Die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem ist ihrer Rolle als gemeinwohlorientierter Partner der heimischen Wirtschaft in Zeiten anhaltender Unsicherheit gerecht geworden. Im stetigen Austausch mit den Unternehmen wurden Risiken erkannt und gebannt, Liquidität erhalten und Hilfen für den Weg in die Zukunft ermöglicht. Gemeinsam mit den Privatkundinnen und -kunden begegnete der heimische Marktführer den Herausforderungen aus gestiegenen Lebenshaltungskosten und rasanten Zinsentwicklungen.

Die globalen und nationalen Krisenherde haben im Jahr 2023 weiterhin Unsicherheit, Zurückhaltung und auch Zukunftsängste bei den Menschen geschürt. Der Ukraine-Krieg, die Energiekrise, die hohe Inflation und auch der historisch schnelle Zinsanstieg sorgten für eine anhaltend undurchsichtige Lage an den Finanzmärkten. Die Auswirkungen dieser multiplen Herausforderungen waren für jeden einzelnen von uns deutlich spürbar. Gestiegene Lebenshaltungskosten hatten auf der Privatkundenseite eine gebremste Konsumlaune zur Folge. Steigende Kreditzinsen sorgten andererseits für Zurückhaltung bei Neu-Kreditaufnahmen. Firmenkunden hatten weiterhin mit einer schwachen Konjunkturlage sowie hohen Energiekosten bei gleichzeitig steigenden Aufwendungen für Material und Personal zu kämpfen.

Unter diesen Umständen hat sich die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem in einem herausfordernden Jahr 2023 als wichtiger und starker Partner der Menschen und der Region bewiesen. Als Problemlöser und Wunscherfüller begleitet der heimische Marktführer seine Kundinnen und Kunden mit individuellen Lösungen und umsichtigem Handeln durch die Krise. Dabei kommt ihnen die fest in der Sparkassen-DNA verwurzelte Gemeinwohlorientierung zugute. Denn anders als andere Wirtschaftsunternehmen, die von Profitstreben getrieben werden, steht die Sparkasse vor allem für soziale Verantwortung und nachhaltiges Agieren – „Weil´s um mehr als Geld geht“. Kundenzufriedenheit steht bei der Sparkasse über maximalem wirtschaftlichem Erfolg.

Heinz-Jörg Reichmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem, beschrieb das in der Bilanz-Pressekonferenz so: „Wir kennen unsere Kundinnen und Kunden und wissen um ihre Bedürfnisse. Sie stehen bei uns im Mittelpunkt. Uns geht es nicht um den schnellen Euro.“ Damit grenze sich die Sparkasse insbesondere von Direktbanken ab, die mit Lockangeboten auf Tagesgelder oft Nebelkerzen zündeten. „Glücklicherweise sind die meisten Kundinnen und Kunden ebenfalls nicht auf schnellen Profit aus, sondern langjährige, vertrauensvolle Partner, die unsere ganzheitliche Beratung zu schätzen wissen.“

Rückgang bei Kreditanfragen für Neubau und Konsum
Die Bilanzzahlen auf Privatkundenseite wurden 2023 vom Wechselspiel der hohen Inflation und der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) geprägt. Die Inflationsrate von durchschnittlich rund 6 Prozent sorgte auch 2023 für gestiegene Lebenshaltungskosten. Die Folge: Vor allem die hohen Energie- und Lebensmittelpreise ließen bei vielen am Monatsende kaum Spielraum, um sich zusätzlich etwas zu gönnen. Die gleichzeitig gestiegenen Zinsen für neue Kredite lieferten den Verbraucherinnen und Verbrauchern andererseits auch keinen Anreiz, sich über diesen Weg zusätzliches Geld zu beschaffen. Die Gesamt-Kreditzusagen für Privatkunden, also Konsumenten- und Baufinanzierungskredite addiert, brachen in der Bilanz 2023 entsprechend ein, um minus 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf rund 38,8 Millionen Euro.  

Besonders deutlich machten sich die gestiegenen Kreditzinsen bei Baufinanzierungen bemerkbar. Hier sank die Neu-Kreditvergabe um rund 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf etwa 35,7 Millionen Euro. Dazu Bernd Schablowski: „Das Zusammenspiel aus Baukostensteigerungen, weiterhin hoher Inflation und gestiegener Kreditzinsen ließ Bauwillige im vergangenen Jahr sehr zurückhaltend agieren.“ Auf diesen Umstand haben Immobilien-Anbieter unlängst reagiert und bieten vermehrt redimensionierte, also kleinere Gebäude mit optimierter Aufteilung, an. Damit wird der Wunsch auf Eigentum wieder realistischer. 

Daneben schaffte die Kostensituation im vergangenen Jahr Platz für eine weitere Entwicklung am Immobilienmarkt. Ein großes Thema war 2023 entsprechend „Kauf und Sanierung“. Hier nannte Bernd Schablowski ein Beispiel: Viele ältere Hausbesitzende wollen sich nicht mehr mit dem Thema energetische Sanierung befassen. Außerdem suchten viele nach kleineren, zentrumsnahen Wohnungen, um sich nicht mehr um ein ganzes Haus samt Garten kümmern zu müssen. Aus diesen Gründen seien viele Altimmobilien auf dem Markt. Das nutzten junge Familien im vergangenen Jahr gern, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden doch noch erfüllen zu können. Für die Immobilienvermittlerinnen und -vermittler der heimischen Sparkasse bedeutete dieser Trend das beste Jahr der Geschichte. 39 Immobilien mit einem Objektwert in Höhe von rund 7 Millionen Euro wurden 2023 vermittelt.

Im Ausblick machte Bernd Schablowski auf eine wieder ansteigende Nachfrage nach Neubauten aufmerksam. Die Gründe dafür: Langsam kämen tarifliche Lohnerhöhungen in vielen Branchen zum Tragen und die Zinsentwicklung sei inzwischen wieder besser abschätzbar. Ein Bauvorhaben werde somit wieder kalkulierbarer.

Wertpapiere und Absicherung weiterhin hoch im Kurs
Trotz knapperer Kasse setzen die heimischen Privatkunden weiter auf langfristige Erträge und Vermögensaufbau. Die im Kundenauftrag verwalteten Wertpapiere beliefen sich 2023 auf rund 412 Millionen Euro (Privatkunden), das entspricht einem Zuwachs von knapp 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Heinz-Jörg Reichmann: „Wertpapiere sind weiterhin der beste Weg, die Inflation und damit den realen Vermögensverlust zu umgehen und stattdessen langfristig Aussicht auf eine Rendite zu erhalten.“

In diesen undurchsichtigen Zeiten setzen die Kundinnen und Kunden außerdem weiterhin auf Absicherung und Versicherung. Bei den Lebensversicherungen verzeichnete die Sparkasse beispielsweise einen Zuwachs im Neugeschäft von über 8 Prozent auf rund 18,7 Millionen Euro. Dazu Bernd Schablowski: „Bei der Vorsorge in unsicheren Zeiten setzen die Menschen ihr Vertrauen in die Expertinnen und Experten der Sparkasse. Auch hier sehen wir uns auf unserem gemeinwohlorientierten Weg genau richtig.“ Lohn für diese Spitzen-Beratungsleistung ist die erneute Top-Platzierung im „Provinzial-Westfalen-Wettbewerb“. Damit zeichnet die Versicherung der Sparkassen jährlich die Sparkasse mit dem erfolgreichsten Versicherungsgeschäft in ganz Westfalen aus. Insgesamt verzeichnete die Sparkasse Ende 2023 entsprechende Zuwächse beim Provisionsüberschuss (+3,9 Prozent auf knapp über 10 Millionen Euro).

