Freitag, 24. Januar 2025

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Sexua­li­sier­te Gewalt: Syn­ode beschließt Schutz­kon­zept

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Dr. Chris­tof Gro­te, Super­in­ten­dent des Ev. Kir­chen­krei­ses Lüden­scheid-Plet­ten­berg, gab auf der Kreis­syn­ode in Mei­nerz­ha­gen einen neu­en Ansatz für die Feri­en­stät­te „Alter Leucht­turm“ auf Bor­kum bekannt. Laut neu­er Berech­nun­gen und mit einem neu­en Gesamt­kon­zept kön­ne es gelin­gen, das Haus auch in Zukunft wei­ter zu betrei­ben. Die end­gül­ti­ge Ent­schei­dung hier­über müs­se in der Zukunft aber noch getrof­fen wer­den (Foto: EKKLP)

Die Syn­ode des Ev. Kir­chen­krei­ses Lüden­scheid-Plet­ten­berg hat bei ihrer Herbst­ta­gung in Mei­nerz­ha­gen am 15. Novem­ber das Schutz­kon­zept zur Prä­ven­ti­on sexua­li­sier­ter Gewalt beschlos­sen. Es soll sicher­stel­len, dass alle Ein­rich­tun­gen des Kir­chen­krei­ses und des
Dia­ko­ni­schen Wer­kes Lüden­scheid-Plet­ten­berg siche­re Orte für alle sind und in die Men­schen gleich wel­chen Alters und Geschlechts und wel­cher Her­kunft ver­trau­ens­voll ohne Sor­ge um Grenz­ver­let­zun­gen und ‑über­grif­fe in die­sen Ein­rich­tun­gen kom­men kön­nen. Damit hat der
Kir­chen­kreis sei­nen gesetz­li­chen Auf­trag erfüllt.

Mit dem ver­ab­schie­de­ten Schutz­kon­zept soll für die nöti­ge Hal­tungs- und Hand­lungs­si­cher­heit im Kir­chen­kreis gesorgt wer­den. „Zugleich liegt so ein guter Rah­men vor, an dem sich die Gemein­den und wei­te­re Ein­rich­tun­gen und Diens­te bei der Erstel­lung ihrer Schutz­kon­zep­te ori­en­tie­ren kön­nen“, schreibt Super­in­ten­dent Dr. Chris­tof Gro­te in sei­nem Vor­wort zu der umfang­rei­chen Bro­schü­re. Zugleich betont der: „Es geht aber um weit mehr als nur um die Erfül­lung gesetz­li­cher Vor­ga­ben: Mit die­sem Prä­ven­ti­ons­kon­zept stel­len wir uns der bit­te­ren Ein­sicht, dass sexua­li­sier­te Gewalt auch in der Kir­che vor­kommt.“

Auf Grund­la­ge einer Poten­zi­al- und Risi­ko­ana­ly­se benennt das Schutz­kon­zept Maß­nah­men, die zur Ver­hin­de­rung sexua­li­sier­ter Gewalt bei­tra­gen. Es zeigt Inter­ven­ti­ons­schrit­te auf, wie bei dem Ver­dacht auf sol­che Gewalt vor­zu­ge­hen ist.

„Dafür brau­chen wir Acht­sam­keit, Sen­si­bi­li­tät und gege­be­nen­falls auch Klar­heit über die not­wen­di­gen Schrit­te, die wir bei einem Ver­dachts­fall ein­lei­ten müs­sen. Dafür braucht es uns“, stellt der Super­in­ten­dent klar. „So tra­gen wir auch bei zum Zeug­nis Got­tes in der Welt, beken­nen wir uns doch zum bibli­schen Men­schen­bild, nach dem jeder Mensch als Geschöpf Got­tes eine eige­ne unver­brüch­li­che Wür­de hat, die es zu schüt­zen gilt.“

Sein Dank geht an die Mit­glie­der der Arbeits­grup­pe; Jut­ta Tripp (Prä­ven­ti­ons­fach­kraft des Kir­chen­krei­ses, Lei­tung), Bet­ti­na vom Bro­cke, Dirk Ceche­li­us, Brit­ta Däu­mer, Iris Jäni­cke, Achim Rig­gert, Klaus Sal­schei­der und Katha­ri­na Thimm. „Sie haben das Schutz­kon­zept erar­bei­tet, das für uns alle eine wert­vol­le Hil­fe zur Prä­ven­ti­on sexua­li­sier­ter Gewalt ist.“

