Die Volksbank Sauerland hat mit Ablauf der Vertreterversammlung am Mittwochabend (26. Juni) in Hüsten auch bilanztechnisch einen Schlussstrich unter das erfolgreich verlaufene Geschäftsjahr 2023 gezogen. Vorstand und Aufsichtsrat wurde einstimmig Entlastung erteilt. Auch der Vorschlag zur Verwendung des Jahresüberschusses in Höhe von 9,3 Millionen Euro fand die Zustimmung der Vertreterversammlung. Die Dividende wurde von 3 auf 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht. Wieder in den Aufsichtsrat gewählt wurden Kirsten Köhler, Birgit Kuklinski, Dieter Lütteken, Meinolf Niemand, Gregor Nieswandt und Dr. Barbara Vielhaber.

Die Volksbank Sauerland kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurückblicken. Im Rahmen der Vertreterversammlung präsentierte der Vorstand beeindruckende Zahlen und Entwicklungen, die das kontinuierliche Wachstum und die solide Vertrauensbasis der Mitglieder und Kunden widerspiegeln.

Bilanzsumme und Kreditgeschäft als Wachstumstreiber

Die Bilanzsumme der Volksbank Sauerland stieg im vergangenen Jahr von rund 4,67 Milliarden Euro auf knapp über 4,8 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 2,7 % entspricht. „Ein wesentlicher Treiber dieses Wachstums ist das Kreditgeschäft, das wir um 7,8 % oder 247 Millionen Euro auf 3,423 Milliarden Euro ausbauen konnten“, erläuterte Vorstandsmitglied Bernd Griese. Besonders hervorzuheben ist der Bereich der Erneuerbaren Energien, der maßgeblich zum Erfolg beigetragen hat. Vorstandsmitglied Michael Reitz betonte, dass über 500 Mio. Euro an Krediten in diesem Bereich ausgelegt wurden. Erneuerbare Energiequellen gelten als eine der wichtigsten Säulen einer nachhaltigen Energiepolitik. An den Projektbeispielen der Bürgerwindparks in Attendorn und des Windparks in Sundern wird dies deutlich. Geplant sind dort insgesamt 12 Windräder mit einer Gesamtinvestition von 130 Mio. Euro. Mit der prognostizierten Jahresstromerzeugung könnten rechnerisch 55.000 Haushalte versorgt werden. Die CO2-Einsparung gegenüber Kohlestrom beträgt 217.500 t pro Jahr. „Mittlerweile kümmert sich ein 9-köpfiges Expertenteam um Projektfinanzierungen für Windpark & Biogas sowie Solarparks und Solaranlagen“, erläutert Michael Reitz .

Starkes Wachstum der Kundeneinlagen und Gesamtvolumina

Auch die Kundeneinlagen entwickelten sich erfreulich und stiegen um 2,3 % auf rund 3,28 Milliarden Euro. „Dieses Wachstum zeigt das Vertrauen unserer Mitglieder und Kunden in die Volksbank Sauerland. Die Einlagen sind die Grundlage, um auf der anderen Seite der Bilanz Kredite vergeben zu können“, erläuterte Bernd Griese. Insgesamt betreuten die 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbank ein Kundengesamtvolumen von rund 9,4 Milliarden Euro, was ein weiteres Indiz für das stabile Wachstum der Bank ist.

Überdurchschnittliche Wachstumsraten und profitables Wachstum

Mit Wachstumsraten bei Krediten, Einlagen und Bilanzsumme liegt die Volksbank Sauerland über dem Durchschnitt ihres Genossenschaftsverbandes. „Der Anstieg der Bilanzsumme allein ist jedoch kein Gradmesser für ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Entscheidend ist ein profitables Wachstum, und das sehen wir in unserer Gewinn- und Verlustrechnung“, so der Vorstand weiter.

Zinsüberschuss als Kerngeschäft und Herausforderung im Personalbereich

Der Zinsüberschuss stieg im Jahr 2023 um 18,1 Millionen Euro auf 87,1 Millionen Euro, was auf die Wiederbelebung des Zinsgeschäfts zurückzuführen ist. „Unser originäres Geschäftsmodell macht nach einer langen Phase der Nullzinsen wieder Spaß – sowohl für unsere Mitglieder und Kunden als auch für uns“, freute sich Bernd Griese.

