Donnerstag, 10. April 2025

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Sau­er­län­der Chef­arzt obliegt Prä­si­den­ten­amt

Beson­de­re Aner­ken­nung und Ehre: Dr. Man­fred Kem­mer­ling, Ärzt­li­cher Direk­tor der Heli­os Kli­nik Atten­dorn, steht in die­sem Jahr dem Deut­schen Rheu­ma­to­lo­gie­kon­gress als Prä­si­dent vor. Der Ortho­pä­de und Rheu­ma­to­lo­ge setzt sich seit über 30 Jah­ren für sei­nen Fach­be­reich ein. Sein Schwer­punkt: die ortho­pä­di­sche Rheu­ma­to­lo­gie.

Die medi­zi­ni­sche Leh­re der Rheu­ma­to­lo­gie unter­teilt sich in fol­gen­de Fach­be­rei­che: die ortho­pä­di­sche, die inter­nis­ti­sche und die Kin­der- und Jugend­rheu­ma­to­lo­gie. Sie alle befas­sen sich mit einer Viel­zahl von Erkran­kun­gen, die das Bin­de­ge­we­be und den Bewe­gungs­ap­pa­rat betref­fen. Ins­ge­samt gehö­ren zu der Grup­pe der ent­zünd­lich-rheu­ma­ti­schen Erkran­kun­gen über hun­dert ver­schie­de­ne Krank­heits­bil­der. Sie kön­nen Gelen­ke, Mus­keln, Seh­nen und das umge­ben­de Gewe­be betref­fen und sind oft mit Schmer­zen, Schwel­lun­gen, Steif­heit und Funk­ti­ons­ein­schrän­kun­gen ver­bun­den. Davon ist in Deutsch­land etwa ein Pro­zent der Bevöl­ke­rung kon­stant betrof­fen, dar­un­ter nicht nur älte­re Men­schen. Die genau­en Ursa­chen vie­ler rheu­ma­ti­scher Erkran­kun­gen, sind oft noch nicht voll­stän­dig ent­schlüs­selt.

Ein Medi­zi­ner, der sich der Auf­ga­be ver­schrie­ben hat, das zu ändern und das schmerz­haf­te Leid der chro­nisch-kran­ken Betrof­fe­nen zu lin­dern, ist Dr. Man­fred Kem­mer­ling. Der 63-jäh­ri­ge prak­ti­ziert seit 2001 als ortho­pä­di­scher Rheu­ma­to­lo­ge an der Heli­os Kli­nik Atten­dorn, deren Ärzt­li­cher Direk­tor er seit acht Jah­ren ist. In die­sem Jahr wird ihm zusätz­lich eine beson­de­re Ehre zuteil. Als einer von ins­ge­samt drei Prä­si­den­ten des Deut­schen Rheu­ma­to­lo­gie­kon­gres­ses 2024 ver­tritt er bei die­ser inter­na­tio­na­len Ver­an­stal­tung sei­ne Fach­ge­sell­schaft, die Deut­sche Gesell­schaft für Ortho­pä­di­sche Rheu­ma­to­lo­gie. Sie gehört neben der Gesell­schaft für Kin­der- und Jugend­rheu­ma­to­lo­gie und der Deut­schen Gesell­schaft für Rheu­ma­to­lo­gie zu den gro­ßen Fach­ver­ei­ni­gun­gen, die sich dem The­ma Rheu­ma in Deutsch­land wid­men. Mit dem Prä­si­den­ten­amt ist vor allem die gesam­te Orga­ni­sa­ti­on der Groß­ver­an­stal­tung ver­bun­den.

Rund 3.000 Teil­neh­mer in Düs­sel­dorf erwar­tet

Vom 18. bis zum 21. Sep­tem­ber fin­den im Rah­men der Ver­an­stal­tung cir­ca 60 wis­sen­schaft­li­che Sit­zun­gen und rund 300 Vor­trä­ge statt, zu denen über 3.000 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer aus vie­len Län­dern in Düs­sel­dorf erwar­tet wer­den. Im dies­jäh­ri­gen Fokus ste­hen dabei die Schwer­punkt­the­men neue immu­no­lo­gi­sche The­ra­pien, künst­li­che Intel­li­genz, neue Medi­en sowie der Kom­plex Kli­ma und Gesund­heit.

