Freitag, 07. Februar 2025

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Herz­ra­sen bei Kin­dern: Was steckt dahin­ter?

„Herz­ra­sen tritt oft auf, wenn Kin­der kör­per­lich aktiv sind oder sich auf­re­gen“, weiß Ober­arzt Dr. Timo Klaas von der DRK-Kin­der­kli­nik. Er ist Fach­arzt für Kin­der- und Jugend­me­di­zin, Kin­der­kar­dio­lo­gie sowie Neo­na­to­lo­gie. „In die­sen Momen­ten schlägt das Herz schnel­ler, um mehr Sau­er­stoff und Nähr­stof­fe zu den Mus­keln zu trans­por­tie­ren. Das ist ganz nor­mal und dient dazu, den Kör­per mit Ener­gie zu ver­sor­gen.“ Aber: Manch­mal kann Herz­ra­sen auch durch äuße­re Ein­flüs­se aus­ge­löst wer­den. Wie zum Bei­spiel zu viel Kof­fe­in, zu vie­le Ener­gie-Drinks, zu viel Zucker oder zu wenig Schlaf. Auch Auf­re­gung, Angst oder Stress kön­nen das Herz zum Rasen brin­gen.

In den meis­ten Fäl­len hört das Herz­ra­sen von allei­ne wie­der auf und ist kein Grund zur Sor­ge. „Trotz­dem soll­ten Eltern auf­merk­sam sein und beob­ach­ten, ob es häu­fi­ger oder anhal­tend auf­tritt oder mit ande­ren Sym­pto­men – wie Schwin­del, Ohn­macht oder Atem­not – ver­bun­den ist“, geht Dr. Timo Klaas ins Detail. „In sol­chen Fäl­len ist es wich­tig, einen Arzt auf­zu­su­chen, um mög­li­che Ursa­chen abzu­klä­ren.“ Um Herz­ra­sen vor­zu­beu­gen, ist es wich­tig, auf eine gesun­de Ernäh­rung, aus­rei­chend Bewe­gung sowie genü­gend Schlaf zu ach­ten. Auch Stress­ma­nage­ment und Ent­span­nungs­tech­ni­ken kön­nen hel­fen, das Pro­blem zu ver­mei­den.

Sel­ten han­delt es sich beim Herz­ra­sen um eine wirk­li­che Herz­rhyth­mus­stö­rung. Die­se tritt bei etwa einem von 4000 Kin­dern auf. „Bei den Mäd­chen und Jun­gen betrifft dies in den meis­ten Fäl­len den Vor­hof des Her­zens“, erläu­tert der Kin­der­kar­dio­lo­ge. „Am häu­figs­ten liegt dabei eine zusätz­li­che Lei­tungs­bahn im Her­zen vor. Sie führt zu einer krei­sen­den Erre­gung und einer Herz­fre­quenz von über 200 Schlä­gen in der Minu­te.“ Die­ses Herz­ra­sen wird als unan­ge­nehm emp­fun­den, häu­fig beglei­tet von Unru­he, Ner­vo­si­tät und Angst. Wei­te­re mög­li­che Sym­pto­me sind Schwin­del, Kurz­at­mig­keit und Brust­schmerz. Im Neu­ge­bo­re­nen- und Säug­lings­al­ter wird das patho­lo­gi­sche Herz­ra­sen zur Prä­ven­ti­on medi­ka­men­tös behan­delt. Spä­ter ist auch eine Ver­ödung der zusätz­li­chen Bahn im Herz­ka­the­ter mög­lich.

Beru­hi­gend für die Eltern: „Ins­ge­samt ist das all­ge­mei­ne Herz­ra­sen bei Kin­dern meist unbe­denk­lich und Teil der nor­ma­len kör­per­li­chen Reak­ti­on“, so Dr. Timo Klaas. Es soll­te ver­sucht wer­den die Herz­fre­quenz (den Puls) im Rah­men von Herz­ra­sen zu bestim­men, ent­we­der durchs Tas­ten des Pul­ses, durch eine Puls­uhr oder mit einer Smart-Watch. Bei zusätz­li­chen Sym­pto­men, deut­lich erhöh­ter Herz­fre­quenz oder lang­an­hal­ten­den Beschwer­den soll­te eine Vor­stel­lung beim Arzt erfol­gen. Dort soll­te immer der Herz­rhyth­mus mit Hil­fe eines Elek­tro­kar­dio­gramms, kurz EKG, doku­men­tiert wer­den.

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