Samstag, 25. Januar 2025

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„Hier kann jeder mit­ar­bei­ten“

Sobald mor­gens die Bestell­lis­ten vor­lie­gen, herrscht Hoch­be­trieb. Wenn Jani­ne Hess kurz vor Mit­tag die Baby­fla­sche mit inte­grier­tem Heiz­be­trieb fer­tig mon­tiert in den Hän­den hält und zum Ver­sand an die Kol­le­gin wei­ter­lei­tet, strah­len ihre Augen. „Ein tol­les Pro­dukt für jun­ge Eltern“, freut sich die 44-jäh­ri­ge aus Olpe. Stolz, ihren Anteil an dem noch recht jun­gen Pro­dukt für die nächt­li­che Ver­sor­gung des Nach­wuch­ses bei­zu­tra­gen, sind alle 25 Beschäf­tig­ten der mecha­ni­schen Mon­ta­ge auf dem Askay in Atten­dorn. Denn bis „die Baby­fla­sche für aus­ge­schla­fe­ne Eltern“ ihren Weg auf den Nacht­tisch fin­det, sind vie­le Arbeits­schrit­te nötig. Hand in Hand mit viel Sorg­falt und noch mehr Herz­blut wird in der Werk­statt am neu­en „Lieb­lings­pro­dukt“ geschraubt, mon­tiert und ver­packt. Bis zu 80 Pake­te ver­las­sen hier täg­lich die Abtei­lung. Gera­de erst wur­de ein Ver­san­deti­kett für eine grö­ße­re Lie­fe­rung nach Dubai auf­ge­klebt. „Ein schö­nes Gefühl“, bestä­ti­gen die Men­schen mit Behin­de­rung, die auch vom Auf­trag­ge­ber aus dem Rhein­land viel Lob und Wert­schät­zung für ihren „Full-Ser­vice“ erfah­ren.

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Jani­ne Hess aus Olpe ist schon jetzt Fach­frau für jeden Arbeits-schritt in der Mon­ta­ge der Baby­fla­schen und begeis­tert von der viel-sei­ti­gen Tätig­keit an ihrem Arbeits­platz in der mecha­ni­schen Mon-tage der Wert­h­mann-Werk­stät­ten, Abtei­lung Atten­dorn (Foto: Jani­ne Cle­mens, Cari­tas­ver­band)

Vor gut einem hal­ben Jahr erreich­te die Werk­statt die Anfra­ge vom Köl­ner Unter­neh­mens­grün­der Fabi­an Molz­ber­ger für sein neu­ar­ti­ges Pro­dukt aus dem Online­han­del. Abtei­lungs­lei­tung Mela­nie Klein berich­tet, dass zu Beginn der Zusam­men­ar­beit nur die Rede von der Mon­ta­ge der Trink­fla­sche war. Die­se bestehe schon aus meh­re­ren Ein­zel­tei­len und einer Pla­ti­ne mit auf­ge­spiel­ter Soft­ware, auf wel­che ein Wär­me­pad geklebt wer­de. Die Fla­sche mit Heiz­funk­ti­on bie­tet jun­gen Eltern eine wert­vol­le Ent­las­tung mit nur einer Hand­be­we­gung vom Nacht­tisch aus.  „Kurz schüt­teln und fer­tig“, bringt es die Beschäf­tig­te Jani­ne Hess an ihrem Arbeits­platz auf den Punkt.

„Ganz so fix wie in der Anwen­dung ist die Baby­fla­sche aller­dings nicht zusam­men­ge­baut und ver­sand­fer­tig ver­packt“, so Mela­nie Klein augen­zwin­kernd und erläu­tert mit Fach­kraft Susan­ne Brüg­ge­mann die ein­zel­nen Arbeits­schrit­te, die viel Sorg­falt und Fin­ger­spit­zen­ge­fühl von den Beschäf­tig­ten erfordern.„Bis ein Paket fer­tig ist, pas­siert viel.“

Werk­statt als Ful­fill­ment-Dienst­leis­ter: „Wir gehen den Weg zusam­men mit unse­ren Kun­den“
Für die Men­schen mit den unter­schied­lichs­ten Ein­schrän­kun­gen stel­le die Nacht­fla­sche jedoch eine will­kom­me­ne Abwechs­lung zu den bis­he­ri­gen Mon­ta­ge-Pro­duk­ten dar. Von leich­ten bis anspruchs­vol­len Auf­ga­ben sei hier für alle 25 Frau­en und Män­ner eine Mit­ar­beit mög­lich. „Die Tätig­kei­ten sind sehr viel­sei­tig und for­dernd, füh­ren am Ende des Tages aber zu einem sicht­ba­ren End­pro­dukt“, freu­en sich die Ver­ant­wort­li­chen der Werk­statt zusam­men mit den Beschäf­tig­ten. „Das macht uns stolz und ver­leiht der Arbeit dar­an sei­nen beson­de­ren Reiz und Mehr­wert“, erklärt Brüg­ge­mann, die in regel­mä­ßi­gem Aus­tausch mit dem Kun­den steht. „Da kom­men dann auch mal Opti­mie­rungs- und Anpas­sungs­vor­schlä­ge von uns“, ver­rät die Fach­kraft. „Es ist ein tol­ler Weg, den wir hier gemein­sam gehen.“

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Bei Mar­cel Sau­er aus Atten­dorn ist beson­de­res Fin­ger­spit­zen­ge­fühl gefragt: Der 30-jäh­ri­ge schraubt die Pla­ti­ne zusam­men, mit Hil­fe derer die Nacht­fla­sche erhitzt wird (Foto: Jani­ne Cle­mens, Cari­tas­ver­band)

Meh­re­re Besu­che vor Ort über­zeug­ten den Kun­den dann auch sehr schnell, dass das Team auf­grund sei­ner zuver­läs­si­gen Arbeit das „Kom­plett­pro­gramm“ für ihn abwi­ckeln soll­te. Nach den ers­ten Test­läu­fen mit den Beschäf­tig­ten stand für Arbeits­vor­be­rei­ter Dirk Hab­bel und Grup­pen­lei­tung Susan­ne Brüg­ge­mann auch schnell fest: „Wir schaf­fen das! Hand in Hand leis­tet das Team hier ganz tol­le Arbeit“. Stolz, nun auch im Baby­seg­ment ver­tre­ten zu sein, heißt die Devi­se fort­an: Von der Mon­ta­ge bis hin zu Ver­pa­ckung und Ver­sand in alle Welt. Unter­neh­mens­grün­der Fabi­an Molz­ber­ger ist von der Zusam­men­ar­beit begeis­tert: „Hier wird ein­fach tol­le, ver­läss­li­che Arbeit geleis­tet und unser Aus­tausch ist immer von gegen­sei­ti­gem Ver­trau­en und Wert­schät­zung geprägt. Es ist schön zu erfah­ren, dass auch die Beschäf­tig­ten voll und ganz hin­ter dem Pro­dukt ste­hen. Auch sie sind ein Teil der Baby­fla­sche.“

Klei­ne Fla­sche – gro­ßer Mehr­wert
Wäh­rend Jani­ne Hess, die im kom­men­den Jahr ihr sil­ber­nes Werk­statt-Jubi­lä­um fei­ert, als „All­roun­de­rin“ die fina­le Prü­fung der Trink­fla­sche über­nimmt und in nahe­zu allen Montage‑, Ver­pa­ckungs- und Ver­sand­schrit­ten ein­ge­setzt wer­den kann, sind vie­le Arbeits­be­rei­che den Men­schen mit Behin­de­rung ent­spre­chend ihrer Fer­tig­kei­ten gezielt zuge­ord­net. „Gleich­zei­tig“, so Brüg­ge­mann, „sind wir auch immer dar­an inter­es­siert, die Beschäf­tig­ten an neue Auf­ga­ben her­an­zu­füh­ren und in einer Art rotie­ren­dem Prin­zip zu för­dern.“

So kann sich Alex­an­der Brans, der seit knapp drei Jah­ren in der Wert­h­mann-Werk­statt arbei­tet und vor­her in ande­ren Mon­ta­ge­be­rei­chen tätig war, gera­de kei­ne erfül­len­de­re Arbeit vor­stel­len: „In unse­rer Grup­pe herrscht ein tol­les und wert­schät­zen­des Mit­ein­an­der und die abwechs­lungs­rei­che Tätig­keit ist ein­fach nur toll“, so der 27-jäh­ri­ge aus Plet­ten­berg beim Auf­schrau­ben der Sau­g­auf­sät­ze. „Jede Bestel­lung ist anders, da bei uns auch Ersatz­tei­le geor­dert wer­den. Zu sehen, wie das fer­ti­ge Pro­dukt unse­re Werk­statt ver­lässt und beim End­kun­den so gut ankommt, ist ein­fach nur: wow!“

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