Starke Eigenkapitalausstattung

Eine starke Kapitalausstattung sei die Basis, um nachhaltig ein verlässlicher Partner für Mitglieder und Kunden zu bleiben. Um erfreuliche 8,8% konnte das Eigenkapital auf nun 447 Mio. Euro (Vorjahr 411 Mio. Euro) gestärkt werden. Somit ist die Volksbank Sauerland gut für die Zukunft gerüstet. „Unsere solide Eigenkapitalausstattung ermöglicht es uns, vorübergehende Belastungen aus der Zinswende zu kompensieren, einen potenziellen Konjunkturabschwung zu bewältigen und unseren Mitgliedern und Kunden in herausfordernden Zeiten weiterhin mit Krediten zur Seite zu stehen.“

Steigende Verwaltungsaufwendungen und Kosten des Bargeldgeschäfts

Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich um 2,7 Millionen Euro. Zudem investierte die Volksbank in sprengsichere Geldautomatenboxen, in die Nachrüstung von Einfärbesystemen und in die Installation von Nebelsystemen zur SB-Sicherheit. Das Bargeldgeschäft stellt für die Volksbank Sauerland einen erheblichen Kostenfaktor dar. „Bargeld kostet Geld“, so Dr. Müller. Im Jahr 2023 wurden rund 2 Millionen Bartransaktionen mit einem Umsatzvolumen von 833 Millionen Euro durchgeführt. Die Bank bearbeitete rund 16 Millionen Münzen im Wert von 3,6 Millionen Euro und stellte 350.000 Rollen Münzgeld her. „Jede Münze und jeder Schein müssen auf Echtheit und Zustand geprüft werden, was hohe technische Anforderungen an die Maschinen stellt.“ Der logistische Aufwand für Geldtransporte, bedingt durch Sicherheitsanforderungen, trägt ebenfalls zu den hohen Kosten bei. „Wir haben dringend notwendige Investitionen und strukturelle Anpassungen im Bereich der SB-Sicherheit vorgenommen und werden das auch in diesem Jahr noch machen“, erklärte Dr. Müller.

Alternative Zahlungsmethoden auf dem Vormarsch

Dr. Müllert betont: „Trotz der hohen Beliebtheit von Bargeld in Deutschland zeigt sich ein Trend zu alternativen Zahlungsmethoden: Die Transaktionen mit der Girocard stiegen in Deutschland 2023 um 11,5 % auf 7,48 Milliarden. Die Anzahl der Terminals in Geschäften erhöhte sich um 8,3 % auf 1,1 Millionen. An den Terminals der Volksbank Sauerland stieg die Anzahl der Transaktionen um 33,9 % auf 2,7 Millionen. Besonders erfreulich ist der Einsatz von 180 Terminals für lokale Veranstaltungen wie Schützenfeste, Karnevals- und Sportveranstaltungen. Auch in diesem Jahr wird dieses Angebot wieder bereitgestellt.

Besonders beeindruckend sind auch die Zahlen im Bereich sozialen Engagements: Die Genossenschaftsbank investierte 525.000 Euro in regionale soziale Projekte. Zudem sind über 21,5 Millionen Euro an Kaufkraft sind durch Nettolöhne an die Mitarbeiter ausgezahlt worden. Zusätzlich zahlte die Volksbank im Jahr 2023 Ertragssteuern in Höhe von 9,6 Millionen Euro. „Diese Zahlen verdeutlichen, dass wir unserem Förderauftrag leben und aktiver Impulsgeber für die Region sind“, unterstrich Dr. Müller das starke soziale Engagement und die wirtschaftliche Bedeutung der Genossenschaftsbank.

Ausblick

Die Volksbank Sauerland blickt optimistisch in die Zukunft und sieht sich gut aufgestellt, um weiterhin als verlässlicher Partner für Privat-, Geschäfts- und Firmenkunden in der Region zu agieren. Dr. Florian Müller machte deutlich, dass trotz globaler und hausgemachter Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Bürokratie und steigenden Energiekosten, die Volksbank optimistisch und weiterhin engagiert bleiben wird.

„Wir sind überzeugt, dass der deutsche Mittelstand mit seiner Innovationskraft und unserem genossenschaftlichen Zusammenhalt jede Herausforderung meistern kann. Lassen Sie uns gemeinsam Verantwortung übernehmen und mutig in die Zukunft blicken. Wir danken unseren Mitgliedern und Kunden für ihr Vertrauen und freuen uns auf ein weiteres erfolgreiches Jahr“, so der Vorstand abschließend. Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Volker Verch leitete die diesjährige Vertreterversammlung engagiert und resümierte: „Das Geschäftsjahr 2023 ist ein gutes Jahr gewesen. Mitglieder und Kunden standen im Fokus. Wir gucken positiv in die Zukunft.“

Anderen empfehlen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein