Die heimische Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari MdB hat heute Vormittag den Betriebsrat und die Belegschaft von Thyssenkrupp-Steel Europe in Finnentrop besucht und sich zu den Kahlschlagplänen der Essener Konzernzentrale und der Zukunft des Standortes Finnentrop geäußert:

„Die Pläne von Thyssenkrupp aus der Essener Konzernzentrale sind eine Kampfansage an die Arbeitnehmerschaft im Stahlbereich. Die Offenlegung der wahren Absichten, die Produktionskapazität auf 5 Millionen Jahrestonnen zu halbieren, um den Unternehmenswert bei der Ausgliederung weiter zu drücken, macht deutlich, dass der Vorstandsvorsitzende López die Stahlsparte mit einem Arbeitsplatzabbau von bis zu 15.000 Beschäftigten aus dem Konzern herauslösen will. Hier wird die Axt an den Standort Deutschland gelegt.

Die Stiftung unter der Vorsitzenden Frau Gather schaut dieser Entwicklung nahezu gleichgültig zu. Während der Aufsichtsratsvorsitzende der AG, Herr Russwurm, öffentlich versucht, dem Kanzler Ratschläge zu erteilen, zeigt er durch sein Schweigen in dieser Angelegenheit seine Gleichgültigkeit gegenüber dem Stahlstandort Deutschland.

Während die Politik 2 Milliarden Euro Fördermittel für die erste Direktreduktionsanlage und damit für die Zukunft des Standortes bereitstellt, will dieses Management den Stahlbereich aus dem Unternehmen drängen, nachdem es ihn zuvor gründlich ausgeweidet hat. Das ist Kapitalismus in seiner schlimmsten Form.

Die gesamte Politik in Deutschland ist parteiübergreifend gefordert, diese industriepolitische Geisterfahrt mit allem öffentlichen Druck zu stoppen. Das kann nur gelingen, wenn sie sich klar auf die Seite der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stellt.“

Aufgrund der sich zuspitzenden Auseinandersetzung werden heute mobile Betriebsratsbüros an den Werkstoren der Thyssenkrupp Stahlwerke eingerichtet.
Die heimische Bundestagsabgeordnete hat heute Morgen den Betriebsrat und die Belegschaft von Thyssenkrupp Steel in Finnentrop besucht und ihre Unterstützung zugesagt. Bei dieser Gelegenheit hat sie mit Bernd Sasse (Vorsitzender des Betriebsrates) und André Arenz (1. Bevollmächtigter der IG Metall Olpe) über die aktuelle Situation gesprochen. Gemeinsam waren Sie sich einig: „Die Pläne von Herrn López müssen gestoppt werden“.

Baradari erklärt: „Über Finnentrop hinaus sind auch weitere Werke in Südwestfalen betroffen, zum Beispiel in Siegen-Wittgenstein. Es ist auch völlig unverständlich, warum profitable Assets wie Electrical Steel verkauft werden sollen. Das ist ein Angriff auf die wirtschaftsstärkste Region in Nordrhein-Westfalen und gefährdet unseren Wohlstand.

Ich erwarte, dass sich das Management des Mutterkonzerns an die getroffenen Vereinbarungen hält und seine Stahltochter nicht im Regen stehen lässt. Betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen müssen ausgeschlossen werden. Die monatelange Unsicherheit für die 27.000 Beschäftigten und ihre Familien muss endlich ein Ende haben.“

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