Die Berner Sennenhündin „Wilma“ ist ein gern gesehener Gast in der Abteilung Lennestadt der Werthmann-Werkstätten.
Über die Ergotherapie Praxis Anika Joswiak besucht Jana Struwe, Ergotherapeutin und Fachkraft für tiergestützte Intervention, gemeinsam mit ihrer Hündin Wilma zweimal die Woche die Einrichtung.
Die tiergestützte Therapie ist eine zielgerichtete und strukturierte Maßnahme, die bewusst Tiere in die Gesundheitsfürsorge, Pädagogik und soziale Arbeit einbezieht, um damit therapeutische Verbesserung beim Menschen zu erreichen.
„Es ist schön, dass die Ergotherapie nach der Corona-Pandemie wieder möglich ist“, freut sich Abteilungsleiterin Susanne Rüenauver. Auch die dreizehn Menschen mit Behinderungen, die über eine Heilmittelverordnung Ergotherapie erhalten, sind begeistert, wenn die Berner Sennenhündin in der Therapie mitarbeiten darf.
„Der Einsatz des Hundes trägt somit nicht nur zur Förderung des emotionalen Wohlbefindens bei, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein, in dem Herr Christopher Böhmer Verantwortung übernimmt“, erklärt Jana Struwe. Durch die Ergotherapie wird Christopher Böhmer im Arbeitsalltag sehr viel ruhiger und fokussierter auf die anstehenden Aufgaben und stärkt seine Kommunikationsfähigkeit in seiner Arbeitsgruppe.
Ebenso wird durch die Anwesenheit des Hundes der Austausch der Beschäftigten untereinander gefördert, viele fragen nach dem Hund und sind interessiert am Ablauf einer Therapie.
Wilma ist eine aufgeschlossene und ruhige Hündin und gerne im Kontakt mit Menschen. Sie kennt Rollstühle und Rollatoren, erschrickt nicht bei ungewohnten Geräuschen, Gerüchen oder Bewegungsmustern von Menschen. In Situationen, die ihr nicht behagen, nimmt sie Abstand uns wartet ab. Das sind wichtige Faktoren bei der Arbeit mit einem Tier im Gesundheitswesen. Dennoch sagt Jana Struwe „muss der Halter sein Tier gut „lesen“ können, dazu gehört auch Überforderung zu vermeiden, einen artgerechten fairen Umgang zu führen und Hygieneregeln einzuhalten.“ Alle Beteiligten sollen sich in der Situation wohlfühlen – Mensch und Tier.
Zur Info: Als vielseitiger therapeutischer Begleiter wurde der Hund erst relativ spät ab Mitte des 20. Jahrhunderts, wahrgenommen. Derzeit werden Tiere – im besonderen Hunde – unter anderem in der funktionsbezogenen Behandlung von Menschen mit Behinderungen, in der Förderung und zum Erhalt von Alltagskompetenzen in Senioren- und Pflegeheimen, zur Stärkung von Sozialkompetenzen in Kindergärten und Schulen und als Resozialisierungsmaßnahme im Strafvollzug eingesetzt.
Tiere lösen bei Menschen positive Effekte aus, die so verstanden werden können, dass sie die Lebenssituation von Menschen verbessern oder ergänzen. Tiere können bei Menschen heilsame Impulse auslösen.