Fokus liegt auf dem „Wie“, nicht dem „Ob“
Unter großem Interesse fand im Bürgerhaus „Alter Bahnhof“ eine Informationsveranstaltung der SPD Attendorn zum geplanten Bürgerwindpark Attendorn statt. Über 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt, um mehr über das zukunftsweisende Projekt zur lokalen Energiewende zu erfahren.
Bürgermeister Christian Pospischil machte deutlich, dass die Frage längst nicht mehr lautet, ob Windkraft vor Ort kommt, sondern wie sie verantwortungsvoll, transparent und mit Bürgerbeteiligung umgesetzt werden kann.
Der Bürgerwindpark Attendorn ist das Ergebnis einer starken regionalen Partnerschaft: Bereits 2016 gründeten die BIGGE Energie, die Volksbank Sauerland sowie die Hansestadt Attendorn die gemeinsame Projektgesellschaft. Seither wurde das Projekt konsequent entwickelt – nun steht es kurz vor der Realisierung.
Bürgermeister Pospischil informierte über den aktuellen Planungsstand: Die Bauanträge seien kürzlich beim Kreis Olpe eingereicht worden. Man hoffe auf eine Genehmigung noch in diesem Jahr.
Michael Stinn, Geschäftsführer der Bürgerwindpark Attendorn GmbH, präsentierte die Eckdaten des Projekts und legte den Fokus auf das Herzstück des Vorhabens: die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Geplant ist die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft, die eine faire, einfache und transparente Beteiligung am Windpark ermöglicht.
Ein Mitglied – eine Stimme: Jedes Mitglied der Genossenschaft hat unabhängig von der Einlage genau eine Stimme. Die Mitwirkung findet demokratisch in der jährlichen Generalversammlung statt. Dort werden grundlegende Entscheidungen getroffen – insbesondere über die jährlichen Ausschüttungen.
Die finanziellen Rahmenbedingungen sind klar umrissen: Bei einer langfristigen Laufzeit von 22 Jahren kann mit einer durchschnittlichen Rendite von 6% zzgl. der Rückzahlung der Einlage gerechnet werden. Nach den Flächeneigentümern können derzeit alle Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Attendorn ihr Interesse bekunden, sich mit einer Einlage mit einem Wert von mindestens 500 bis zu 25.000 Euro zu beteiligen.
Ziel ist die Errichtung von 9 Windkraftanlagen in zwei ausgewiesenen Konzentrationszonen. Laut Ertragsprognosen können dadurch jährlich über 140 Millionen Kilowattstunden grüner Strom erzeugt werden – das ist bilanziell mehr als die Hälfte des Attendorner Stromverbrauchs. In 20 Jahren wird eine regionale Wertschöpfung von rund 60 Millionen Euro erwartet.
Neben dem positiven Aspekt des Modells Bürgerwindpark wurden auch die Herausforderungen und Risiken offen angesprochen. Dennoch zeigten sich Bürgermeister Pospischil und Geschäftsführer Stinn optimistisch: „Wir sind auf einem guten Weg – und wollen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern die Energiewende in Attendorn gestalten und die Wertschöpfung vor Ort halten.“
Die SPD Attendorn kündigte an, den Dialog fortzusetzen und sich weiterhin für eine transparente, sozial gerechte und lokal verankerte Energiepolitik einzusetzen.