Montag, 31. März 2025

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100 Gäs­te beim „Hei­mat­ki­no“ des Kreis­hei­mat­bun­des

Der Kal­te Krieg in West­fa­len und Oedin­gen

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: Pla­kat der „Sau­er­län­der Frie­dens-Fahr­rad-Demo“ 1981 (Quel­le: Engel­bert Pre­vor­cic)

Zum zwei­ten Mal lud der Kreis­hei­mat­bund Olpe in Koope­ra­ti­on mit dem LWL-Medi­en­zen­trum für West­fa­len zum „Hei­mat­ki­no“ ein, dies­mal ins Licht­spiel­haus Len­ne­stadt. Rund 100 Gäs­te konn­ten Orga­ni­sa­to­rin Andrea Are­ns und Kreis­hei­mat­pfle­ge­rin Susan­ne Falk begrü­ßen. Mit dem „Hei­mat­ki­no“ will der Kreis­hei­mat­bund Olpe auf unter­halt­sa­me Wei­se über Land­schaft, Men­schen und Geschich­te im Süd­sauer­land infor­mie­ren.

Der Doku­men­tar­film „Ach­tung, ABC-Alarm! Der Kal­te Krieg vor der west­fä­li­schen Haus­tür“ doku­men­tiert die Anla­gen und Bau­ten zur Abwehr mili­tä­ri­scher Bedro­hun­gen in West­fa­len wäh­rend des Kal­ten Krie­ges, u. a. am Bei­spiel der Bun­ker­an­la­ge „Erich“ in Ernd­te­brück und dem Stütz­punkt der deut­schen Flug­ab­wehr­ra­ke­ten­stel­lung in Len­ne­stadt-Oedin­gen. Prof. Mar­kus Kös­ter, Lei­ter des LWL-Medi­en­zen­trums, führ­te in den Film ein.

Weni­ge Jah­re nach Ende des Zwei­ten Welt­kriegs spitz­te sich der Kon­flikt der bei­den Super­mäch­te USA und Sowjet­uni­on zu. Bald stan­den sich damit im geteil­ten Deutsch­land auf bei­den Sei­ten des „eiser­nen Vor­hangs“ deut­sche Sol­da­ten unmit­tel­bar gegen­über. Erst die fried­li­che Revo­lu­ti­on in den Staa­ten Mit­tel- und Ost­eu­ro­pas been­de­te 1989 den „Kal­ten Krieg“ – eine Pha­se der Dro­hun­gen und der beid­sei­ti­gen Auf­rüs­tung. Im Film „Ach­tung, ABC-Alarm!“ nimmt Fil­me­ma­cher Harald Son­tow­ski im Auf­trag des LWL-Medi­en­zen­trums die Relik­te und Aus­wir­kun­gen die­ser Epo­che in West­fa­len-Lip­pe in den Blick. Der Regis­seur wid­met sich außer­dem der Hal­tung der Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner. Die mili­tä­ri­schen Anla­gen als Wirt­schafts­fak­tor in der Regi­on, aber auch als Aus­lö­ser für Ängs­te, selbst zum poten­ti­el­len Angriffs­ziel zu wer­den, die Sol­da­ten als neue Dorf­be­woh­ner, schließ­lich die west­deut­sche Frie­dens- und Pro­test­be­we­gung der frü­hen 1980er-Jah­re mit ihren Aktio­nen auch im Sau­er­land – das alles ver­ar­bei­te­te Harald Son­tow­ski zu einem beein­dru­cken­den Doku­men­tar­film.

Unter den Zuschau­ern waren zahl­rei­che Zeit­zeu­gen, dar­un­ter vie­le, die als Sol­da­ten in der Sau­er­land­ka­ser­ne in Oedin­gen gedient hat­ten, so wie Anto­ni­us Klein aus Alten­wen­den. Er war 1989 zum Wehr­dienst in Oedin­gen und urteilt heu­te rück­bli­ckend: „Das war ein not­wen­di­ger Dienst, den ich dort geleis­tet habe.“ Ande­re Zuschau­er waren damals dort ange­stellt, haben die Zeit als Anwoh­ner erlebt oder stan­den als Frie­dens­ak­ti­vis­ten vor den Kaser­nen­to­ren. Im Podi­ums­ge­spräch unter Betei­li­gung von Fil­me­ma­cher Harald Son­tow­ski teil­ten eini­ge ihre Erin­ne­run­gen mit: August Frei­muth, ehe­mals Offi­zier am Stand­ort Oedin­gen und hier hei­misch gewor­den, Oli­ver Breit­ing, Orts­hei­mat­pfle­ger von Oedin­gen, des­sen Vater eben­falls als Offi­zier Berufs­sol­dat in der Sau­er­land­ka­ser­ne war, und Engel­bert Pre­vor­cic aus Hach­en, Akti­vist in der Frie­dens­be­we­gung in Len­ne­stadt und Orga­ni­sa­tor der „Sau­er­län­der Frie­dens-Fahr­rad-Demo“ am 23. Mai 1981 (Foto). Nach der Ver­an­stal­tung tausch­ten sich die Teil­neh­men­den noch lan­ge aus. Ein Dan­ke­schön ging abschlie­ßend an Fami­lie Cor­des, die die­sen Abend in ihrem Kino mög­lich mach­te.

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Fast voll­be­setzt: Licht­spiel­haus Len­ne­stadt beim Hei­mat­ki­no des Kreis­hei­mat­bun­des Olpe mit der Vor­füh­rung des Doku­men­tar­fil­mes „Ach­tung, ABC-Alarm! Der Kal­te Krieg vor der west­fä­li­schen Haus­tür“ (Foto: Susan­ne Falk)

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