Beteiligung am Attendorner Bürgerwindpark: Unverbindliche Interessenbekundung weiterhin möglich
Der geplante Bürgerwindpark Attendorn nimmt weiter Gestalt an: Mit der Einreichung der Genehmigungsanträge nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) für das erste Teilprojekt „Jäckelchen“ rückt das Vorhaben seiner Umsetzung einen großen Schritt näher.
Östlich von Jäckelchen sollen fünf Windenergieanlagen des Typs Enercon E-175 mit jeweils sechs Megawatt Leistung errichtet werden. Mit diesem Projekt setzt die Hansestadt Attendorn auf die regionale Wertschöpfung durch erneuerbare Energien – getragen von Bürgerinnen und Bürgern sowie von lokalen Unternehmen und Institutionen, wie der Volksbank Sauerland und der Bigge Energie.
Das zweite Teilprojekt („Bürberg“) mit weiteren vier Windrädern – zwei vom Typ E-175 und zwei vom Typ E-160 – befindet sich derzeit in Vorbereitung. Auch hier wird der Genehmigungsantrag in Kürze eingereicht.
Ziel ist es, ab 2027 mit insgesamt neun Windenergieanlagen rund 50 Prozent des jährlichen Strombedarfs der Stadt aus Windkraft erzeugen. Das entspricht einer prognostizierten Stromerzeugung von über 140 Millionen Kilowattstunden pro Jahr – und einer jährlichen CO?-Einsparung von rund 160.000 Tonnen im Vergleich zu konventionellem Kohlestrom.
Das Herzstück des Projekts ist die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger über die Bürgerenergiegenossenschaft Attendorn, die künftig 70 Prozent der Anteile am Bürgerwindpark halten wird. Insgesamt belaufen sich die Investitionen für das Projekt auf rund 95 Millionen Euro – davon sollen etwa 16,5 Millionen Euro durch die Genossenschaft eingeworben werden. Möglich wird das durch eine breite Streuung der Beteiligung. Deshalb werden Geschäftsanteile bereits ab einer Höhe von 500 Euro angeboten Die Laufzeit der Beteiligung beträgt rund 22 Jahre – bestehend aus einer rund zweijährigen Realisierungsphase sowie etwa 20 Jahren Betriebszeit der Windenergieanlagen. Die erwartete Rendite liegt im Durchschnitt bei über sechs Prozent jährlich.
Seit April können Interessierte sich auf der Website www.buergerwindpark-attendorn.de unverbindlich registrieren, um Mitglied in der Genossenschaft zu werden. Bislang war die Resonanz durchweg positiv, aber angesichts der benötigten Summe besteht weiterhin die Möglichkeit, dass sich noch mehr Menschen beteiligen. Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil freut sich über die gute Nachfrage und ist davon überzeugt: „Mitmachen lohnt sich – für die Region, das Klima und für alle, die in Attendorn Teil der Energiewende vor Ort sein wollen.“
Im Herbst wird es dann – je nach Nachfrage und Zuteilung – zur verbindlichen Zeichnung und Einzahlung kommen.