Die Nachricht über die geplante Schließung der Standorte der Kostal Automobil Elektrik im Märkischen Kreis hat auch die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari kalt erwischt. Baradari, die derzeit zur Sitzungswoche in Berlin ist, zeigt sich irritiert von den Plänen der Kostal Gruppe.


„Ich bin schockiert und enttäuscht darüber, dass die Produktion im Bereich Automobil Elektrik ins Ausland verlegt wird. Für die rund 900 betroffenen Beschäftigten ist das ein Schlag in die Magengrube, vor allem bei einer so kurzfristigen Benachrichtigung“, so die Abgeordnete am Rande des Plenums. Ihre Forderung: Alle beteiligten Akteure müssen nun gemeinsam handeln, um für die von der Schließung betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Lüdenscheid, Meinerzhagen und Halver sozial verträgliche Lösungen zu finden.
Gleichzeitig ist die Verlagerung der Werke eine zusätzliche Hiobsbotschaft für die Region. Denn viele Firmen in der Region arbeiten für Kostal, liefern entsprechende Teile zu. Deren Arbeitsplätze und Know-how sind nun ebenfalls gefährdet. „Ich dachte, die Zeit, in der Liefer- und Wertschöpfungsketten auseinandergezogen werden, wäre vorbei. Lieferengpässe, Rohstoffknappheit und Fachkräftemangel in Folge der Pandemie und des Ukraine-Krieges lehren etwas anderes“, zeigt sich Baradari verwundert.


Als Mitglied im EU-Ausschuss des Bundestages weiß Baradari um günstige Standortkosten in Ungarn. „Allein die niedrigen Energiekosten in Ungarn werden an anderer Stelle teuer erkauft.“ Ungarn hatte zuletzt EU-Sanktionen gegen Russland verhindert, um weiterhin russisches Öl zu beziehen. „Auch Entwicklungen bei Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung sehe ich in Ungarn sehr kritisch“, bemängelt die heimische Abgeordnete. „Für unsere Region bedeutet das, dass wir uns noch mehr für die wirtschaftliche Entwicklung einsetzen müssen“, bemerkt Baradari abschließend.

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