Mittwoch, 02. April 2025

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Musik als Spie­gel der Geschich­te

Atten­dorn begeis­tert mit emo­tio­na­lem Kon­zert zum Schick­sals­tag der Deut­schen

Ein Abend vol­ler musi­ka­li­scher Höhe­punk­te und nach­denk­li­cher Momen­te: Am Sams­tag, 9. Novem­ber 2024, lud der Musik­zug der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Atten­dorn 1889 e.V. zu sei­nem Jah­res­kon­zert in die bis auf den letz­ten Platz gefüll­te Stadt­hal­le ein. Unter der Lei­tung von Mar­kus Brüg­ge­mann prä­sen­tier­ten die Musi­ke­rin­nen und Musi­ker ein Pro­gramm, das his­to­ri­sche Tie­fe und musi­ka­li­schen Glanz ver­ein­te.

Bereits mit der Eröff­nung durch die „Fan­fa­re for a New Hori­zon“ von Tho­mas Doss, dem tra­di­ti­ons­rei­chen „Fehr­bel­li­ner Rei­ter­marsch“ von Her­mann Männecke und Jay Daw­sons emo­tio­na­lem „Abide with me“ wur­de klar: Licht und Schat­ten der deut­schen Geschich­te stan­den an die­sem Abend im Mit­tel­punkt. Der Musik­zug schuf mit sei­ner Aus­wahl eine umfas­sen­de Dar­stel­lung der Ambi­va­lenz der deut­schen Ver­gan­gen­heit.

Der ers­te Teil des Kon­zerts gip­fel­te in der Urauf­füh­rung des eigens hier­für von Lukas Stein­berg kom­po­nier­ten Werks „09. Novem­ber – Schick­sals­tag der Deut­schen“. Die Kom­po­si­ti­on führ­te die Zuhö­rer durch prä­gen­de Ereig­nis­se die­ses beson­de­ren Datums – von der März­re­vo­lu­ti­on 1848 über die Aus­ru­fung der Repu­blik 1918, den Hit­ler-Putsch 1923 und die Reichs­po­grom­nacht 1938 bis hin zum Fall der Ber­li­ner Mau­er 1989. Die dra­ma­ti­schen und berüh­ren­den Klän­ge sorg­ten für Gän­se­haut und ste­hen­de Ova­tio­nen.

Den zwei­ten Teil des Abends berei­cher­te die AG Erin­ne­rungs­kul­tur des St.-Ursula-Gymnasiums Atten­dorn mit Foto­gra­fien und Video­se­quen­zen, die sie wäh­rend einer Fahrt zur Gedenk­stät­te Stutt­hof erstellt hat­te. Ein­dring­lich erin­ner­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler an die Gräu­el der Ver­gan­gen­heit und war­ben dafür, die Leh­ren aus der Geschich­te im Hier und Jetzt umzu­set­zen. Musi­ka­lisch unter­malt wur­de ihre Bot­schaft durch das Vokal­prak­ti­kum der Ursu­li­nen, das mit den Stü­cken „Es reicht ein Mensch zu sein“ von Chris­toph Schul­te und „Sän­ger in Ket­ten“ von Udo Jür­gens tie­fe Emo­tio­nen weck­te.

Auch die Gegen­wart fand ihren Platz im Kon­zert­pro­gramm: Der „UNO-Marsch“ von Robert Stolz spie­gel­te die glo­ba­len Her­aus­for­de­run­gen der heu­ti­gen Zeit wider, wäh­rend Stü­cke wie „Son­der­zug nach Pan­kow“ von Udo Lin­den­berg und „Nena!“ von Peter Klei­ne Schaars für fröh­li­ches Mit­wip­pen sorg­ten. Mit viel Lei­den­schaft und Charme brach­ten die Solis­ten Carl Phil­ipp Kop­pen als „Udo“ und Dana Mül­ler als „Nena“ das Publi­kum zum Strah­len.

Das Jah­res­kon­zert des Musik­zugs Atten­dorn war ein Abend vol­ler Refle­xi­on, Emo­ti­on und Gemein­schaft, der die Bedeu­tung von Musik als Brü­cke zwi­schen Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart ein­drucks­voll unter Beweis stell­te. Ein Erleb­nis, das dem Publi­kum sicher­lich noch lan­ge in Erin­ne­rung blei­ben wird.

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Musik­zug Atten­dorn (Foto: Björn Bern­hardt)

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