Obers­tes Ziel des Kon­zep­tes ist der Schutz aller Per­so­nen im Wir­kungs­be­reich der Ev. Kir­che vor sexua­li­sier­ter Gewalt. Beson­ders schutz­be­dürf­tig im Sin­ne des Geset­zes zum Schutz vor sexua­li­sier­ter Gewalt sind ins­be­son­de­re Kin­der, Jugend­li­che, hil­fe- und unter­stüt­zungs­be­dürf­ti­ge Men­schen, sowie min­der­jäh­ri­ge und voll­jäh­ri­ge Men­schen in Abhän­gig­keits­ver­hält­nis­sen, z.B. Men­schen mit beson­de­ren Ein­schrän­kun­gen, Men­schen mit Pfle­ge­be­dürf­tig­keit und alle Men­schen in der Seel­sor­ge und in Bera­tungs­kon­tex­ten. „In der Ver­gan­gen­heit gab es lei­der auch in unse­rem Kir­chen­kreis Fäl­le von sexua­li­sier­ter Gewalt. Dies ist für uns inak­zep­ta­bel“, heißt es im Schutz­kon­zept. „Mit Blick auf das Leid Betrof­fe­ner sol­len künf­tig alle Anstren­gun­gen in unse­rem Ev. Kir­chen­kreis Lüden­scheid-Plet­ten­berg mit sei­nen Kir­chen­ge­mein­den, Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen und Ein­rich­tun­gen unter­nom­men wer­den, eine Kul­tur der Acht­sam­keit, des Respekts und der Wert­schät­zung gegen­über allen Men­schen im Wir­kungs­kreis des Ev. Kir­chen­krei­ses Lüden­scheid-Plet­ten­berg zu schaf­fen bzw. zu ver­tie­fen und zu leben. Durch die­se Kul­tur soll sexua­li­sier­te Gewalt mög­lichst ver­hin­dert und wo sie doch geschieht, früh­zei­tig
erkannt, ange­mes­sen behan­delt und gestoppt wer­den.“ Um das zu errei­chen, wird das Schutz­kon­zept im Leit­bild des Kir­chen­krei­ses ver­an­kert.

Das Schutz­kon­zept ent­hält unter ande­rem eine 15 Punk­te umfas­sen­de Selbst­ver­pflich­tungs­er­klä­rung, die alle im Kir­chen­kreis und in des­sen Kir­chen­ge­mein­den und Ein­rich­tun­gen arbei­ten­den Lei­tungs­kräf­ten, Pfar­re­rin­nen und Pfar­rer, Kir­chen­be­am­tin­nen und ‑beam­te, beruf­lich und ehren­amt­lich Mit­ar­bei­ten­de sowie von Prak­ti­kan­tin­nen und Prak­ti­kan­ten im Bereich der Arbeit mit Kin­dern, Jugend­li­chen und ande­ren Schutz­be­dürf­ti­gen unter­zeich­nen müs­sen.

Dar­über hin­aus sind alle Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter gesetz­lich zur Teil­nah­me an einer Fort­bil­dung zum The­ma „Schutz vor sexua­li­sier­ter Gewalt“ ver­pflich­tet, damit sie sen­si­bi­li­siert wer­den, mög­li­che Gefah­ren zu erken­nen und Hand­lungs­si­cher­heit im Ver­dachts­fall gewin­nen. Die Umset­zung des Kir­chen­ge­set­zes zum Schutz vor sexua­li­sier­ter Gewalt (KGS­sG) und die Erstel­lung eige­ner Schutz­kon­zep­te der Gemein­den und der Ein­rich­tun­gen, die mit Kin­dern, Jugend­li­chen oder Schutz­be­dürf­ti­gen arbei­ten, sol­len jeweils bis zum 30. Juni 2024 erfolgt sein. Die jewei­li­gen Insti­tu­tio­nen wer­den gebe­ten, ihr Schutz­kon­zept zeit­nah nach der Beschluss­fas­sung, spä­tes­tens aber bis zum 1. Juli 2024 dem Kreis­syn­odal­vor­stand vor­zu­le­gen.

Finan­zi­el­le Lage spitzt sich wei­ter zu

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Pfar­rer Die­ter Kuh­lo-Schö­ne­berg zeig­te die besorg­nis­er­re­gen­de Ent­wick­lung des Ev. Fried­hofs­ver­ban­des Lüden­scheid-Plet­ten­berg auf. Der 2. stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des Ev. Fried­hofs­ver­ban­des konn­te der Syn­ode mit eini­gen Bei­spie­len die pre­kä­re Lage klar machen und mahn­te, dass sehr bald kon­struk­ti­ve Lösun­gen gefun­den wer­den müs­sen (Foto: EKKLP)

Der Evan­ge­li­sche Kir­chen­kreis Lüden­scheid-Plet­ten­berg steht vor finan­zi­ell schwie­ri­gen Zei­ten. „Das wird unse­re Arbeit im kom­men­den Jahr prä­gen – und wohl dann auch weit dar­über hin­aus“, sag­te Dr. Chris­tof Gro­te, Super­in­ten­dent des Ev. Kir­chen­krei­ses, bei der Herbst­syn­ode in der Aula des Ev. Gym­na­si­ums Mei­nerz­ha­gen.

Die seit lan­gem befürch­te­te Zuspit­zung der Lage mache sich nun immer deut­li­cher bemerk­bar. „Ein beängs­ti­gen­der Rück­gang der Gemein­de­glie­der­zah­len, eine Kon­junk­tur ohne die beein­dru­cken­den Wachs­tums­ra­ten der letz­ten Jah­re und dazu eine hohe Infla­ti­on sowie hohe Tarif­ab­schlüs­se füh­ren auch bei nomi­nell gleich­blei­ben­den Kir­chen­steu­er­zu­wei­sun­gen zu einem deut­li­chen Rück­gang der Finanz­kraft“, stell­te der Super­in­ten­dent in sei­nem Bericht fest.

Dazu kom­me, dass die Gebäu­de- und Per­so­nal­si­tua­ti­on im Kir­chen­kreis auf einen Gemein­de­glie­der­be­stand von 112.000 Men­schen aus­ge­legt sei. Das war der Stand bei der Fusi­on der bei­den Kir­chen­krei­se Lüden­scheid und Plet­ten­berg im Jahr 2000. Die­se Zahl gehört längst der Ver­gan­gen­heit an. Inzwi­schen leben im Kir­chen­kreis noch rund 72.000 Gemein­de­glie­der. „Hier sind wei­ter­hin mas­si­ve Anpas­sungs- und Kon­zen­tra­ti­ons­pro­zes­se erfor­der­lich, auch wenn das im Ein­zel­nen schmerz­haft und bit­ter ist“, unter­strich der Super­in­ten­dent. Bernd Göbert, Ver­wal­tungs­lei­ter des Kreis­kir­chen­am­tes Sau­er­land-Hell­weg, sprach in die­sem Zusam­men­hang von „Zukunfts­ge­bäu­den und Abschieds­ge­bäu­den“ Die Gemein­den müss­ten sorg­fäl­tig mit den Zuwei­sun­gen aus der Kir­chen­steu­er umge­hen und genau über­le­gen, in wel­che Immo­bi­li­en noch Geld gesteckt wer­den kön­ne und auf wel­che Grund­stü­cke oder Häu­ser sie künf­tig ver­zich­ten könn­ten.

Die Gemein­den bezie­hungs­wei­se Koope­ra­ti­ons­räu­me müs­sen den Gür­tel noch­mals enger schnal­len. Alle erhal­ten gerin­ge­re Zuwei­sun­gen aus der Kir­chen­steu­er als im Jahr 2023. Die Dif­fe­renz beträgt ins­ge­samt 356.470 Euro.

Die Syn­ode ver­ab­schie­de­te jeweils mit einer kla­ren Mehr­heit der Stim­men meh­re­re Haus­hal­te, dar­un­ter die Zah­len­wer­ke für das Haus „Alter Leuch­turm“, den Trä­ger­ver­bund Tages­ein­rich­tun­gen für Kin­der, das Sozi­al­zen­trum Plet­ten­berg sowie den Haus­halt der Finanz­aus­gleichs­kas­se und der Kreis­syn­odal­kas­se.

Außer­dem stimm­te die Syn­ode dem Jah­res­ab­schluss für den zusam­men­ge­fass­ten Zeit­raum von 2012 bis 2020 zu. Die­ser Abschluss weist einen Bilanz­ver­lust von 297.950 Euro auf, der als Ver­min­de­rung des Eigen­ka­pi­tals ver­bucht wird.