„Der inten­si­ve Aus­tausch mit den Fach­kol­le­gen ist für mich ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil die­ser inten­si­ven Tage“, so Dr. Kem­mer­ling. Aus den vor­ab ein­ge­reich­ten Abs­tracts, Kurz­re­fe­ra­ten, wäh­len die Gut­ach­ter­kom­mis­si­on und das Prä­si­di­um die bes­ten aus, um ein hoch­wer­ti­ges wis­sen­schaft­li­ches Pro­gramm zusam­men­zu­stel­len. Zu sei­nen Auf­ga­ben gehört dar­über hin­aus auch die Gestal­tung der Eröff­nungs­ver­an­stal­tung, unter ande­rem mit Gruß­wor­ten aus Poli­tik, öffent­li­chem Leben, einer Fest­re­de sowie die Ver­lei­hung von Wis­sen­schafts­prei­sen, unter ande­rem für die bes­te Arbeit auf dem Gebiet der ortho­pä­di­schen Rheu­ma­to­lo­gie.

Doch ist die­se Fach­ver­an­stal­tung nicht nur eine von und für Fach­me­di­zi­ner. „Beson­ders freue ich mich bei dem Kon­gress immer wie­der über das gro­ße Enga­ge­ment Betrof­fe­ner, ver­tre­ten durch die Deut­sche Rheu­ma­li­ga, immer­hin die größ­te Selbst­hil­fe­or­ga­ni­sa­ti­on in unse­rem Gesund­heits­we­sen seit über 50 Jah­ren“, sagt Dr. Kem­mer­ling. Die­se ist auch dies­mal wie­der mit zahl­rei­chen Infor­ma­ti­ons­stän­den, einem „Rheu­ma­haus“, sowie einem Pati­en­ten­tag ver­tre­ten.

Rheu­ma ist ein Quer­schnitts­the­ma

Eine wich­ti­ge Bot­schaft, die der Rheu­ma­to­lo­ge nicht müde wird zu beto­nen, ist, dass eine opti­ma­le Bera­tung und Ver­sor­gung des Rheu­ma­pa­ti­en­ten eine Quer­schnitts­auf­ga­be vie­ler Dis­zi­pli­nen ist. „Idea­ler­wei­se ist die inter­dis­zi­pli­nä­re Behand­lung zwi­schen inter­nis­ti­schem und ortho­pä­di­schem Rheu­ma­to­lo­gen sinn­voll, um den Rheu­ma­ti­ker sowohl kon­ser­va­tiv als auch ope­ra­tiv best­mög­lich zu ver­sor­gen“, so Dr. Kem­mer­ling. Dazu gehö­re auch eine fach­ge­bun­de­ne Phy­sio­the­ra­pie, Ergo­the­ra­pie und natür­lich auch der Bau­stein der Selbst­hil­fe.

Ein wich­ti­ger Punkt der Rheu­ma­the­ra­pie ist auch – neben der Behand­lung der Schmer­zen – der Erhalt und die Wie­der­her­stel­lung der Mobi­li­tät der Betrof­fe­nen. „In 70 bis 80 Pro­zent aller Fäl­le sind die Füße von der Erkran­kung betrof­fen, was für die Pati­en­ten gro­ße Ein­schrän­kun­gen mit sich bringt“, erklärt Dr. Kem­mer­ling. Dage­gen wen­de man spe­zi­el­le Ope­ra­ti­ons­ver­fah­ren an und emp­fiehlt im Anschluss das Tra­gen von spe­zi­el­lem ortho­pä­di­schem Schuh­werk und Ein­la­gen, so der Fach­me­di­zi­ner.

Gro­ße Fort­schrit­te in den ver­gan­ge­nen drei Jahr­zehn­ten

Einig sind sich Fach­leu­te wie Dr. Kem­mer­ling in einem Punkt: Durch die immer bes­se­ren For­schungs­er­geb­nis­se und Ent­wick­lung von Medi­ka­men­ten lässt sich die Erkran­kung auch immer effi­zi­en­ter behan­deln. Und im inter­na­tio­na­len Ver­gleich ist die Rheu­ma­to­lo­gie in Deutsch­land auf einem guten Niveau. Die medi­ka­men­tö­se Behand­lung kann die rheu­ma­ti­sche Erkran­kung viel­fach lan­ge unter­drü­cken und den ent­zünd­li­chen rheu­ma­ti­schen Gelenk­ver­schleiß hin­aus­zö­gern. Den­noch sei die rheu­ma-ortho­pä­di­sche Behand­lung der betrof­fe­nen Pati­en­ten wich­tig. „Hier kann beglei­tend zunächst kon­ser­va­tiv und wenn nötig auch ope­ra­tiv die Situa­ti­on des Pati­en­ten sinn­voll unter­stützt und damit die Lebens­qua­li­tät Betrof­fe­ner deut­lich ver­bes­sert wer­den. Das ist für mich auch nach über 30 Jah­ren das Wich­tigs­te in mei­nem Beruf.“

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