Samstag, 08. Februar 2025

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REGIONALE 2025: Mit 3D-Druck die Nut­zung von grü­nem Was­ser­stoff vor­an­trei­ben

Pro­jekt „3D-4-H2“ erhält drit­ten Stern der REGIONALE 2025 – Kunst­stoff-Insti­tut Lüden­scheid forscht an neu­er Nut­zung von 3D-Druck

Süd­west­fa­len soll als Stand­ort für die Her­stel­lung und Nut­zung von grü­nem Was­ser­stoff als Ener­gie­trä­ger gestärkt wer­den. Dar­an arbei­tet unter ande­rem auch das Kunst­stoff-Insti­tut Lüden­scheid im Pro­jekt „3D-4-H2“ der REGIONALE 2025. Das süd­west­fä­li­sche For­schungs­in­sti­tut will geeig­ne­te Mate­ria­li­en erfor­schen, um damit Bestand­tei­le für Was­ser­stoff­an­wen­dun­gen her­zu­stel­len. Pro­fi­tie­ren soll zum einen die star­ke und oft ener­gie­in­ten­si­ve Wirt­schaft in Süd­west­fa­len. Aber auch Her­stel­len­den von Kunst­stoff-Pro­duk­ten könn­ten sich so neue Märk­te erschlie­ßen. Das Pro­jekt ist neu im Pro­zess der REGIONALE 2025, jedoch so aus­ge­reift, dass der REGIO­NA­LE-Aus­schuss direkt den drit­ten Stern ver­lei­hen konn­te. Es wur­de nach Prü­fung der Aus­wahl­kri­te­ri­en vom EFRE-Begut­ach­tungs­aus­schuss zur För­de­rung emp­foh­len. Somit flie­ßen vor­aus­sicht­lich 1,92 Mil­lio­nen Euro an För­der­mit­teln von Land NRW und aus dem Euro­päi­schen Fonds für Regio­na­le Ent­wick­lung (EFRE) der EU nach Süd­west­fa­len.

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Das Pro­jekt “3D-4-H2” wird am Kunst­stoff-Insti­tut in Lüden­scheid umge­setzt. Es hat den drit­ten Stern im Pro­zess der REGIONALE 2025 erhal­ten und erhält vor­aus­sicht­lich 1,92 Mil­lio­nen Euro För­der­mit­tel. (Foto: KIMW)

Die For­schung und Ent­wick­lung rund um den Ein­satz von Kunst­stoff bei der Pro­duk­ti­on von (grü­nem) Was­ser­stoff steckt an vie­len Stel­len noch in den Kin­der­schu­hen. Sprich: Die Her­stel­lung von geeig­ne­ten Kunst­off­kom­po­nen­ten z.B. im Spritz­guss­ver­fah­ren ist gera­de zu Beginn, wenn es um gerin­ge Stück­zah­len geht, sehr kos­ten­in­ten­siv. Und das wie­der­um ist in den Augen des Kunst­stoff-Insti­tuts Lüden­scheid ein Hin­de­rungs­grund für neue Ent­wick­lun­gen. Das For­schungs­in­sti­tut will nun mit meh­re­ren Part­nern aus For­schung und Wirt­schaft hel­fen. „Die benö­tig­ten Brenn­stoff- und Elek­tro­ly­se­zel­len und ihre Kom­po­nen­ten müs­sen bezüg­lich der Her­stel­lungs­kos­ten suk­zes­si­ve dem Mas­sen­markt zugäng­lich gemacht wer­den“, erläu­ter­te Thies Fal­ko Pithan, der den Bereich Neue Mate­ria­li­en beim Kunst­stoff-Insti­tut Lüden­scheid lei­tet und das Pro­jekt „3D-4-H2“ betreut. „Das in dem Pro­jekt zur Ver­fü­gung ste­hen­de Kom­pe­tenz­netz­werk wird durch Inte­gra­ti­on der 3D-Tech­no­lo­gie einen ent­schei­den­den Bei­trag zur zukünf­ti­gen wirt­schaft­li­chen Her­stel­lung benö­tig­ter Kom­po­nen­ten im Bereich der Brenn­stoff­zel­len­tech­no­lo­gie leis­ten.“

Mate­ria­len fin­den und 3D-Druck nut­zen

Kon­kret geht es im Pro­jekt dar­um, das 3D-Druck-Ver­fah­ren zu nut­zen, um gezielt Kunst­stoff-Kom­po­nen­ten zu erstel­len, die man für Brenn­stoff- und Elek­tro­ly­se­zel­len ver­wen­den kann. Das heißt zum einen, geeig­ne­te Mate­ria­li­en fin­den, die man für den 3D-Druck nut­zen kann und die gleich­zei­tig in Kon­takt mit Was­ser­stoff kom­men kön­nen sowie den hohen Sicher­heits­stan­dards ent­spre­chen. Außer­dem will das Kunst­stoff-Insti­tut ein spe­zi­el­les 3D-Druck-Ver­fah­ren erar­bei­ten, um eine mög­lichst effi­zi­en­te und kos­ten­güns­ti­ge Her­stel­lung zu ermög­li­chen.

