Sonntag, 08. Dezember 2024

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„Sicherheit und Gesundheit der Menschen hat Vorrang“

Im vergangenen Jahr wurden 182 Geldautomaten in NRW gesprengt. 20 % mehr als im Jahr zuvor. Auch im Hochsauerlandkreis und im Kreis Olpe waren Geldautomaten betroffen. Hoher Sachschaden von mehreren 100.000 Euro war Teil dieser traurigen Bilanz. Zum Glück ist es zu keinen Personenschäden gekommen.

Die Volksbank Sauerland wird in weitere Sicherheitsmaßnahmen investieren, um diese schrecklichen Taten zu verhindern. So soll beispielsweise in Outdoorgeräte sowie Einfärbe- und Klebesysteme investiert werden. Zusätzlich sollen automatisch auslösende Vernebelungssysteme eingebaut werden. Zudem wird die Videoüberwachung ausgebaut. „Wir planen 750.000 Euro in die Sicherheit der Geldautomatenstandorte zu investieren, immer mit dem Ziel, dass die Täter so abgeschreckt werden, dass es erst gar nicht zur Tat kommt“, so der Vorstand.  Bernd Griese, Vorstandsmitglied betont: „Die Sicherheit und Gesundheit der Menschen hat Vorrang.“

Standortanalysen in Kooperation mit der Kreispolizeibehörde haben allerdings auch gezeigt, dass einige Geldautomaten-Standorte außer Betrieb genommen werden müssen: aus Sicherheitsgründen, um keine Personen zu gefährden.  Dabei handelt es sich um Geldautomaten, die an Wohnräume angrenzen. Über notwendige Sicherheits- sowie Investitionsmaßnahmen hat die Volksbank Sauerland ihre Mitglieder-Vertreter während der Vertreter-Abende vom 19. April bis zum 10. Mai informiert. Denn in dieser Zeit fanden insgesamt 18 sogenannter Vertreter-Abende im gesamten Geschäftsgebiet statt, in denen u.a. über strategische Herausforderungen, das abgelaufene Geschäftsjahr und eben auch über die Sicherheit der Geldautomaten-Infrastruktur informiert wurde. „Wir wollen Klarheit und Transparenz schaffen und unsere Vertreter zunächst informieren. Im nächsten Schritt werden wir dann unsere Kunden in den einzelnen Marktbereichen schriftlich informieren“, so Griese.

Einige Geldautomaten der Volksbank Sauerland befinden sich in direkter Nähe zu Wohnungen. Und dort ist die Sicherheit von Menschenleben gefährdet, sollte es zu weiteren Sprengstoffanschlägen kommen. Diese Erkenntnis haben Analysen ergeben, die in enger Zusammenarbeit mit der Kreispolizeibehörde im Hochsauerlandkreis durchgeführt wurden. „Wir haben Gefährdungsanalysen aller Standorte durchgeführt und eine Risikoeinordnung gemacht“, beschreibt Vorstand Michael Reitz das Prozedere. „Dabei haben wir uns auf Mindeststandards verständigt, die ein Geldautomaten Standort vorweisen muss.“ Es werden an vielen Standorten Investitionen in erhöhte Sicherheitsmaßnahmen notwendig sein.  „Fest steht allerdings auch, dass nicht alle Standorte erhalten bleiben werden, da Menschen unmittelbar in Gefahr sind, sollte es zu Sprengstoffanschlägen kommen“, so Reitz.

Mit dem Ziel der Sicherung der Bargeldversorgung in der Region unter bestmöglicher Einhaltung von Sicherheitsaspekten, gibt es bereits schon seit über einem Jahr Kooperationsnetzwerke mehrerer Volksbanken und Sparkassen im Sauerland. Oberstes Augenmerk richten die verantwortlichen Bankvorstände dabei auf die Vermeidung von Personenschäden, sollte es zu Sprengstoffanschlägen kommen. Dazu stellt sich folgerichtig die Frage nach sicheren Standorten für Geldautomaten. Die Volksbank Sauerland folgt damit auch den Empfehlungen der Deutschen Kreditwirtschaft und des Bundesministeriums des Innern und für Heimat, aus Sicherheitsgründen so zu handeln, damit keine Personen verletzt und weitere Sachschäden vermieden werden. Diese Empfehlung sieht vor, dass deutsche Banken und Sparkassen den Ausbau von präventiven Maßnahmen an erkannten Risikostandorten vornehmen, wobei diese Präventionsmaßnahmen als Ergebnis ihrer jeweiligen Risikoanalyse und ihres bankindividuellen Sicherheitskonzepts einzeln bzw. in Kombination umgesetzt werden können, um die Gefahr einer Sprengung zu minimieren und dadurch den Schutz von Personen und Sachwerten zu verbessern.

„Das Vorgehen der Täter wird immer rücksichtsloser und brutaler,“ erläutert Vorstand Bernd Griese die Situation und fügt hinzu: „Immer häufiger wird Festsprengstoff eingesetzt, um an Bargeld zu gelangen. Wir wollen verhindern, dass Personen verletzt werden oder sogar Schlimmeres passieren wird.“ Es sei pures Glück, dass allein im vergangenen Jahr bei den 150 Sprengungen in NRW kein Mensch verletzt oder von den Folgen der Sprengung sogar verstorben sei. Personenschäden würden von den Tätern „billigend in Kauf genommen“, so Griese. Griese verweist auf den jüngsten Sprengstoffanschlag am frühen Morgen des 28. Januar in Schmallenberg.  Dabei seien zum Glück keine Personen verletzt worden, aber die potenzielle Gefahr, gerade bei angrenzenden Wohnungen gegeben ist, ist eindeutig vorhanden.

Die Volksbank Sauerland betreibt insgesamt 46 Geldausgabeautomaten-Standorten in ihrem Geschäftsgebiet und weitere 14 in Kooperation mit benachbarten Sparkassen.

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