Donnerstag, 21. November 2024

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Ihneunfall 1998

Der Unfall auf dem Ihne- und Bigge-Fluss in Attendorn am 18. September 1998 war ein dramatisches Ereignis, das insgesamt zwei Tote, einen Schwerverletzten und weitere Leichtverletzte forderte. Unter den toten Personen war auch der Feuerwehrmann Wendelin Lorenz (34 Jahre) der Löschgruppe Neu-Listernohl der Feuerwehr Attendorn.

Gedenktafel Wendelin Lorenz - Attendorn

Die dramatischen Ereignisse des 18. September 1998

Am Nachmittag des 18. September führte der Fluss „Ihne“ auf dem Attendorner Stadtgebiet nach mehreren intensiven Regen-Tagen Hochwasser. Zwei Männer (26 und 28 Jahre) aus der Stadt Sundern starteten in der Ortschaft Kraghammer mit Kanus eine Bootsfahrt auf der Ihne. Das dieser Fluss für alle Arten von Wassersport ungeeignet ist, war ihnen augenscheinlich nicht bewusst.

Nach einigen hundert Metern wird der Ihne-Fluss in einer 180 m langen unterirdischen Röhre, dem sogenannten „Ihneschuss“, geführt. Einem Kanuten gelang es eigenständig, die Fahrt zu stoppen. Anwesende Passanten konnten ihn rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der zweite Kanute wurde durch die Röhre mitgerissen und galt seitdem als vermisst.

200 Kräfte im Einsatz

Über 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DLRG, Polizei und Rettungsdienst beteiligten sich an der Suche nach der vermissten Person.

In drei Einsatzabschnitten wurde das Gewässer bis zum Ahauser Stausee abgesucht. Ein Rettungstaucher der Feuerwehr Olpe wurde beim Absuchen der Röhre von dem Fluss mitgerissen und schwer verletzt. Die Reanimation war erfolgreich, aber bis heute hat er Beeinträchtigungen zurückbehalten. Weitere Einsatzkräfte zogen sich leichte Verletzungen zu.

Im Gedenken an Unterbrandmeister Wendelin Lorenz

Im Gedenken an Unterbrandmeister Wendelin Lorenz - Attendorn

Während der Personensuche kam es zu einem weiteren, tragischen Zwischenfall. Ein Boot der Feuerwehr kenterte nach dem Überfahren einer Staustufe und die Bootsbesatzung fiel ins Wasser. Trotz angelegter Schwimmweste kam der Feuerwehrangehörige Wendelin Lorenz hierbei ums Leben.

Der vermisste Kanute wurde 16 Tage später etwa 7 km von der Unfallstelle entfernt tot aus dem Ahauser Stausee geborgen.

Unterbrandmeister Wendelin Lorenz ist seit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Attendorn im Jahre 1885 der einzige Kamerad, der in einem Einsatz sein Leben verlor.

Gedenkstein hält Erinnerung wach

Im Jahr 2023 erneuerten Einsatzkräfte der Feuerwehreinheit Neu-Listernohl ein Denkmal. Es soll an den Unfall vom 18. September 1998 erinnern, bei dem es durch Leichtsinn zu einem schrecklichen Unfall gekommen ist.

Gleichzeitig soll das Denkmal aber auch stellvertretend an alle Einsatzkräfte erinnern, die ihr Leben verloren haben, als sie andere Menschen aus einer Not und Gefahr retten wollten.

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