Montag, 31. März 2025

Top 5 der Woche

Ähnlich

Qua­dra­tisch, artig, reviewt

Das Qua­drat ist eine run­de Sache” – Aus­stel­lung Mar­lies Back­haus

2a1cd875 5815 4689 abcd f69a4d7a9611
Mar­lies Back­haus liebt die Kunst und lebt in ihr (Foto: Jan Back­haus)

Kunst­wel­ten von Mar­lies Back­haus „okku­pie­ren“ der­zeit zwei Eta­gen unse­res Süd­sauer­land­mu­se­ums. Mit die­ser Ein­zel­aus­stel­lung im Muse­um für Kunst- und Kul­tur­ge­schich­te erfüllt sich für Mar­lies Back­haus ein Wunsch­traum. Im Jahr ihres 80. Geburts­ta­ges wer­den ihre Bil­der und Objek­te „mit For­mat“ prä­sen­tiert. Titel wie ‘Rebel­li­on im All­tag‘ und ‘Expe­ri­men­tel­ler Sieb­druck‘ – um nur zwei von cir­ca 50 zu nen­nen – wei­sen auf the­ma­tisch und tech­nisch viel­sei­ti­ges Arbei­ten hin. Die aus­ge­stell­ten Ein­zel­ar­bei­ten und Seri­en haben eines gemein­sam: sie sind qua­dra­tisch.

Seit 1968 ist sie „Bui­ter­line“ und hin­ter­lässt ihre künst­le­ri­schen Spu­ren in Atten­dorn. So zuletzt im Bür­ger­haus Alter Bahn­hof mit den Foto­col­la­gen ‘Bui­ter­lin­ge. Wo ich mich wohl­füh­le, baue ich mein Nest‘, einer wach­sen­den Wand­in­stal­la­ti­on von zuge­zo­ge­nen Atten­dor­nern. Im Rat­haus zu sehen sind die Bil­der ‘Ansich­ten (m)einer Stadt‘ im klei­nen Sit­zungs­raum des Bür­ger­meis­ters und ‘Han­se­stadt Atten­dorn‘ für das Han­se­ju­bi­lä­um in Ros­tock 2018 und ‘Gold­kin­der‘ in der Rat­haus­ga­le­rie. Die Stahl-Instal­la­ti­on ‘Feu­er­lö­schen‘ am Feu­er­teich bezieht sich auf das Schüt­zen­brauch­tum. Ein Relikt aus beweg­ten Zei­ten des Bahn­hofs, das Stell­werk, hat sie in die heu­ti­ge Zeit geret­tet. In über 1000 Pri­vat­haus­hal­ten hängt ihr Pla­kat von 1997 „775 Jah­re Atten­dorn – male­ri­sche Impres­sio­nen einer Stadt“ und als in erwei­ter­te Neuau?age zum 800jährigen Stadt­ju­bi­lä­um.

Für die Aus­stel­lung ‘Das Qua­drat ist eine run­de Sache‘ hat sie nun pas­send zu ihrem Lieb­lings­for­mat und ihrem run­den Ehren­tag eine Aus­wahl ihres künst­le­ri­schen Œuvres aus­ge­wählt. „Mar­lies Back­haus liebt die Kunst und lebt in ihr. Sie ist im bes­ten Sin­ne des Wor­tes kunst­be­ses­sen.“ sagt Bea­te Schmies, ehe­ma­li­ge Lei­te­rin des WDR-Stu­dio Sie­gen über Mar­lies Back­haus; sie war in den 70er Jah­ren ihre Schü­le­rin und erin­nert sich bis heu­te an die Zeit in ihrem atmo­sphä­ri­schen „Kunst­kel­ler“, ein fas­zi­nie­ren­des Ate­lier für die Schü­le­rIn­nen. Fast 40 Jah­re war Mar­lies Back­haus als Kunst­leh­re­rin am St.-Ursula-Gymnasium tätig und kennt hun­der­te von Atten­dor­ne­rIn­nen, zum Teil inzwi­schen selbst im Ren­ten­al­ter. Sie hat ihren Beruf geliebt – jun­ge Men­schen mit Kunst ver­traut zu machen, zu moti­vie­ren und Talen­te zu för­dern war ihre Beru­fung. Die Ergeb­nis­se prä­sen­tier­te sie in meh­re­ren Aus­stel­lun­gen in der Rat­haus­ga­le­rie. Für Kunst-Erleb­nis­se außer­halb der Schu­le hin­aus grün­de­tet sie 1994 das „Kin­der­ate­lier“ im Kunst­ver­ein Süd­sauer­land. Spä­ter, nach der Pen­sio­nie­rung, initi­ier­te sie wei­ter Kunst­ak­tio­nen mit Kin­dern und Jugend­li­chen. Eines davon ist der rund um den Stadt­kern ange­leg­te „Weg der Kin­de­rech­te“. Die­ses – in Zusam­men­ar­beit mit dem Jugend­zen­trum ent­wi­ckel­te – nach­hal­ti­ge Pro­jekt, zeugt von ihrem kul­tu­rel­len Enga­ge­ment. Dafür und für ihr künst­le­ri­sches Werk erhielt sie 2008 den Kul­tur­preis des Krei­ses Olpe und 2020 den Hei­mat­preis der Stadt Atten­dorn.

Ihre aktu­el­le Aus­stel­lung ist ein Geschenk der Muse­ums­lei­te­rin Moni­ka Löcken. Der dazu erschei­nen­de umfang­rei­che Kata­log wur­de von wohl­ge­son­ne­nen Atten­dor­nern gespon­sert. Die Ver­nis­sa­ge im Süd­sauer­land­mu­se­um am Sonn­tag, den 1. Dezem­ber, um 15 Uhr bie­tet Augen‑, Ohren- und Gau­men­schmaus: viel­fäl­ti­ge Kunst­wer­ke, ein Künst­ler­ge­spräch, Live­mu­sik und qua­dra­ti­sches Nasch­werk.

Text: Jan Back­haus

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Beliebte Beiträge