Fulminant und mitreißend – so lässt sich das Konzert „Still standing“ des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Attendorn zusammenfassen, das dieser anlässlich des Stadtjubiläums erstmals gemeinsam mit seiner Cover-Rock-Band „Die Brandstifter“ in der Attendorner Stadthalle unter der Leitung von Alexander Sieler bestritt.

Bereits der Start ließ die rund 350 Zuhörerinnen und Zuhörer begreifen, dass es sich diesmal nicht um ein klassisches Konzert eines Blasorchesters handelte: Im Feuerwerk der Lichtershow auf der Bühne wechselten sich Musikzug und Band in einem Heavy-Metal-Medley ab, um mit „Crazy Train“ schließlich lautstark gemeinsam zu enden und den Maßstab des Abends zu setzen. Denn tatsächlich blieben die 50 Musikerinnen und Musiker mit Stücken wie „Jump“ und „I love Rock’n Roll“ zunächst rockig unterwegs. Es folgte ein Jazz-Block u. a. mit James-Bond-Klassikern, bei denen nicht nur die Stimme von Sänger Oliver Brylski bei „Feeling good“, sondern auch der strahlende Klang des Solo-Trompeters Leon Pospischil bei „Live and let die“ überzeugte. Im Mittelteil luden gefühlsbetonte Stücke mit den passenden Lichteffekten zum Träumen ein – der „Liebesblock“, wie Moderator und E-Gitarrist Thomas Grünhage diese Stücke liebevoll nannte, welcher mit viel Humor und Wortwitz souverän und unterhaltsam durch den Abend führte.

An einer Stelle wurde es etwas ernster und melancholischer. Die Vorständler Philipp Luke und Julian Heinze verabschiedeten mit warmen Dankesworten den scheidenden Dirigenten Alexander Sieler, der im kommenden Februar nach vier Jahren den Taktstock abgeben wird, um seine Zeit fortan stärker seiner wachsenden Familie sowie der Jugendarbeit widmen möchte. „Danke für dein Engagement, auch in den schweren Zeiten der Pandemie“, richtete Heinze an den 35-Jährigen, der bei der Übergabe eines familiengerechten „Survival-Pakets“ ein paar Tränen verdrücken musste.

Passend dazu ging es mit „Final Countdown“ des Blechbläsersatzes und der Band in den letzten Teil des Konzerts. Insbesondere das einzigartige Arrangement des Metallica-Klassikers „Nothing else matters“ ging unter die Haut und wurde mit reichlich Applaus belohnt. Ohnehin waren die Besucherinnen und Besucher zum Mitmachen eingeladen: „Klatschen, Schunkeln und Head-Banging aller Art“, wie Grünhage ausführte. Dass Herbert Grönemeyers „Alkohol“ von den Brandstiftern und Whitney Houstons „One Moment in Time“ vom Blasorchester als offizieller Abschluss nicht die letzten Stücke sein würden, ließen die stehenden Ovationen bereits erahnen. „Sie kennen das Spiel“, hatte Moderator Grünhage bereits im Vorfeld mit einem zwinkernden Auge das Publikum auf die Zugaben vorbereitet. Doch der Überraschungseffekt war groß, als der Dirigent Alexander Sieler plötzlich selbst zum Instrument griff und – nach einigen klimatisch bedingten Stimmproblemen – die Einleitungstakte von „I will survive“ auf der Geige spielte. Mit „Chasing cars“ und „Feiern im Regen“ entließen die Musikerinnen und Musiker nach zwei Stunden vielfältigen und spannungsreichen Programms die begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörer, welche die musikalischen Leistungen dieser einzigartigen Musikshow mit minutenlangem Applaus würdigten.

e0c01bf7 1627 425d 830f 8e21574169a3
Fulminant und mitreißend – so lässt sich das Konzert „Still standing“ des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Attendorn zusammenfassen, das dieser anlässlich des Stadtjubiläums erstmals gemeinsam mit seiner Cover-Rock-Band „Die Brandstifter“ in der Attendorner Stadthalle unter der Leitung von Alexander Sieler bestritt (Foto: Musikzug Attendorn)
Anderen empfehlen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein