Montag, 07. April 2025

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Kauf­in­ter­es­sen­ten für das Kin­der­gar­ten­ge­bäu­de in Rön­sahl
gefun­den

Die Evan­ge­li­sche Kir­chen­ge­mein­de Rön­sahl muss­te bereits Anfang die­ses Jah­res mit­tei­len, dass sie den Kin­der­gar­ten in Rön­sahl aus finan­zi­el­len Grün­den nicht mehr wei­ter­füh­ren kann. Wirt­schaft­li­che Rah­men­be­din­gun­gen, die in der Zusam­men­ar­beit mit der Stadt Kierspe, dem Jugend­amt des Mär­ki­schen Krei­ses und dem Ev. Trä­ger­ver­bund für Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen im Evan­ge­li­schen Kir­chen­kreis Lüden­scheid-Plet­ten­berg erläu­tert und dis­ku­tiert wur­den, konn­ten die­se Ent­schei­dung lei­der nicht abwen­den.


Der Haupt­grund für die­se Ent­schei­dung lag vor allem in den immer grö­ßer wer­den­den Her­aus­for­de­run­gen der Finan­zie­rung des Betriebs der Kin­der­ta­ges­stät­te. Unge­fähr ein Drit­tel der jähr­li­chen Kir­chen­steu­er­zu­wei­sun­gen für die Kir­chen­ge­mein­de Rön­sahl muss­ten in die Kin­der­gar­ten­ar­beit inves­tiert wer­den. Bei vie­len wei­te­ren Kos­ten für die Gemein­de, wie u.a. für die Pfarr­stel­le, das Gemein­de­haus und natür­lich die Ser­va­ti­us­kir­che, konn­te die Kir­chen­ge­mein­de den Betrieb der Kin­der­ta­ges­stät­te in den letz­ten Jah­ren nur noch aus eige­nen Rück­la­gen finan­zie­ren.

Erschwert wur­de die Gesamt­si­tua­ti­on dadurch, dass das Gebäu­de ‚Am Sta­de‘ grund­le­gend sanie­rungs­be­dürf­tig ist. Die Ver­ant­wort­li­chen waren somit gezwun­gen zu ent­schei­den, wie es lang­fris­tig mit der Kin­der­ta­ges­stät­te wei­ter­ge­hen kann. Die hohen Kos­ten für die Trä­ger­schaft, mög­li­che Aus­ga­ben für eine not­wen­di­ge Gebäu­de­sa­nie­rung und alles bei immer gerin­ge­ren Eigen­mit­teln, mach­ten die
finan­zi­el­le Belas­tung für die Kir­chen­ge­mein­de ins­ge­samt zu groß und führ­ten zu Beginn des Jah­res zur Ent­schei­dung des Pres­by­te­ri­ums den Kin­der­gar­ten zum Som­mer nicht mehr wei­ter­zu­füh­ren.


“Wir haben uns damals die Ent­schei­dung alles ande­re als leicht gemacht und es auch sehr bedau­ert, die­sen Schritt gehen zu müs­sen.”, macht Bri­git­te Den­da, Vor­sit­zen­de des Pres­by­te­ri­ums der Ev. Kir­chen­ge­mein­de Rön­sahl, noch ein­mal deut­lich. “Unse­re Kir­chen­ge­mein­de unter­liegt aber auch wirt­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen, auf die wir nur sehr bedingt Ein­fluss neh­men kön­nen.”


Bevor die Kir­chen­ge­mein­de aber die­se weit­rei­chen­de Ent­schei­dung getrof­fen hat, habe man in enger Abstim­mung mit dem Trä­ger­ver­bund für Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen, bei dem die Kir­chen­ge­mein­de mit ihrer Kita Mit­glied war, vie­le Gesprä­che mit ver­schie­de­nen Stel­len und Ent­schei­dungs­trä­gern geführt. Wenn hier­bei eine ziel­füh­ren­de Lösung für die Gesamt­pro­ble­ma­tik her­aus­ge­kom­men wäre, hät­te man sicher nicht so ent­schei­den müs­sen, gibt Bri­git­te Den­da an.


“Unse­re Kir­chen­ge­mein­de hat Anfang der 60er-Jah­re das Gebäu­de gebaut und seit­dem die Kin­der­ta­ges­stät­te vol­ler Über­zeu­gung betrie­ben. Uns war es immer wich­tig, für die Kin­der da zu sein und sie auf ihrem Lebens­weg ein Stück zu beglei­ten. Daher haben wir uns auch sehr gefreut, dass die Stadt Kierspe und der Mär­ki­sche Kreis mit der Fir­ma Sen­ti­ris und ihrem Geschäfts­füh­rer Herrn Hamm einen neu­en
Trä­ger gefun­den haben. Unse­re Kir­chen­ge­mein­de ist Herrn Hamm dank­bar, dass er die­se Auf­ga­be hier in Rön­sahl über­nom­men hat”, so die Vor­sit­zen­de des Pres­by­te­ri­ums wei­ter.


Nach­dem bekannt wur­de, dass die Immo­bi­lie ‚Am Sta­de‘ ab dem Som­mer die­ses Jah­res ander­wei­tig nutz­bar ist, kamen meh­re­re Inves­to­ren auf die Kir­chen­ge­mein­de zu, die das Gebäu­de erwer­ben woll­ten. “Wir hät­ten die Immo­bi­lie schon zum Som­mer ver­kau­fen kön­nen. Aber als die Fir­ma Sen­ti­ris nach Prü­fung ande­rer Alter­na­ti­ven am Ende doch die Räum­lich­kei­ten fehl­ten, um mit der Kita dort ein­zie­hen zu kön­nen,
haben wir uns bewusst ent­schie­den hier für eine Über­gangs­zeit von 12 Mona­ten zu hel­fen. Uns war es wich­ti­ger die Kin­der und Eltern in die­ser Über­gangs­pha­se nicht allein zu las­sen, als das Gebäu­de schnell zu ver­kau­fen”, blickt Bri­git­te Den­da zurück.


So wur­de das Gebäu­de für die Über­gangs­zeit von 12 Mona­ten an die Fir­ma Sen­ti­ris ver­mie­tet. Für die­se Über­gangs­pha­se tätig­te der Ev. Trä­ger­ver­bund für Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen auch noch neue Inves­ti­tio­nen, um den Fort­be­trieb der Kita zu gewähr­leis­ten. So erhielt das Gebäu­de unter ande­rem ein neu­es Dach. “Wie die Kir­chen­ge­mein­de und der Trä­ger­ver­bund in die­ser – für alle Sei­ten – schwie­ri­gen
Gesamt­si­tua­ti­on gehan­delt haben, fin­de ich bemer­kens­wert”, blickt Chris­tof Gro­te, Super­in­ten­dent des Kir­chen­krei­ses Lüden­scheid-Plet­ten­berg, auf die Situa­ti­on. “Nicht nur, dass man den Ver­kauf der Immo­bi­lie ver­scho­ben hat, um die Kin­der und Eltern in der Über­gangs­pha­se nicht allein zu las­sen und damit den Kita-Betrieb in Rön­sahl zu sichern. Auch, dass man für die abseh­ba­re Zeit von einem Jahr noch mehr inves­tiert hat, als man durch die Ver­mie­tung dafür bekom­men hat, unter­streicht die Inten­ti­on und das Han­deln der Ver­ant­wort­li­chen.”


Im Som­mer 2023 läuft die Über­gangs­pha­se und der Miet­ver­trag mit der Fir­ma Sen­ti­ris nun aus. “Ein poten­zi­el­ler Käu­fer hat uns kon­tak­tiert und sein Inter­es­se an der Immo­bi­lie jetzt noch ein­mal bekräf­tigt. Natür­lich wer­den wir den Miet­ver­trag mit der Fir­ma Sen­ti­ris des­we­gen nicht vor­zei­tig kün­di­gen”, sagt Bri­git­te Den­da ganz deut­lich. “Wir ste­hen zu unse­rer Zusa­ge für die Über­gangs­pha­se und uns ist es wich­tig, dass die Kin­der bis zum Ende die­ses Kin­der­gar­ten­jah­res wei­ter in ihrer gewohn­ten Umge­bung blei­ben kön­nen. Aber nach der Über­gangs­pha­se wer­den wir den Miet­ver­trag nicht ver­län­gern und müs­sen das Gebäu­de dann ver­kau­fen. Wir hof­fen sehr, dass die gesam­te Über­gangs­zeit von dann 12 Mona­ten ziel­ge­rich­tet genutzt wird, um für die Kin­der zukunfts­fä­hi­ge Räum­lich­kei­ten zu schaf­fen und damit in
Rön­sahl ein Kin­der­gar­ten ent­steht, der für die nächs­ten Jahr­zehn­te den Kin­dern hier ein pas­sen­des Zuhau­se bie­tet”, so Bri­git­te Den­da. @EKKLP/EKR

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