3500 € für ukrai­ni­sche Kin­der „erlernt“

Siebtklässler des St.-Ursula-Gymnasiums unterstützen das Hilfswerk „Save the Children“

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(v.l.) Antonia, Leon, Antonie, Schulleiter Markus Ratajski und Thea freuen sich über das tolle Ergebnis des Vokabelmarathons am St.-Ursula-Gymnasium. (Foto: Doris Kennemann)

„Schu­len soll­ten für Kin­der siche­re Zufluchts­or­te sein – kei­ne Orte der Angst und des Todes.“ Pete Walsh, Lan­des­di­rek­tor des Hilfs­werks „Save the Child­ren“ in der Ukrai­ne, fasst in Wor­te, was eigent­lich eine Selbst­ver­ständ­lich­keit sein soll­te. Doch für die Kin­der in dem von Russ­land über­fal­le­nen und seit mehr als drei Mona­ten durch Krieg ter­ro­ri­sier­ten Land ist die Rea­li­tät eine ande­re. Fast 2000 Bil­dungs­ein­rich­tun­gen wur­den nach Anga­ben der Gene­ral­staats­an­walt­schaft der Ukrai­ne seit­her zer­stört. Alle Schu­len im Land sind geschlos­sen, man­che wer­den statt­des­sen mili­tä­risch genutzt. Mil­lio­nen Kin­der wer­den durch die Kämp­fe zur Flucht aus der Hei­mat gezwun­gen. Die meis­ten las­sen ihre Väter und auch Brü­der zurück, vie­le von ihnen haben ein Fami­li­en­mit­glied ver­lo­ren, schlimms­ten­falls sogar bei­de Eltern­tei­le. Den Mäd­chen und Jun­gen, die noch im Land sind, fehlt es an Essen, sau­be­rem Was­ser und medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung. Täg­lich leben sie in Todes­angst, oft ver­steckt in Bun­kern. Die Gene­ral­staats­an­walt­schaft teilt wei­ter mit, dass rus­si­sche Trup­pen bereits mehr als 700 Kin­der getö­tet oder ver­letzt haben.

Für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler am St.-Ursula-Gymnasium ist durch die Auf­nah­me von ukrai­ni­schen Flücht­lin­gen die­se grau­sa­me Wirk­lich­keit plötz­lich in greif- und erfahr­ba­re Nähe gerückt. Daher haben die Fach­schaf­ten Latein und Fran­zö­sisch beschlos­sen, den jähr­li­chen Voka­bel­ma­ra­thon, eine Spen­den­ak­ti­on zu Guns­ten einer cari­ta­ti­ven Orga­ni­sa­ti­on, für „Save the Child­ren“ in der Ukrai­ne durch­zu­füh­ren. Zur Vor­be­rei­tung auf den Voka­bel­ma­ra­thon lern­ten etwa 60 Kin­der aus der Jgst. 7 eine fest­ge­leg­te Anzahl an Voka­beln, von denen 30 in einem Test abge­fragt wur­den. Zugleich war­ben sie um Spon­so­ren, die bereit waren, pro rich­ti­ge Voka­bel min­des­tens 0,10 €, im opti­ma­len Fall also 3 € zu geben. Der Betrag durf­te natür­lich gern auch indi­vi­du­ell erhöht wer­den. Die Fach­leh­re­rin­nen Katha­ri­na Nig­ge­mei­er und Miri­am San­der für Fran­zö­sisch sowie Doris Ken­ne­mann und Hen­ri­ke Schmidt für Latein moti­vier­ten ihre Kur­se, indem sie selbst als Spon­so­ren auf­tra­ten oder den End­be­trag groß­zü­gig auf­run­de­ten.

Am ver­gan­ge­nen Frei­tag konn­te den gespann­ten Schü­le­rin­nen und Schü­lern das End­ergeb­nis prä­sen­tiert wer­den: 3500 € haben sie gemein­schaft­lich erlernt! Anto­nia freut sich über die­ses tol­le Ergeb­nis: „Voka­beln müs­sen wir ja sowie­so ler­nen. Und wenn man damit noch etwas Gutes tun kann, ist das doch super.“ Auch Schul­lei­ter Mar­kus Rata­j­ski ist beim Foto­ter­min mit Anto­nia, Leon, Anto­nie und Thea als Ver­tre­ter ihrer Kur­se sicht­lich stolz auf das sozia­le Enga­ge­ment der Siebt­kläss­ler. „Das habt ihr ganz pri­ma gemacht!“ Allen Spon­so­ren gilt ein ganz herz­li­cher Dank.

Mit den Spen­den­gel­dern orga­ni­siert „Save the Child­ren“ in der Ukrai­ne selbst sowie in den Nach­bar­län­dern Polen, Rumä­ni­en, Mol­dau und Litau­en Not­hil­fe­ein­sät­ze. Neben dem Lebens­not­wen­digs­ten wer­den an Kin­der, die in Bun­kern aus­har­ren müs­sen, Spiel- und Bas­tel­sets ver­teilt, die dabei hel­fen Stress abzu­bau­en und Gefüh­le mit­zu­tei­len. Ein wesent­li­cher Bestand­teil der Hil­fe sind auch Schutz- und Spiel­räu­me, in denen Kin­der zur Ruhe kom­men und unbe­küm­mert spie­len kön­nen. Dort wer­den sie auch psy­cho­lo­gisch betreut.

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