Die Hansestadt Attendorn lässt zur Pflege einer Kalkrasenfläche Schafe weiden.
Am Hahnbeuler Kreuz gedeiht auf einer städtischen Fläche von etwa eineinhalb Hektar ein schützenswerter Kalkmagerrasen. Dieses besondere Biotop entwickelt sich normalerweise an trockenen Standorten mit wenig Mutterboden. Deshalb wachsen dort überwiegend Pflanzen, die einen nähstoffarmen Boden und auch nur wenig Wasser benötigen.
Um diese ökologisch wertvollen Arten möglichst effektiv zu schützen, baut die Hansestadt Attendorn auf tierische Unterstützung und lässt auf dem Rasen jetzt 30 Schwarzkopfschafe weiden. Die Vierbeiner von Ralf Junge aus Dünschede grasen die schnellwachsenden und hohen Pflanzen oder Gehölze ab und geben so den selteneren Kraut- und Strauchpflanzen mehr Licht und Raum zum Wachsen. Die Fläche wird dafür in drei Abschnitte unterteilt, die nacheinander möglichst gleichmäßig abgegrast werden.
Damit die „freien Mitarbeiter“ der Hansestadt die Arbeit nicht alleine bewältigen müssen, wurden im Rahmen der Landschaftspflege bereits im Frühjahr Sträucher entfernt, die damit begonnen hatten, die Fläche zu dominieren und wertvolle kleine Arten zu überwuchern. In Kombination mit den grasenden Schafen können nun optimale Bedingungen auf der Fläche geschaffen werden.
Chiara Sopart vom Sachgebiet Klima, Umwelt, Mobilität der Hansestadt Attendorn ist glücklich über den „Naturschutz mit Biss“: „Von diesem Projekt profitieren beide Seiten: Ralf Junges Schafe können sich nach Lust und Laune auf der Fläche tummeln, während wir als Stadt ohne großen Aufwand zur Wiedergewinnung artenreicher Lebensräume beitragen können.“