilfe. Wie auch viele andere haben der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Thorsten Klute und ich frühzeitig auf die Folgen einer Schließung der Gynäkologie am Krankenhaus Altenhundem hingewiesen.
Vom NRW-Gesundheitsministerium wurde unsere Kritik stets abgewiegelt. Nun muss Karl-Josef Laumann (CDU) einräumen: Auch im östlichen Teil des Kreises Siegen-Wittgenstein kann die Vorgabe einer maximal 40-minütigen Anfahrt zum nächsten Kreißsaal so nicht gehalten werden.
Daher appelliere ich dringend an die Landesregierung, schnell nachzubessern und Versorgungsleisten sicherzustellen. Unsere Region darf bei der Gesundheitsversorgung nicht abgehängt werden!“
Hintergrund:
In einer Kleinen Anfrage an die NRW-Landesregierung haben SPD-Landtagsabgeordnete um den gesundheitspolitischen Sprecher Thorsten Klute abgefragt, in welchen Teilen Nordrhein-Westfalens die vorgesehene Anfahrtszeit zum jeweils nächsten Krankenhaus überschritten wird. Aus der Antwort des Landesgesundheitsministeriums geht hervor, dass dies in elf Kreisen der Fall ist. Besonders oft sind die Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein betroffen.