Langanhaltende Regenfälle haben in Missenye/Tansania zu einer schrecklichen Flutkatastrophe geführt. Die Straßen sind weitgehend zerstört, viele Häuser unbewohnbar und die Ernte komplett vernichtet. Missenye ist der Partnerschaftskirchenkreis des Ev. Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg. Dementsprechend löst diese Schreckensnachricht bei Superintendent Dr. Christof Grote starke Betroffenheit aus: „Seit vielen Jahren sind wir mit dem Kirchenkreis Missenye in Tansania partnerschaftlich verbunden. Die Berichte und Fotos, die uns kontinuierlich erreichen, zeigen das Ausmaß der Zerstörung. Wir sind erschüttert, welch große Not die Menschen dort gerade erleiden müssen. Neben der Corona-Pandemie, die auch Tansania in einem dramatischen Ausmaß triff, kommt nun in Missenye diese Katastrophe hinzu. Die Menschen müssen dort gerade Schreckliches erleiden.“
Nach Berichten, die den Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg täglich aus Missenye erreichen, stehen Gärten mit Bananenstauden und viele Felder unter Wasser. Damit ist die Ernte dieses Jahres ist an vielen Stellen vernichtet worden. Häuser wurden einfach weggeschwemmt, tausende Menschen wurden obdachlos und leben zurzeit in drei eingerichteten Lagern. Straßen sind an
vielen Stellen nicht mehr vorhanden. Kinder können nicht zur Schule gehen, weil diese entweder unerreichbar geworden sind oder geschlossen werden musste.
Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche der Nordwestdiözese, Dr. Abednego Keshomshahara, berichtet über die Lage in Missenye: „Im ersten Lager in Omundongo wurden 1.000 Leute gezählt, in Kasambya über 650 Familien und in Mabuye haben wir noch kein Überblick. Die Menschen brauchen Essen und vieles mehr. Es wird dauern, bis wir einen genaueren Überblick haben, denn derzeit kommen jeden Tag weitere Menschen in die Lager.“
In der Gemeinde Kashozi ist der junge Pfarrer Robert Fissoo mit seinem Fahrrad unterwegs, um sich einen Überblick in seinen extrem betroffenen Gemeinden zu verschaffen. Gummistiefel gehören nun ebenso zum neuen Alltag des Gemeindepfarrers wie ein langer Ast. Damit kann er die Wassertiefe prüfen.
Er erzählt: „Es gibt Bereiche in meiner Gemeinde, die sind komplett zerstört. Häuser mit kleinen Nutzgärten, Straßen und Wege in den Dörfern stehen komplett unter Wasser. Die Menschen sind in großer Zahl in den Auffanglagern und haben alles verloren. Das Ausmaß wird erst ganz zu sehen sein, wenn der Regen aufhören wird und das Wasser sich zurückgezogen hat. Wir sind natürlich
jetzt für die betroffenen Menschen da. Aber wenn sie irgendwann an ihre Wohnorte zurückkehren können, müssen wir genauso tatkräftig für sie da sein. Es wird jetzt und in Zukunft eine große Herausforderung für uns alle.“
Derzeit regnet es immer noch in Missenye. Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen sowie die Kirchen versuchen Hilfen zu bündeln. Aber in den Notlagern fehlt es dennoch an Essen, sauberem Trinkwasser, Decken, Medikamenten, Planen, Seife. Zudem fehlt es an Infrastruktur, um die notleidenden Menschen erreichen zu können.
Aufgrund der dramatischen Lage hat sich Superintendent Grote auf dem schnellsten Wege mit dem Kreissynodalvorstand und dem Arbeitskreises Missenye-Plettenberg abgestimmt und eine Soforthilfe veranlasst. Aus den Missenye-Mitteln des Kirchenkreises werden schnellstmöglich 10.000 € zur Verfügung gestellt. Parallel wurden alle 23 Kirchengemeinden des Kirchenkreises
über die Flutkatastrophe informiert und ein Spendenaufruf gestartet. So sollen für den Partnerkirchenkreis in Tansania weitere Finanzmittel schnell zur Verfügung gestellt werden können. Zudem hat der Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg ein Spendenkonto eingerichtet. Jeder, der den Menschen in Missenye in ihrer Notsituation helfen möchte, kann dies unkompliziert
und schnell tun. Die Spenden werden dem Partnerschaftskirchenkreis Missenye direkt zur Verfügung gestellt, damit dieser vor Ort den Menschen helfen kann. Gemeinsam helfen können Sie unter:
Kreiskirchenkasse Lüdenscheid
IBAN DE28 3506 0190 2001 1930 18,
Verwendungszweck: Spende Flut Missenye-Tansania