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Die Therapie der Hand-Fuß-Mund-Krankheit beschränkt sich auf die Linderung von Beschwerden durch schmerzstillende und fiebersenkende Mittel. Im Krankenhaus landen die Mädchen und Jungen jedoch meistens nicht (Foto: DRK Kinderklinik Siegen)

Hand-Fuß-Mund ist eine hochansteckende Erkrankung, die vorwiegend bei Kindern auftritt. Die Bezeichnung leitet sich von den schmerzhaften Bläschen im Mund und einem begleitenden Ausschlag an Händen und Füßen ab. „Bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit handelt es sich um eine Infektionskrankheit. Erreger sind die so genannten Enteroviren der Gruppe A. Am häufigsten wird die Krankheit von Coxsackie-A16-Viren verursacht“, erklärt Dr. Barbara Müksch die Details. Sie ist leitende Oberärztin an der DRK-Kinderklinik.

Kinder bis zum zehnten Lebensjahr sind verstärkt davon betroffen – insbesondere im Spätsommer und Herbst – weshalb die Erkrankung auch zu den Kinderkrankheiten zählt. Da das Ganze nicht meldepflichtig ist, gibt es nur Schätzungen, wie häufig Hand-Fuß-Mund auftritt. Demnach erkranken in Deutschland jedes Jahr 80.000 bis 140.000 Menschen. Der Anteil der asymptomatisch infizierten Personen – meist ältere Kinder und Erwachsene – ist mit mehr als 80 Prozent sehr hoch. „Die Infektion verläuft oft unbemerkt. Jedoch können Fieber und Ausschlag auftreten, die in der Regel nach etwa einer Woche von alleine abklingen“, erläutert die leitende Oberärztin. „Die Erkrankung hat normalerweise keine langfristigen Folgen, Komplikationen einer weitergehenden Infektion treten äußerst selten auf.“ Im Krankenhaus landen die Mädchen und Jungen meistens nicht.

Wichtig zu wissen: Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist sehr ansteckend und wird von Mensch zu Mensch übertragen. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder indirekt über kontaminierte Gegenstände. Obwohl Erwachsene sich selten infizieren, können sie dennoch Überträger sein. „Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit führt selten zu schwerwiegenden Komplikationen“, so Barbara Müksch. „Bei starken Schmerzen im Mund ist es wichtig, auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zu achten, um Austrocknung zu verhindern.“ 

Die Diagnose basiert in der Regel auf den typischen Symptomen wie dem charakteristischen Ausschlag. Tests wie Laboruntersuchungen sind selten notwendig. Gute Händehygiene wird empfohlen, um Ansteckungen zu verhindern, und erkrankte Kinder sollten während der akuten Phase zu Hause bleiben, bis die Bläschen vollständig abgetrocknet sind. Eine Impfung gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit steht derzeit nicht zur Verfügung. „Es gibt keine spezifische Behandlung, da die Erkrankung von selbst abklingt. Schmerzlindernde und fiebersenkende Mittel sollten jedoch zur Beschwerde-Linderung eingesetzt werden“, meint die leitende Oberärztin. „Im Zweifelsfall sollte ein Kinderarzt eingeschaltet werden.“

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