Sauerland­globus in die Berliner Staats­biblio­thek aufgenommen

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Es ist kein herkömmlicher Weltglobus, sondern ein sog. Heimatglobus, dem nun die Ehre zu Teil wird, in die Berliner Staatsbibliothek aufgenommen zu werden. Die Bezeichnung Heimatglobus gibt bereits einen Hinweis auf seine Besonderheit: denn statt die ganze Welt zu zeigen, wird auf diesem Globus nur das Sauerland in Kugelform dargestellt. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass der Globus mit dem Namen „Kerr“ in die Sammlungen der Staatsbibliothek aufgenommen wird. Denn in dem repräsentativen Museumsbau an der Berliner Prachtmeile Unter den Linden finden sich u.a. über 12 Millionen Bücher, die Gutenberg-Bibel, original Beethoven Partituren und der legendäre Mercator-Himmelsglobus.

Olpe statt Tokio – Meschede statt Madrid – der Kahle Asten statt Mount Everest
Auf den ersten Blick sieht der Sauerlandglobus aus wie jeder andere Globus. Doch wo sonst Afrika, Amerika und Zentralasien zum Entdecken einladen, prangt hier die gesamte Region von Lüdenscheid bis Brilon und von Menden bis Winterberg. Und dass der opulente Globus einen sauerländischen Namen trägt, ist eine weitere Besonderheit.

Christiane Güth und Christoph Hünermann haben die Idee der „Heimatgloben“ und des Sauerlandglobus entwickelt und in die Tat umgesetzt. Tatkräftige Hilfe erhielten sie dabei von Michael Korn von WohnGut in Olpe und Saalhausen. Güth erläutert zum Sauerlandglobus: „Viele Menschen haben eine enge Beziehung zu ihrer Region, egal ob sie dort geboren wurden und sie schöne Erinnerungen mit ihr verbinden. Und genau diesem Gefühl wollen wir mit unserem Kerr Rechnung tragen. Er ist sichtbarer Ausdruck von Heimatliebe und regionaler Verbundenheit.“

Ein Ostfriesenwitz war der Auslöser
„Kommt ein Ostfriese in eine Buchhandlung und sagt: Ich hätte gern einen Ostfriesland-Globus“. Genau dieser Witz war es, der Güth und Hünermann vor einigen Jahren auf die Idee brachte. Nach einer intensiven Konzept- und Planungsphase wurde aus der Idee Ernst und Wirklichkeit. Das Unternehmerpaar knüpfte Kontakte zu Experten und Manufakturen in ganz Deutschland, ehe der erste Globus fertig war. „Wir sind zwar kein typisches junges Start-Up-Team, doch wir arbeiten mit Herzblut an unseren Modellen und haben für unsere Globen schon sehr viel Zuspruch erhalten“, sagt Hünermann.

Mit Kartografen entwickelt und einzeln handgefertigt
Die speziellen Globus-Karten erarbeiten Güth und Hünermann mit Unterstützung von Experten. Denn ihnen ist wichtig, dass die Darstellung der Landflächen auf ihren Globen kartografisch exakt und aktuell ist. Besonders einprägsam wird das Erscheinungsbild von Kerr allerdings, da die Region darauf vom Meer umspült werden. „Diese kreativ gestalteten Meere geben unseren Globen den letzten Pfiff,“ erläutert Güth mit einem Augenzwinkern.

Die Fertigung der Globen stellt eine außergewöhnliche Herausforderung dar, schließlich müssen flache Regional-Karten auf eine Kugel gebracht werden. Dazu werden sie in 12 augenförmige Segmente unterteilt, gedruckt und per Hand auf eine Acrylglaskugel aufgebracht. Dieses sogenannte Kaschieren erfordert höchste Präzision und größte Geschicklichkeit, denn alle Segmente passen millimetergenau zueinander.

Die Staatsbibliothek sammelt Schätze des Weltkulturerbes
Die 1661 gegründete deutsche Staatsbibliothek beherbergt eine der größten Sammlungen kartografischer Werke. In ihrer Kartenabteilung finden sich u.a. rund 1,2 Millionen Kartenblätter, 36 000 Atlanten und 800 Globen. Und nun zählt auch Kerr dazu, ebenso wie Heimatgloben von Ostfriesland, dem Ruhrgebiet, Ostwestfalen-Lippe und der Region Köln-Bonn. Maßgeblichen Anteil daran hat Michel Recke, Experte für alte Karten. Er wies die Verantwortlichen der Staatsbibliothek auf diese außergewöhnlichen Globen hin. Und gemeinsam mit dem Freundeskreis der Cartographica in der Staatsbibliothek ließ sich schließlich die Aufnahme von Kerr und Co. in diese Institution des deutschen Kulturschaffens realisieren.

„Dort hat der Sauerlandglobus nun einen ganz besonderen Platz und dort ist sichergestellt, dass er der Nachwelt erhalten bleiben“, sagt Christoph Hünermann. “Und natürlich ist das für unsere Arbeit eine ganz besondere Auszeichnung“, fügt er hinzu.

Nähere Informationen unter: www.deinheimatglobus.de

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