Wie aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag NRW hervorgeht, müssten in Nordrhein-Westfalen rund sechs bis acht Millionen Menschen mit einem angepassten Omikron-Impfstoff geimpft werden. „Dies wird in unseren Kommunen durch das mangelnde Engagement der NRWLandesregierung aktuell aber nur sehr schlecht erreicht“, kritisiert SPD Landtagsabgeordnete Christin-Marie Stamm.


Um die Impfkapazitäten in den Arztpraxen und Apotheken sowie bei den betriebsärztlichen Angeboten zu unterstützen, sind die Kommunen von der Landesregierung beauftragt worden, eigene Vorhaltestrukturen für die Impfung einzuplanen. Dadurch soll pro Woche rund ein Drittel der gesamten Impfungen vor Ort mobilisiert werden. Dieses kommunale Angebot soll sich vor allem an Personen richten, die mit den regulären Impfangeboten nur schlecht zu erreichen sind.


Im Kreis Olpe müssten dadurch aktuell eigentlich 1.880 Impfungen pro Woche als kommunales Angebot zur Verfügung gestellt werden. „Tatsächlich können hier aber nur rund 671 Dosen pro Woche maximal verimpft werden, weil die Landesregierung die Kommunen bei der Bereitstellung der Strukturen in keiner Weiser unterstützt“, so Stamm. „Leider werden die Kommunen und auch die Hausärzte bei der Bestellung und Verteilung des Impfstoffes von der Landesregierung völlig allein gelassen. Die Herbstwelle baut sich immer weiter auf, aber NRW-Gesundheitsminister Laumann zeigt keinerlei Initiative, um die Impfbereitschaft vor Ort zu erhöhen und die benötigten Strukturen dafür zu aktivieren.“ Von einer regionalen Impfkampagne durch die Landesregierung kann leider keine Rede sein.


„Gesundheitsminister Laumann und sein Ministerium müssen endlich auf die verschärfte Lage reagieren und für eine Impfkampagne selbst den Turbo-Booster anwerfen“, fordert Christin-Marie Stamm. „Schließlich hat Minister Laumann die Impfung als entscheidend für diesen Corona-Winter bezeichnet.“ Daher müsse er mehr dafür tun, dass die benötigten Kapazitäten auch wirklich geschaffen werden.
Die aktivierten Kapazitäten reichen jedenfalls nicht aus. „Wenn CDU-Minister Laumann in diesem Tempo weitermacht, dann ist der Winter längst vorbei und der Minister im Sommer immer noch nicht fertig“, sagt Stamm.


Um schneller voranzukommen, schlägt die heimische SPD-Abgeordnete vor, wieder viel stärker auf aufsuchende Impfangebote in medizinischen und Pflegeeinrichtungen zu setzen und diese durch die Landesregierung zu koordinieren. „Mobile Teams, die vom Land finanziert werden und in größerer Zahl unterwegs sind, könnten für die Kommunen eine große Unterstützung zur Mobilisierung der
Impfbereitschaft sein“, so die Abgeordnete. Denkbar sei auch, das Konzept der Impfzentren zu reaktivieren und in dezentraler sowie weitaus schlankerer Form umzusetzen. Auch bei der Impfkampagne gelte für die Landesregierung: „Weniger nach Berlin rufen, sondern einfach mal selbst liefern.“


Hinweis:
Die Zahlen in den Verwaltungsbezirken zu den maximalen und aktivierten Kapazitäten der Impfangebote können Sie der Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 471 der SPD-Fraktion im Landtag NRW (Drs. 18/1253) entnehmen: https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD18-1253.pdf

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