Dienstag, 01. April 2025

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Bau­er­hofro­man­tik ade

„Land­wirt­schaft ver­sorgt uns mit Nah­rung“ lau­te­te das The­ma, mit dem sich die LWU-Kur­se der Jgst. 10 des St.-Ursula-Gymnasiums kurz vor den Som­mer­fe­ri­en beschäf­tigt hat­ten. Da bot sich eine Exkur­si­on zu einem regio­na­len land­wirt­schaft­li­chen Betrieb gera­de­zu an! Zuerst besuch­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler den Hof Bel­ke in Nie­der­hel­den und anschlie­ßend den Schwei­ne­mast­be­trieb Hof Mer­tens in Hel­den. Bei­de Betrie­be sind sehr unter­schied­lich. Ste­fan Bel­ke und sei­ne Frau stell­ten ihren Hof vor, der im Lau­fe der Zeit einem Wan­del unter­lag. Inzwi­schen ist die Land­wirt­schaft nur noch der Neben­er­werb der Fami­lie Bel­ke. So wur­de ein ehe­ma­li­ges Stall­ge­bäu­de umge­baut und dient jetzt einer Außen­wohn­grup­pe des Josefs­hau­ses als Hei­mat auf Zeit. Die land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­chen wer­den exten­siv bewirt­schaf­tet und die Boden­be­ar­bei­tung wird gera­de umge­stellt. Um die Boden­le­be­we­sen, die wesent­lich für die dau­er­haf­te Erhal­tung der Boden­frucht­bar­keit sind, nicht zu töten oder zu stö­ren, wird nach Mög­lich­keit auf tie­fes Pflü­gen ver­zich­tet, Zwi­schen­saa­ten mit ver­schie­de­nem Wur­zel­werk wer­den genutzt um den Boden tief­grün­dig zu lockern. Die Mut­ter­kuh­her­de lebt mit den Käl­bern und dem Bul­len vie­le Mona­te auf der Wei­de, die Bul­len­käl­ber wer­den in die Mast ver­kauft und gehen dann in die Fleisch­erzeu­gung.

Josef Mer­tens dage­gen ist Voll­erwerbs­land­wirt und hat sich auf Schwei­ne­hal­tung spe­zia­li­siert. Was für inter­es­san­te Tie­re Schwei­ne sind! Etwas mul­mig wur­de dem einen oder ande­ren doch, als man begriff, dass die­se Tie­re nur ca. 13 Wochen dort in den Stäl­len mit ande­ren zusam­men­le­ben. Herr Mer­tens kauft Fer­kel zu und mäs­tet sie in moder­nen Grup­pen­stäl­len mit Frei­lauf, bis sie mit ca. 23 Wochen in die Schlach­tung gehen und dann als Wurst oder Schnit­zel auf unse­ren Tel­lern lan­den. Außer­dem baut er Fut­ter­ge­trei­de an, das mit zuge­kauf­ten Fut­ter­mit­teln ergänzt wird.

Bei­de Land­wir­te plau­der­ten aus dem Näh­käst­chen und berich­te­ten von ihren Sor­gen und Nöten durch immer mehr Büro­kra­tie und Regu­lie­rung, Preis­druck und Bil­lig­wa­ren aus dem Aus­land. Kei­ne der vie­len Fra­gen blieb unbe­ant­wor­tet. So erfuh­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler , dass der Ver­kauf eines Mast­schwei­nes zum idea­len Zeit­punkt gera­de ein­mal 10 Euro Gewinn für den Land­wirt bringt, Land­wir­te sich land­wirt­schaft­li­che Gerä­te tei­len und Mut­ter­kü­he Schritt­zäh­ler haben, um den pas­sen­den Zeit­punkt für die Besa­mung her­aus­zu­fin­den.

Auch wenn klar wur­de, dass ein land­wirt­schaft­li­cher Betrieb recht weit ent­fernt ist von einem roman­ti­schen Strei­chel­zoo, war deut­lich zu mer­ken, wie sehr bei­de Land­wir­te hin­ter ihrem Beruf ste­hen. Ohne Land­wirt­schaft kei­ne Nah­rung – durch die­sen Blick hin­ter die Kulis­sen wur­de sicht­bar, wel­che Arbeit hin­ter unse­rem täg­li­chen Brot oder dem Stück Fleisch auf dem Tel­ler steckt.

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