Donnerstag, 13. Februar 2025

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CDU unei­nig bei KfW-För­de­rung

Neza­hat Bara­da­ri ord­net Flo­ri­an Mül­lers wider­sprüch­li­che Aus­sa­gen ein

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Neza­hat Bara­da­ri, MdB (Foto: Mau­rice Weiss)

Die aktu­el­len Zah­len zur KfW-För­de­rung in Süd­west­fa­len zei­gen ein­mal mehr, wie stark pri­va­te Haus­hal­te von den Pro­gram­men pro­fi­tie­ren. Ins­be­son­de­re die Nach­fra­ge für Wohn­ei­gen­tum, ener­ge­ti­sche Sanie­run­gen und ande­re Zukunfts­in­ves­ti­tio­nen ist wei­ter gestie­gen. „Die­se anhal­tend hohe För­der­nach­fra­ge beweist, dass die KfW einen wich­ti­gen Bei­trag zur wirt­schaft­li­chen und sozia­len Ent­wick­lung unse­rer Regi­on leis­tet“, betont die SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Neza­hat Bara­da­ri.

Gleich­zei­tig sor­gen aller­dings par­tei­in­ter­ne Dif­fe­ren­zen der CDU für Unklar­heit. Das wird ins­be­son­de­re bei den Pres­se­mit­tei­lun­gen zur För­de­rung für den Mär­ki­schen Kreis deut­lich, wel­cher zu zwei Bun­des­tags­wahl­krei­sen gehört: Wäh­rend Paul Zie­mi­ak (CDU) die Bedeu­tung der KfW betont und die Ent­wick­lung der För­der­ra­ten als posi­tiv wer­tet, zeich­net sein Par­tei­kol­le­ge Flo­ri­an Mül­ler (CDU) ein gänz­lich ande­res Bild und beklagt unter ande­rem einen Rück­gang bei Inves­ti­tio­nen für Unter­neh­men und Kom­mu­nen.

Kri­tik am wider­sprüch­li­chen Ver­hal­ten Flo­ri­an Mül­lers

„Die CDU ist sich hier offen­sicht­lich nicht einig. Herr Zie­mi­ak lobt die KfW, Herr Mül­ler warnt vor Ein­brü­chen – zwei dia­me­tral ent­ge­gen­ge­setz­te Aus­sa­gen aus der­sel­ben Par­tei. Für die Men­schen und Betrie­be bei uns vor Ort ist die­ses Hin und Her nur schwer nach­voll­zieh­bar“, so Bara­da­ri. Zudem kri­ti­siert sie, dass Flo­ri­an Mül­ler offen­bar nicht ver­ste­he, wie die KfW-För­der­sum­men der letz­ten Jah­re zustan­de kamen:

„Maß­nah­men wie der Schnell­kre­dit 2020, oder auch die Sofort­hil­fe Gas und Wär­me sind von vorn­her­ein zeit­lich begrenzt gewe­sen und soll­ten über aku­te Her­aus­for­de­run­gen hin­weg­hel­fen, die durch die Coro­na-Pan­de­mie sowie die auf­grund des rus­si­schen Angriffs­kriegs gegen die Ukrai­ne gestie­ge­nen Ener­gie­kos­ten ent­stan­den. Herr Mül­ler muss die Bun­des­re­gie­rung nicht loben, soll­te bei sei­ner Kri­tik aber red­lich blei­ben und sich ein Vor­bild an sei­nem Par­tei­kol­le­gen Paul Zie­mi­ak neh­men.“

Beson­ders irri­tie­rend fin­det Bara­da­ri das Auf­tre­ten Mül­lers: „Wenn Herr Mül­ler sich güns­ti­ge­re Kon­di­tio­nen für Kre­di­te und mehr För­der­mit­tel durch die KfW wünscht, muss er auch sagen, wo das Geld her­kom­men soll! Einer­seits tritt er als Ver­fech­ter der Schul­den­brem­se auf, stimmt gegen den Bun­des­haus­halt und lie­fert kei­ner­lei kon­kre­te Ideen, wie die drin­gend not­wen­di­gen Inves­ti­tio­nen sonst finan­ziert wer­den sol­len. Ande­rer­seits rühmt er sich bei der Über­ga­be von För­der­be­schei­den als gro­ßer För­de­rer der Regi­on. Das ist inkon­se­quent und beschä­digt das Ver­trau­en in eine ver­läss­li­che Poli­tik.“

Finan­zie­rungs­lü­cke im CDU-Wahl­pro­gramm ver­schärft Wider­sprü­che

Die SPD-Abge­ord­ne­te ver­weist zudem auf die jüngs­ten Ana­ly­sen zum CDU-Wahl­pro­gramm, das eine erheb­li­che Finan­zie­rungs­lü­cke offen­ba­re. So sei­en dort neben umfang­rei­chen Steu­er­ent­las­tun­gen kei­ner­lei rea­lis­ti­sche Gegen­fi­nan­zie­run­gen vor­ge­se­hen – weder eine Abkehr von der Schul­den­brem­se noch sub­stan­ti­el­le Ein­spa­run­gen an ande­rer Stel­le. „Die­se Rech­nung geht schlicht­weg nicht auf“, warnt Bara­da­ri. „Wer bei sin­ken­den Staats­ein­nah­men gleich­zei­tig Mil­li­ar­den in Infra­struk­tur und Wirt­schaft inves­tie­ren will, muss sagen, woher das Geld kom­men soll.“

Die­ses Bei­spiel ver­deut­li­che, war­um in der CDU der­zeit kein kon­sis­ten­tes Kon­zept zur För­de­rung von Wirt­schaft und Kom­mu­nen erkenn­bar sei. „Wenn bereits im Wahl­pro­gramm ele­men­ta­re Fra­gen der Finanz­po­li­tik unbe­ant­wor­tet blei­ben, über­rascht es wenig, dass sich CDU-Abge­ord­ne­te wie Flo­ri­an Mül­ler und Paul Zie­mi­ak völ­lig wider­spre­chen. Ein kla­res, ver­läss­li­ches Bekennt­nis zur För­de­rung von Mit­tel­stand, Exis­tenz­grün­dung und kom­mu­na­ler Infra­struk­tur bleibt die CDU der Regi­on schul­dig.“

Bara­da­ri: „KfW-För­de­rung ist unver­zicht­bar“

Abschlie­ßend unter­streicht Neza­hat Bara­da­ri die Bedeu­tung einer star­ken KfW-För­de­rung: „Ange­sichts glo­ba­ler Unsi­cher­hei­ten und gro­ßer Auf­ga­ben wie der Ener­gie­wen­de brau­chen wir eine sta­bi­le, lang­fris­ti­ge und gut aus­ge­stat­te­te För­der­bank. Ich wer­de mich wei­ter­hin dafür ein­set­zen, dass unse­re Regi­on ver­läss­lich unter­stützt wird.“

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