Wirtschaft und Sparkasse stellen sich Herausforderungen gemeinsam
Das Jahr 2023 gestaltete sich für Firmenkunden aufgrund multipler Problemstellungen sehr schwierig. Die schwache Konjunkturlage, hohe Energiekosten bei gleichzeitig steigenden Aufwendungen für Material und Personal sorgten für eine verhaltene Stimmungslage. Auch die politischen Rahmenbedingungen seien für viele Unternehmer schwer abschätzbar. In Gesprächen werde immer wieder deutlich, dass Unternehmen die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung scharf kritisieren. Der Wirtschaftsstandort verliere immer weiter an Attraktivität, so Bernd Schablowski. Gleichzeitig sehe die heimische Wirtschaft aber auch die Notwendigkeit, weiter in Digitalisierung, neue Produktionstechniken und Nachhaltigkeit zu investieren, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Hier wird das Dilemma der Wirtschaft deutlich: „Es herrschen aktuell widrige Voraussetzungen: Gestiegene Kosten, sinkende Ertragskraft, undurchsichtige Rahmenbedingungen, Fachkräftemangel sowie Investitions- und Transformationsdruck. Da stellen sich viele Unternehmen die Frage, ob sie das schaffen können“, brachte es Bernd Schablowski auf den Punkt.

Daraus folgend fiel die Nachfrage nach Neukrediten deutlich ab. Für das Berichtsjahr 2023 verzeichnete die Sparkasse bei den Kreditzusagen an Firmenkunden ein minus von rund 32 Prozent auf 63,3 Millionen Euro. Um Liquidität zu schaffen, verringerten manche Unternehmen ihre Wertpapierbestände. Die Summe der im Firmenkundenauftrag verwalteten Wertpapiere betrug Ende 2023 rund 59,6 Millionen Euro, ein minus von knapp über 4 Prozent.

Gemeinsam mit der heimischen Wirtschaft stellt sich die Sparkasse den aktuellen Herausforderungen. 2023 haben die Beraterinnen und Berater viel Zeit investiert, um gemeinsam Strategien und Problemlösungen zu entwickeln. Investitionsplanungen und Optimierungen wurden erarbeitet und umgesetzt. Ein Beispiel für die Lösung von Liquiditätsengpässen ist das Thema Leasing. Wie erfolgreich die Sparkasse diese Möglichkeit in ihrer ganzheitlichen Beratung vermittelt, zeigt der erneute Spitzenplatz im bundesweiten Vergleich: 2023 gewann die Sparkasse den Deutsche-Leasing-Award im Vergleich mit ähnlich großen Sparkassen. Abgeschlossen wurden 57 Leasingverträge mit einem Volumen von 10 Millionen Euro.

„Wir können natürlich nicht die politischen und globalen Einflüsse ändern, aber wir können Liquidität schaffen, Investitionen in die Zukunft realisieren und kurzfristige Engpässe überbrücken. So gehen wir Seite an Seite mit unseren Unternehmen durch die Krise“, fasst Bernd Schablowski zusammen.

Bilanzzahlen
Unter dem Strich bilanziert die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem für 2023 eine Bilanzsumme von 1,2 Milliarden Euro und hält damit den Wert aus dem Vorjahr. Das Kundengeschäftsvolumen legte leicht um 0,3 Prozent auf 2,07 Milliarden Euro zu. Das Kreditvolumen legte um 1,4 Prozent auf 690 Millionen Euro zu. Heinz-Jörg Reichmann: „Wir haben 2023 trotz wirtschaftlicher und globaler Unwägbarkeiten ein auskömmliches Ergebnis erwirtschaftet. Dafür gilt unser Dank allen Kundinnen und Kunden für ihr großes Vertrauen in die Sparkasse sowie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die täglich ihr Bestes für das Gemeinwohl in unserer Region geben.“

                                                                                                         

Anderen empfehlen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein