Die Meldungen zur Umwälzung der Krankenhauslandschaft im Märkischen Kreis und Olpe, die durch die Krankenhausreform des Nordrhein-Westfälischen Gesundheitsminister Karls-Josef Laumann ausgelöst werden, sind besonders in Lennestadt mit Enttäuschung aufgenommen worden: Das St-Josefs-Hospital verliert seine Geburtshilfe. Nezahat Baradari, Bundestagsabgeordnete und Kinderärztin, ist mit dieser Entscheidung ebenfalls nicht glücklich: „Lennestadt hat als Krankenhaus bis weit über die Kreisgrenzen hinaus Bedeutung. Es ist bedauerlich, dass dieser Standort – und zwar auf Entscheidung des Trägers in Einvernehmen mit dem Land – verloren geht.“

Mit Unverständnis reagiert sie auf offene Vorwürfe in der Presse durch die Geschäftsleitung der GFO-Kliniken, die Schließung sei durch die mangelnde finanzielle Unterstützung der Bundesregierung verursacht. „Ich habe mich persönlich für Sonderzahlungen für Pädiatrie und Geburtshilfe eingesetzt. Für 2023 und 2024 sind dafür jeweils 420 Millionen Euro vorgesehen, 120 Millionen davon für die Geburtshilfe. Die Verteilung oblag den Ländern selbst. Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz sieht sogar vor, diese Gelder zu verstetigen. Wenn der Landesgesundheitsminister Laumann es gewollt hätte, wäre der Standort Lennestadt sicher zu erhalten gewesen“, so Baradari.

„Ich bin froh, dass die Notwendigkeit von Reformen im stationären Sektor von allen Seiten anerkannt wird. Es kann aber nicht sein, dass unangenehme Konsequenzen immer in die Verantwortung des Bundes geschoben werden. Das grenzt schon an Populismus.“ Man werde jetzt das Gespräch mit dem Träger und dem Ministerium suchen, um die Hintergründe der Entscheidung aufzuklären.

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