Am Dienstag, 2. Mai 2023, beginnt das Sommersemester 2023 der Hanseakademie Attendorn. Anmeldungen sind noch möglich.
In diesem Semester bietet die Hanseakademie zwei Veranstaltungen aus dem Bereich Musik/ Literatur sowie Geschichte in Attendorn an. Am Dienstag, 2. Mai 2023, ist dann um 16:00 Uhr im Ratssaal des Rathauses der offizielle Vorlesungsbeginn.
Von 16:00 Uhr bis 17:30 Uhr spricht der Musik- und Literaturwissenschaftler Dr. Axel Diller über „Die Musik großer Komponisten im Spiegel der Literatur“. Zum Inhalt: Die Künste, vor allem Literatur, Musik und Malerei/Bildhauerei, beeinflussen sich gegenseitig. So werden z.B. in der Musik seit Jahrtausenden in Form des Gesangs Texte vertont; des Weiteren sind Komponisten – auch eigenen Aussagen zufolge – von der Lektüre großer Dichtung zum Komponieren von Instrumentalmusik angeregt worden (etwa Beethoven von Homer, Shakespeare u.a.). Ebenso ist aber auch der umgekehrte Fall beobachtbar, etwa wenn Schriftsteller in ihren Texten Musik thematisieren oder gar aus der Musik stammende Formungstechniken beim Schreiben nutzen.
Der Kurs möchte einige Beispiele aus der Geschichte der deutschsprachigen Literatur präsentieren und zeigen, wie die Texte inhaltlich und/oder formal auf Musik Bezug nehmen. In den Blick genommen werden unter anderem: E.T.A. Hoffmann: Kreisleriana (1814/15); Thomas Mann: Doktor Faustus (1947); Thomas Bernhard: Der Untergeher (1983); Jens Johler: Die Stimmung der Welt (2013). Dabei spielen unter anderem folgende Kompositionen eine Rolle: Bach: Das Wohltemperierte Klavier und die “Goldberg-Variationen”; Beethoven: Klaviersonate opus 111.
Eine musikalische Vorbildung ist nicht erforderlich: Zwar werden in den Sitzungen musikalische Aspekte erläutert, aber dies wird so vollzogen, dass die Inhalte auch ohne größere musikalische oder gar musikwissenschaftliche Kenntnisse zu verstehen sind.
Der Osteuropa-Historiker Dr. Daniel Müller, der bereits vor einem Jahr die Auftaktvorlesung der Hanseakademie bestritten hatte, bietet aus dem Fachbereich Geschichte anschließend um 18.00 Uhr eine Vorlesungsreihe mit dem Thema „Eine kleine Geschichte Russlands und der Ukraine – wie geht es weiter mit der weltweiten Auseinandersetzung zwischen Demokratien und Diktaturen?“. Zum Inhalt: Das Seminar wird sich zunächst mit der Vorgeschichte des russischen Vernichtungskrieges gegen die Ukraine befassen, also mit der Entstehung des russischen und des ukrainischen Volkes im Mittelalter und seiner jeweiligen Geschichte einschließlich der wiederholten Versuche der russischen Staatsgebilde, das ukrainische Volk zu vernichten. Dann erfolgt die Untersuchung des Kriegsverlaufs seit 2014 bzw. 2022 und schließlich der Frage, welche Parameter auf beiden Seiten (militärisch, wirtschaftlich, innen- und außenpolitisch) den weiteren Fortgang des Krieges beeinflussen.
Dabei wird es jeweils auch darum gehen, die von der russischen Propaganda benutzten und von den hiesigen Putin-Unterstützern nachgebeteten Lügen und Verfälschungen zu widerlegen, die zudem voller grotesker Widersprüche sind. Bezeichnenderweise sind die weitaus meisten Putin-Freunde politisch weit links oder weit rechts verortet, also an den theoretisch doch einander bekämpfenden Extremen des politischen Spektrums, während der Konsens der Demokraten klar die Ukraine unterstützt, natürlich mit Abstufungen.
Schließlich wird die Veranstaltung auch in den größeren Kontext der Auseinandersetzung der von den USA geführten Demokratien mit den Diktaturen China und Russland eingebettet und aufgezeigt, warum es eben gerade nicht den „deutschen Interessen“ entspräche, die Ukraine im Stich zu lassen, sondern warum der Kampf der Ukraine der Kampf aller Demokratien ist und warum wir in diesem Kampf mutig sein müssen und optimistisch sein dürfen.
Neu im Studienprogramm des Sommersemesters 2023 ist das digitale Zusatzangebot aus dem Fachgebiet Germanistik/Sprachwissenschaft „Gleichheit und Ungleichheit in der Kommunikation“ mit der Dozentin Katharina Hofius, M.A., jeweils montags von 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr. Der Link wird nach Anmeldung vor Semesterbeginn zugeschickt.
Ebenfalls digital wird aus dem Fachgebiet Psychologie eine Ringvorlesung mit dem Thema „Aktuelle Themen der Alternsforschung“, montags 12:15 Uhr bis 13:45 Uhr, angeboten. Verschiedene Referent*innen halten im Wechsel Vorträge zu eigenen fachlichen Schwerpunktthemen. Auch hierfür erfolgt die Übersendung eines entsprechenden Links nach der Anmeldung.
Die Präsenz-Veranstaltungen finden vom 2. Mai bis 4. Juli 2023 immer dienstags im Ratssaal des Attendorner Rathauses statt. Die Semestergebühren betragen 100,00 € pro Person, unabhängig von der Teilnahme an nur einem oder an allen vier Seminaren. Anmeldungen sind ab sofort im Rathaus der Hansestadt Attendorn unter Tel.: 02722 64-124 oder per Mail an sozialamt@attendorn.org möglich.
Das Bildungsprojekt ist eine Kooperation des Attendorner Seniorenrates, der Universität Siegen und der Hansestadt Attendorn. Es wird von der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem unterstützt.