Was­ser­stoff ist ein Ener­gie­trä­ger, der zukünf­tig unter ande­rem in der Indus­trie als grü­ne Ener­gie­quel­le, aber auch beim kli­ma­neu­tra­len Trans­port von Gütern durch Lkw auf der Stra­ße eine gro­ße Rol­le spie­len könn­te. Um Süd­west­fa­len als Stand­ort für die Nut­zung von Was­ser­stoff­tech­no­lo­gie zu stär­ken, ent­steht der­zeit bei­spiels­wei­se im Rah­men der REGIONALE 2025 das For­schungs­zen­trum „Next Ener­gy Cam­pus“. Es wird sich damit beschäf­ti­gen, wie man für die Regi­on grü­nen Was­ser­stoff her­stel­len, ver­tei­len und nut­zen kann.

Pro­jek­te wie „3D-4-H2“ des Kunst­stoff­in­sti­tuts könn­ten so hel­fen, For­schungs­zen­tren wie den „Next Ener­gy Cam­pus“ mit geeig­ne­ten und kos­ten­güns­ti­gen Bestand­tei­len zu ver­sor­gen. Mit die­sen kann dann wie­der­um an neu­en Lösun­gen für die Her­stel­lung und Nut­zung von grü­nem Was­ser­stoff als Ener­gie­trä­ger gear­bei­tet wer­den. Zugleich soll aber auch die Kunst­stoff­bran­che in Süd­west­fa­len fit gemacht wer­den für die Zulie­fe­rung von Kom­po­nen­ten im Bereich der Was­ser­stoff­tech­no­lo­gie und so ein kom­plett neu­er Markt für die Unter­neh­men in der Regi­on erschlos­sen wer­den. „Was­ser­stoff­tech­no­lo­gien kön­nen sek­toren­über­grei­fend einen wesent­li­chen Bei­trag leis­ten, um die Kli­ma­schutz­zie­le der Lan­des­re­gie­rung Nord­rhein-West­fa­len zu errei­chen und bis 2045 treib­haus­gas­neu­tral zu wirt­schaf­ten“, erklär­te Thies Fal­ko Pithan.

Das Pro­jekt „3D-4-H2“ der REGIONALE 2025 soll vor­aus­sicht­lich mit 1,92 Mil­lio­nen Euro aus Mit­teln des Euro­päi­schen Fonds für Regio­na­le Ent­wick­lung (EFRE) und des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len über den Auf­ruf „REGIONALE Süd­west­fa­len – Pro­jek­te für eine digi­ta­le, nach­hal­ti­ge und authen­ti­sche Zukunft in Süd­west­fa­len“ geför­dert wer­den.

Hin­ter­grund: Für zukunfts­wei­sen­de, nach­hal­ti­ge und inno­va­ti­ve Vor­ha­ben in Nord­rhein-West­fa­len ste­hen aus dem EFRE/JTF-Pro­gramm NRW 2021–2027 EU-Mit­tel in Höhe von 1,9 Mil­li­ar­den Euro des Euro­päi­schen Fonds für Regio­na­le Ent­wick­lung (EFRE) und des Just Tran­si­ti­on Fund (JTF) zur Ver­fü­gung. Hin­zu kom­men eine Ko-Finan­zie­rung des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len und Eigen­an­tei­le der Pro­jek­te. Unter­stützt wer­den Vor­ha­ben aus den The­men­fel­dern Inno­va­ti­on, Nach­hal­tig­keit, Mit­tel­stands­för­de­rung, Lebens­qua­li­tät, Mobi­li­tät und Struk­tur­wan­del in Koh­le­rück­zugs­re­gio­nen.

Die REGIONALE 2025 ist ein Struk­tur­pro­gramm des Lan­des NRW. Sie wird aus Mit­teln der Städ­te­bau­för­de­rung des Bun­des und des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len unter­stützt.

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