Ev. Fried­hofs­ver­band gerät in die roten Zah­len

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Auf der Tagung beschloss die Kreis­syn­ode das Schutz­kon­zept zur Prä­ven­ti­on sexua­li­sier­ter Gewalt. Das Schutz­kon­zept ent­hält unter ande­rem eine 15 Punk­te umfas­sen­de Selbst­ver­pflich­tungs­er­klä­rung, die alle im Kir­chen­kreis und in des­sen Kir­chen­ge­mein­den und Ein­rich­tun­gen Haupt- und Ehren­amt­li­che Mit­ar­bei­ten­de unter­schrei­ben müs­sen. Zudem besteht eine ver­pflich­ten­de Teil­nah­me zur Fort­bil­dung zum The­ma „Schutz vor sexua­li­sier­ter Gewalt“ (Foto: EKKLP)

Der Ev. Fried­hofs­ver­band Lüden­scheid-Plet­ten­berg schlägt Alarm. Sein Haus­halt weist inzwi­schen ein „gigan­ti­sches Defi­zit“ auf, klag­te Die­ter Kuh­lo-Schö­nen­berg, 2. Stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des Ev. Fried­hofs­ver­ban­des Lüden­scheid-Plet­ten­berg bei der Herbst­syn­ode des Ev.
Kir­chen­krei­ses Lüden­scheid-Plet­ten­berg in Mei­nerz­ha­gen. Äuße­res Zei­chen der pre­kä­ren Lage: Die Bit­te des Bezirks Gre­ven­brück in der Gemein­de Atten­dorn-Len­ne­stadt um Auf­nah­me in den Ver­band ist zurück­ge­wie­sen wor­den. „Die Auf­nah­me wei­te­rer Fried­hö­fe wür­de die Lage zusätz­lich ver­schär­fen“, sag­te Pfar­rer Die­ter Kuh­lo-Schö­ne­berg. Selbst wenn die Gemein­den auf die Zah­lung der Erb­pacht ver­zich­ten wür­den, wäre das auf Dau­er kein Aus­weg. „Wir ver­su­chen die Ent­wick­lung mit zahl­rei­chen Spar­maß­nah­men auf­zu­hal­ten“, erklär­te er. „Die Lage ist ernst.“ Die­ter Kuh­lo-Schö­ne­berg befürch­tet, dass der Ver­band schon in eini­gen Jah­ren letz­te Ruhe­stät­ten an die Gemein­den zurück­ge­ben müs­se.

Zum Ver­band gehö­ren aktu­ell 22 Begräb­nis­stät­ten in 13 Gemein­den des Ev. Kir­chen­krei­ses. Sei­ne Zie­le sind es, eine zeit­ge­mä­ße Bestat­tungs­kul­tur anzu­bie­ten, trau­ern­de Hin­ter­blie­be­ne zu unter­stüt­zen und die von ihm ver­wal­te­ten Fried­hö­fe zu opti­mie­ren. Die­se Zie­le gera­ten immer mehr in Gefahr.

Eine der Haupt­ur­sa­chen sind Ver­än­de­run­gen in der Bestat­tungs­kul­tur. Sie befin­det sich in einem tief­grei­fen­den Wan­del. Eine der grund­le­gends­ten Ver­än­de­run­gen der ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­te betrifft die Art der Bestat­tung: Weg von der Erd- hin zur Feu­er­be­stat­tung. Urnen­be­stat­tun­gen machen inzwi­schen bun­des­weit mehr als 70 Pro­zent aus. Dazu kommt als neu­er Trend die Bestat­tung in natur­na­hen Fried­wäl­dern.

Auch die Lei­tung des Kir­chen­krei­ses hat das Pro­blem erkannt. Super­in­ten­dent Chris­tof Gro­te wid­me­te in sei­nem Bericht dem The­ma „Kirch­li­che Fried­hö­fe“ einen eige­nen Punkt. Die Schwie­rig­kei­ten beträ­fen nicht nur den Fried­hofs­ver­band, son­dern auch die Gemein­den.
„Mit­tel­fris­tig steu­ern wir auf eine Kata­stro­phe zu“, sag­te er. „Jedes neue Ange­bot gefähr­det die Bele­gung unse­rer Fried­hö­fe.“ Vor die­sem Hin­ter­grund wol­le der Kir­chen­kreis unter ande­rem die Errich­tung eines Fried­wal­des in pri­va­ter Trä­ger­schaft in der Nähe von Schloss Neu­en­hof in Lüden­scheid im Auge behal­ten.

Aus der Syn­ode kam die Anre­gung, dass sich der Kir­chen­kreis mit dem The­ma Baum­be­stat­tung befas­sen sol­le. „Baum­be­stat­tung könn­te eine Chan­ce sein, wenn sie gut gemacht ist“, sag­te die Syn­oda­le Katha­ri­na Thimm, Schul­re­fe­ren­tin der bei­den Kir­chen­krei­se Lüden­scheid-Plet­ten­berg und Iser­lohn. Ein­zel­ne Kir­chen­ge­mein­den sind hier auch schon in Über­le­gun­gen, ob sie die­se neue Art der Bestat­tung in Zukunft anbie­ten wol­len. Das wur­de bei der Syn­ode eben­falls kom­mu­ni­ziert.

