MedTALK: Dr. Sasa Hesse spricht über die Zukunft der internistischen Versorgung im St. Josefs-Hospital
Die Zeichen stehen auf Zukunft in den GFO Kliniken Südwestfalen. Ein wichtiger Baustein ist das bereits bekannte Zukunftskonzept für das St. Josefs-Hospital Lennestadt. Und der internistischen Versorgung vor Ort in Altenhundem kommt eine besondere Bedeutung zu. Unter der Standortleitung der erfahrenen Fachärztin für Innere Medizin Dr. med. Sasa Hesse wird die Klinik für Innere Medizin in Lennestadt ab 1. Januar 2025 fortgeführt. Dr. Hesse spricht im Interview über die Schwerpunkte und die geplante Weiterentwicklung der Klinik. Darüber hinaus geht sie auf die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärztinnen und auf die Zufriedenheit der Patient:innen ein. Das Interview ist das fünfte in der monatlichen Reihe „MedTalk“ der GFO Kliniken Südwestfalen. Hierbei informieren Ärztinnen und Ärzte über die vielfältigen Aspekte ihrer Fachrichtungen.
Wenn Sie in fünf Jahren zurückblicken, was wäre Ihr größter Erfolg in der neuen Position als Standortleitung Innere Medizin in Lennestadt?
Ein großer Erfolg wäre es, auf eine erfolgreiche Umsetzung unseres neuen Konzepts zurückzublicken und die entsprechende Akzeptanz sowohl bei den Patient:innen als auch bei den niedergelassenen Kolleg:innen zu erlangen.
Infolge der anstehenden Gesundheitsreform sind große Veränderungen erforderlich. Unser neues Konzept trägt diesen Veränderungen in besonderem Maße Rechnung. Es sieht eine geringere stationäre Kapazität in der Klinik für Innere Medizin vor. Die stationäre Behandlung ist in Zukunft nur nach bestimmten Kriterien möglich. Dafür werden ambulante Termine zeitnah vergeben. Viele Patient:innen, deren gesundheitliche Probleme wir bislang stationär abgeklärt haben, werden demnächst stattdessen ambulante Termine erhalten, die der Abklärung dienen.
Wie stellen Sie sich die Weiterentwicklung der internistischen Abteilung am St. Josefs-Hospital Lennestadt vor?
Zu Beginn müssen wir eine Basis schaffen, um innerhalb der sich verändernden Rahmenbedingungen weiterhin die bestmögliche Versorgung unserer Patient:innen zu gewährleisten. Natürlich wird es weiterhin stationäre Behandlungen in der Klinik für Innere Medizin in Lennestadt geben. Aber diese sollte, im Sinne der Patient:innen, so kurz wie möglich sein. Dort, wo es möglich ist, werden wir die Patient:innen ambulant behandeln.
Unser Ziel ist es mit optimal strukturierten Arbeitsabläufen und Prozessoptimierungen unsere Patient:innen gut zu versorgen. In einem nächsten Schritt ist geplant, weitere ambulante Anlaufstellen anzubieten. Dafür wollen wir nach und nach die Voraussetzungen schaffen.
Gibt es bestimmte Schwerpunkte, die Sie in Ihrer Arbeit setzen möchten?
Der Schwerpunkt liegt in allgemeininternistischen Fragestellungen, aber auch in der palliativmedizinischen Versorgung. Die Palliativmedizin werden wir am Standort Lennestadt in bewährter Form gemeinsam mit Dr. med. Jürgen Muders, Leitender Oberarzt in unserem Institut für Anästhesie, Intensiv‑, Notfall- und Palliativmedizin, anbieten. Gleichzeitig stehen wir in Kontakt mit spezialisierten Zentren und können die Patient:innen dorthin weiterleiten, falls nötig.
Wie wichtig ist Ihnen die Vernetzung mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in der Region?
Sehr wichtig. Das neue Konzept erfordert eine enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen. Wir werden bei der ambulanten Abklärung intensiver kommunizieren, weil die Einzelbefunde natürlich in den entsprechenden Kontext gesetzt werden müssen.
Welche Schnittstellen sehen Sie mit dem St. Martinus-Hospital Olpe?
Es gibt Schnittstellen in der Patientenversorgung. Für die ambulanten Termine gibt es ein gemeinsames Terminmanagement sowohl für endoskopische als auch für radiologische Untersuchungen. Weiterhin gibt es die Möglichkeit eines fachlichen Austausches. Dabei werden die Assistenzärzte für ihre Weiterbildung innerhalb der Abteilungen rotieren können. Andererseits werden Doppelstrukturen weitestgehend reduziert – was ja auch eine Kernforderung der anstehenden Krankenhausreform ist.
Wie möchten Sie die Abläufe in der Abteilung optimieren?
Im Rahmen des neuen Modells werden präzise strukturierte Arbeitsabläufe definiert, das heißt: Es werden keine Leistungen und Untersuchungen „mal eben“ zusätzlich gemacht. Auch Arbeitsprozesse sollen optimiert werden, beispielsweise werden keine Tätigkeiten doppelt ausgeführt. Und wir werden die Digitalisierung weiter vorantreiben.
Welche Maßnahmen planen Sie, um die Patientenzufriedenheit zu erhöhen?
Wir werden uns für zeitnahe ambulante Termine einsetzen. Die Wartezeiten für Patient:innen sollen verkürzt werden. Die Mitarbeiterinnen des Termin-Managements nehmen eine zentrale Rolle ein und werden für eine optimale Koordination sorgen. Dabei ist die Kommunikation mit den Patienten von großer Bedeutung.
Wie würden Sie ein Team beschreiben, in dem Sie selbst gerne arbeiten würden?
Das Team sollte ein kollegiales Miteinander pflegen. Ein gutes Arbeitsklima ist essentiell. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden mit den Aufgaben nicht überlastet und überfordert werden. Gleichzeitig sollte auch die Weiterbildung gewährleistet sein.