St.-Ursula-Gymnasiasten erhalten Einblick in die Krebsforschung
Mittlerweile kann man wohl von einer gewissen Tradition sprechen, wenn Prof. Alfred Wittinghofer die Reise aus dem Ruhrpott ins beschauliche Sauerland auf sich nimmt, um auf Einladung der Biologie-Lehrkräfte Sandra Schulte und Mathias Rath den Schülerinnen und Schülern der Qualifikationsphase des St.-Ursula-Gymnasiums die Entstehung von Krebs aus der Perspektive eines Molekularbiologen nahezubringen. Die Redensweise „jemandem etwas nahebringen“ kann hier ganz wörtlich genommen werden, wenn Prof. Wittinghofer seine Begeisterung für die Thematik in Kombination mit seinem umfangreichen Fachwissen nutzt, um mit den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern tief in die Welt von Proto-Onkogenen, Tumorsupressor-Genen und ihre funktionelle Beteiligung an der Entstehung von Tumoren einzutauchen. Requisiten aus der Trickkiste eines Molekularbiologen – oder in diesem Falle aus „Freds molekularbiologischer Wunderbox“ – waren in diesem Jahr auch mit dabei, so dass die Schülerinnen und Schüler rekombinante Bakterienkulturen, Elektrophoresegele und das 3D Modell des Ras-Proteins nicht nur auf Bildern in Schulbüchern, sondern im Original sehen konnten.
Aber Prof. Wittinghofer wäre nicht er selbst, wenn er nicht immer noch wissenschaftlich am Puls der Zeit wäre und Einblicke aus der aktuellen Forschung in seinen Vortrag implementiert hätte. Auch in der Krebsforschung und der Therapie hat längst KI Einzug gefunden: DeepFold, eine KI, die punktgenau Proteinstrukturen auf Basis von vorliegenden Aminosäuresequenzen vorhersagen kann, befeuert gerade die Wissenschafts-Community ungemein und öffnet Tore zu völlig neuen Fragestellungen.
In der Krebsforschung, aber nicht nur dort, steht eine also Zeitenwende am Horizont. Einen kleinen Einblick in die Zukunft der Forschung durften die St.-Ursula-Gymnasiasten durch den „coolen Professor aus dem Ruhrpott“ schon mal erhaschen.