Mit ihrem Besuch bei Bürgermeister Jan Nesselrath in Meinerzhagen schließt Nezahat Baradari MdB (SPD) ihre Antrittsbesuche in der Folge der vergangenen Bundestagswahl ab. Auf ihrer Tour durch den Wahlkreis konnte sie bisher viel über die individuellen kommunalen Herausforderungen und die Menschen vor Ort erfahren. So war auch im Rathaus Meinerzhagen der Gesprächsbedarf groß und beide tauschten sich über die Vollsperrung der A 45 auf der Rahmedetalbrücke und die Geflüchteten infolge des Ukraine-Krieges aus. Mit dabei war auch Rolf Puschkarsky, langjähriger SPD-Ratsherr und Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Meinerzhagen.

Die zurzeit größte Herausforderung für die Meinerzhagener ist die Sperrung der A 45 auf Höhe der Rahmedetalbrücke. Die unterbrochene Logistikkette bringt enorme Beeinträchtigungen für alle Firmen vor Ort. Der vorhandene Fachkräftemangel verstärke sich durch die Brückensperrung zusätzlich. Unter den Folgen der Sperrung leidet ganz Südwestfalen. Die nötigen Prozesse zum Neubau der Brücke sind inzwischen angestoßen, doch die Informationen gelangen nur langsam in die Region. „Wir als Bürgermeister der betroffenen Kommunen müssen die Probleme ausbaden, erhalten im Gegenzug aber keinerlei Informationen, mit denen wir die Bürgerinnen und Bürger unterrichten könnten“, kritisierte der Bürgermeister. „Wir müssen den Menschen in der Region transparent zeigen, dass es mit dem Brückenneubau vorangeht, das hat auch für mich oberste Priorität“, bekräftigte Baradari.

Als wäre diese Belastung nicht genug, wirkt sich auch der Ukraine-Krieg auf die Kommune aus. Im Gespräch zeigten sich Bürgermeister und Fraktionsvorsitzender beeindruckt über die Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine. Meinerzhagen bietet pragmatische Hilfen für die Alltagsintegration angefangen von der Malstunde für Kinder, über Sportangebote bis Sprachkurse, um auch den Herausforderungen im realen Alltag zu begegnen. Bisher nahm Meinerzhagen überdurchschnittlich viele Geflüchtete aus der Ukraine auf. „Hut ab, was die Menschen in Meinerzhagen aufgebracht haben, um den Geflüchteten einen sicheren Hafen zu bieten“, so die Abgeordnete.

Sehr besorgt zeigte sich die Bundestagsabgeordnete über die Schilderungen von Bürgermeister und Fraktionsvorsitzenden über die zunehmende Politikverdrossenheit. Beide hatten zuvor mit Anfeindung und Bedrohung in Folge ihrer politischen Arbeit zu kämpfen. Dass Kommunalpolitiker und Ehrenamtliche zunehmend auch angegriffen werden, besorgte sie alle. „Ich finde die Menschen, die vor Ort Verantwortung übernehmen, politisch oder generell im Ehrenamt verdienen mehr Wertschätzung“, betonte der Fraktionsvorsitzende Puschkarsky. „Ich möchte ihnen hiermit meinen Dank ausdrücken. Sie brauchen unseren besonderen Schutz“, sagte die Abgeordnete Baradari abschließend.

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