Kulturkonferenz in Schalksmühle
Kulturschaffende und Akteure aus Politik und Verwaltung diskutierten zusammen – Kreative Kulturlabore – Nordrhein-Westfalens Kulturministerin Ina Brandes zu Gast
Unter dem Motto ‚Alle für Kultur!‘ kamen Akteure aus Politik, Verwaltung und Kulturpraxis im Kulturort 8Giebel in Schalksmühle zusammen, um gemeinsam Lösungswege für die Zukunft der Kultur in der Region zu finden. Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, machte sich dabei vor allem für die Dritten Orte stark – trotz der aktuell großen Herausforderungen wie dem gesellschaftlichen Wandel, der schwierigen finanziellen Lage von Kommunen und der Wirtschaft.
Die Kooperationsveranstaltung des Kulturrats der Kulturregion Südwestfalen und der Südwestfalen Agentur GmbH im Rahmen der REGIONALE 2025 zeigte, dass Interessierte, Akteure und Politik in Sachen Kultur an einem Strang ziehen wollen. Im Kultur- und Begegnungsort 8Giebel – einem Dritten Ort und gleichzeitig Projekt der REGIONALE 2025 – betonte NRW-Kulturministerin Ina Brandes die Bedeutung solcher Dritten Orte als wichtige Treffpunkte für Begegnung und Kultur. „Kultur benötigt ‚Kümmerer‘ und Räume, in denen immer etwas los ist. Dritte Orte wie 8Giebel haben sich in Nordrhein-Westfalen zu einer festen Größe für vielfältige kulturelle Angebote, für gesellschaftlichen Zusammenhalt, für persönliche Begegnungen und die Entwicklung einer starken regionalen Identität fest etabliert“, sagte Ministerin Brandes.
Schalksmühles Bürgermeister Jörg Schönenberg stellte vor, wie die Stadt Schalksmühle den Veranstaltungsort 8Giebel – insbesondere für Kinder und junge Menschen – nutzt und im Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamtlichen organisiert. Kultur sei für ihn trotz aller finanziellen Einschränkungen im kommunalen Haushalt ein hoch priorisiertes Thema, damit allen Bürger:innen ein wohnortnahes und breites Kulturangebot ermöglicht wird. Auch Marco Voge, Landrat des Märkischen Kreises, nannte Kultur einen „harten Faktor“. Sie schaffe Heimat für die Menschen vor Ort. Aber auch für neue Fachkräfte, die in der Region benötigt würden, seien kulturelle Angebote vor Ort wichtig.
Kreative Auseinandersetzung mit Kultur und Gesellschaft
Der Nachmittag der Kulturkonferenz stand im Zeichen von vier Kulturlaboren, in denen die Teilnehmenden miteinander diskutierten und selbst aktiv waren. Die Kulturlabore spiegelten die Vielfalt der Herangehensweisen an die Frage wider, wie Kultur eine demokratische Gesellschaft mitgestalten kann: Im ersten Kulturlabor ging es darum, wie Kultur und Demokratie in Zukunft gestärkt und enger miteinander verwoben werden können. Teilnehmende in Kulturlabor zwei fühlten sich mithilfe theaterpädagogischer Methoden in ausgedachte Rollen von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ein. Gruppe drei entwickelte Zukunftsszenarien aus der Sicht fiktiver Besucher:innen, um vielfältige Perspektiven auf kulturelle Teilhabe zu eröffnen. Gruppe vier erprobte in einem kreativen Protestlabor unter Anleitung einer Dramaturgin mit verschiedenen Methoden, wie eine Stärkung der Kultur vor Ort gemeinsam mit politischen Entscheidungsträger:innen gestaltet werden kann.
Es wurde deutlich: Kultur für alle gelingt nur, wenn sich viele Menschen vor Ort aktiv einbringen und dabei auch eigene kulturelle Erfahrungen machen können, aber vor allem wenn alle bereit sind, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.
Die Veranstaltung habe gezeigt, dass es dafür das Miteinander von Ehrenamtlichen, kommunalen Hauptamtlichen und regionalen Engagierten brauche, sagte Dr. Stephanie Arens, Leiterin der REGIONALE 2025 bei der Südwestfalen Agentur GmbH. „Je breiter das Netzwerk und je stärker die Kooperationen, desto mehr Teilhabemöglichkeiten gibt es für alle Menschen im ländlichen Raum.“ Abschließend resümierten die beiden Organisatorinnen der Kulturkonferenz, Susanne Boecking von der Kulturregion Südwestfalen, und Cynthia Krell von der Südwestfalen Agentur GmbH: „Die große Resonanz und die vielen Teilnehmenden aus den Bereichen Freiwilligenarbeit, Kultur, Verwaltung und Politik haben deutlich gezeigt, dass wir mit einer regionalen Kulturkonferenz den Bedarf nach fachlichem Austausch und Vernetzung im Bereich der regionalen Kulturarbeit gerecht werden und damit einen nachhaltigen Impuls zur Rolle der Kultur in unserer demokratischen Gesellschaft gesetzt haben.“
Die REGIONALE 2025 ist ein Strukturprogramm des Landes NRW. Sie wird aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.