Neu­es Reno­vie­rungs­mo­dell für Haus „Alter Leucht­turm“

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Auch wenn es auf­grund der sehr schwie­ri­gen finan­zi­el­len Situa­ti­on vie­le Dis­kus­sio­nen gab, ver­ab­schie­de­tet die Syn­ode jeweils mit einer kla­ren Mehr­heit der Stim­men meh­re­re Haus­hal­te und den Jah­res­ab­schluss (Foto: EKKLP)

Noch vor weni­gen Mona­ten berei­te­te die Feri­en­stät­te „Alter Leucht­turm“ auf Bor­kum dem Ev. Kir­chen­kreis Lüden­scheid-Plet­ten­berg gro­ßes Kopf­zer­bre­chen. Ein Reno­vie­rungs­be­darf von rund drei Mil­lio­nen Euro und damit die Fra­ge nach der Zukunft der belieb­ten Feri­en­stät­te stand damals im Raum. Jetzt scheint sich das Blatt gewen­det zu haben. Für die not­wen­di­gen Reno­vie­run­gen hat der Kir­chen­kreis mit Unter­stüt­zung des Dort­mun­der Archi­tek­ten Mar­tin Fried­rich ein Modell ent­wi­ckelt, das eine bezahl­ba­re und abschnitts­wei­se Abwick­lung der Repa­ra­tur­ar­bei­ten ermög­licht.

Das gab Dr. Chris­tof Gro­te, Super­in­ten­dent des Ev. Kir­chen­krei­ses Lüden­scheid-Plet­ten­berg, bei der Kreis­syn­ode in Mei­nerz­ha­gen bekannt. Das Haus wer­de die not­wen­di­gen Mit­tel im Wesent­li­chen aus eige­ner Kraft erwirt­schaf­ten kön­nen, kün­dig­te Dr. Gro­te an.

Das wer­de unter ande­rem durch eine deut­li­che Preis­an­he­bung mög­lich. Sie sei in Zusam­men­ar­beit mit dem Lei­tungs­aus­schuss erar­bei­tet wor­den. Die Stei­ge­rung um 20 Pro­zent spült immer­hin 140.000 Euro mehr in die Kas­se der Feri­en­stät­te.

Dazu kommt eine Ent­las­tung bei den Per­so­nal­kos­ten. Eini­ge Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter schei­den aus, so dass das Haus „Alter Leucht­turm“ mit 2,9 Stel­len weni­ger ins neue Jahr geht. Außer­dem wer­den nach dem Beschluss der Syn­ode Mit­tel, die für die Rabat­tie­rung von Gemein­de­frei­zei­ten im Haus Nord­hel­le vor­ge­se­hen waren, für die Feri­en­stät­te auf Bor­kum umge­wid­met. Dabei han­delt es sich um einen Betrag von 55.900 Euro.

Für das Jahr 2024 sind 196.000 Euro vor­ge­se­hen, die in die Instand­hal­tung gesteckt wer­den. Die neue Preis­ge­stal­tung hat o?enbar kei­nen Ein?uss auf das Buchungs­ver­hal­ten der Gäs­te. „Das Haus ist für 2024 bereits aus­ge­bucht“, erklär­te Iris Jäni­cke, Geschäfts­füh­re­rin des Dia­ko­ni­schen Wer­kes Lüden­scheid-Plet­ten­berg und der Fami­li­en­fe­ri­en­stät­te.

Wei­ter­hin setzt der Kir­chen­kreis auf Sach­ver­stand aus der Hotel­bran­che. „Wir brau­chen einen Busi­ness-Plan mit einer kla­ren Markt­seg­ment-Ana­ly­se“, sag­te der Super­in­ten­dent in Mei­nerz­ha­gen.

Das Haus weist für Außen­ste­hen­de und Gäs­te kaum wahr­nehm­ba­re Män­gel in der Bau­sub­stanz auf, bei­spiels­wei­se Setz­ris­se in der Fas­sa­de mit Abplat­zun­gen im Klin­ker­be­reich. Sie stel­len ein poten­zi­el­les Sicher­heits­ri­si­ko dar. Bei der Dach­bal­ken­la­ge in einem Flü­gel des
Flach­dach­ge­bäu­des besteht ein Hand­lungs­be­darf, der deut­lich mehr als eine Repa­ra­tur der Dach­haut beinhal­tet. Dazu kommt wei­te­rer Hand­lungs­be­darf in ande­ren Gebäu­de­tei­len.

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