Nezahat Baradari, MdB, äußert sich
Eigentlich sollte zum 15. Januar die elektronische Patientenakte (ePA) in einem gestuften Verfahren für alle Versicherten, die dem nicht widersprochen haben, eingeführt werden. Nun rührt sich auf den letzten Metern erneute Kritik. Anlass sind Sicherheitslücken, die der Chaos Computer Club (CCC) aufgedeckt und auf seinem Jahreskongress vorgestellt hat.
Nezahat Baradari, Bundestagsabgeordnete, Mitglied des Gesundheitsausschusses und niedergelassene Kinderärztin, steht der elektronischen Patientenakte grundsätzlich positiv gegenüber, pocht aber darauf, dass bei der Einführung Qualität vor Schnelligkeit geht: „Die Digitalisierung des Gesundheitssystem ist von herausragender Bedeutung, dass weiß ich aus eigener Erfahrung. Die Einführung des E-Rezepts bedeutet für die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen zum Beispiel eine ehebliche Erleichterung im Praxisalltag. Auch die ePA, die nun nach 15 Jahren endlich auf der Zielgeraden ist, kann und wird so eine Erleichterung sein und auch die Versorgung der Patienten verbessern. Aber: Um das Vertrauen der Bevölkerung und Ärzteschaft nicht zu verspielen, dürfen bei Einführung keine Zweifel an der Sicherheit der ePA bestehen!“
Baradari plädiert deshalb darauf, die gestaffelte Einführung zu verzögern, bis die Sicherheitsbedenken ausgeräumt sind. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte am Wochenende auf der Plattform X versprochen, dass die ePA nur eingeführt sind, wenn alle Hackerangriffe „technisch unmöglich gemacht worden sind.“