Die Hansestadt Attendorn erhält aus Mitteln des Landes NRW insgesamt
2.708,72 € zur Unterstützung ehrenamtlicher Aktivitäten zur Bewältigung der Corona-Krise.  Diese Mittel werden auf fünf Empfänger aufgeteilt.

Mit dem Shutdown Mitte März konnten auch in Attendorn viele Vereine ihr Angebot nicht mehr aufrechterhalten. Doch die ehrenamtliche Arbeit war und ist gerade jetzt mehr denn je vonnöten.

Um zumindest in finanzieller Hinsicht etwas Entlastung zu bringen, hat die Landesregierung Mittel zur Unterstützung ehrenamtlicher Aktivitäten zur Bewältigung der Corona-Krise vor Ort zur Verfügung gestellt. Hiervon erhält die Hansestadt Attendorn insgesamt 2.708,72 €, die sie an vier besonders engagierte Institutionen weiterleiten wird.

708,72 € für die Attendorner Tafel

Die Attendorner Tafel ist seit über 20 Jahren für Bedürftige da. An jedem letzten Dienstag im Monat findet die „große“ Tafel statt, bei der zwischen 14 und 17 Uhr gespendete Lebensmittel abgeholt werden können. Die „kleine“ Tafelausgabe findet in den anderen Wochen am Donnerstagvormittag von 10 bis 12 Uhr statt. Zu diesen Zeiten herrscht normalerweise ein reger Andrang vor dem Begegnungs- und Sozialzentrum „lebensfroh.Kirche im Laden“. Um wieder öffnen zu können, musste ein Hygienekonzept her. Das sieht natürlich Abstand, Maskenpflicht und Desinfektion vor. Nun wird am Eingang Fieber gemessen, eine Einbahnstraßenregelung eingeführt, Abstandshalter an der Theke angebaut und eine separate Packstelle eingerichtet. Viele Ehrenamtliche gehören selber aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe. Aber der Ausfall der Tafel war keine Option. Während des Lockdowns konnten keine Lebensmittel verteilt werden, deshalb wurden zur Linderung der größten Not Lebensmittelgutscheine in Höhe von 15 € bis 30 € persönlich verteilt. Für dieses Engagement erhielt die Attendorner Tafel nun 708,72 €, für die sich Sylvelin Karsunky bedankte.

500,00 € für „Wohl zu Hause“

Ebenfalls im Begegnungs- und Sozialzentrum „lebensfroh.Kirche im Laden“ angesiedelt ist das Projekt „Wohl zu Hause“, über das Senioren in der Region seit einigen Monaten tatkräftige ehrenamtliche Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags erhalten. Und die Unterstützung war ab Mitte März umso wichtiger, da die Risikogruppe der älteren Menschen Lebensmittel und andere Einkäufe benötigte. Aber auch Fahrten zum Arzt, ins Krankenhaus und die Apotheke wurden möglich gemacht. „Wohl zu Hause“ bietet maßgebliche Unterstützung bei der Mobilität von Senioren und will damit erreichen, dass ältere Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden bleiben können – nicht nur während Corona. Hierfür gibt es 500,00 €, die Bernd Herweg entgegennahm.

500,00 € für den DRK-Ortsverein Attendorn

Das Deutsche Rote Kreuz erhält für sein vorbildliches Engagement ebenfalls 500,00 €. Seit dem Beginn der Pandemie sind zahlreiche ehrenamtliche Einsatzkräfte des DRK-Ortsvereins Attendorn im Einsatz, um bei der Bewältigung der Covid-19 Pandemie zu unterstützen.

Mit über 1.800 ehrenamtlichen Arbeitsstunden alleine bis April im Bereich der Abstrichstellen, dem Krankentransport, der Organisation und der Logistik, waren und sind die Helferinnen und Helfer des DRK-Ortsvereins Attendorn stark gefordert. Gemeinsam mit anderen Ortsvereinen aus dem DRK-Kreisverband Olpe und dem Malteser Hilfsdienst haben Einsatzkräfte viele weitere Abstriche in den zentralen Abstrichstellen in Olpe und Altenhundem sowie mobil mit der rollenden Praxis des Ortsvereins Attendorn durchgeführt.

„Und das oft in der Freizeit, sogar an Geburtstagen“, berichtete DRK-Vorsitzender Martin Diller bei der Scheckübergabe, die dem DRK-Ortsverein Attendorn 500 Euro einbrachte. Der DRK-Vorsitzende nutzte den Termin im Rathaus zu einem eindringlichen Appell: „Unseren ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfer schlägt nicht immer Verständnis entgegen. Viele Menschen verwechseln unseren Einsatz mit dem Einsatz hauptamtlicher Kräfte. Der Einsatz des DRK-Ortsvereins Attendorn ist alles andere als selbstverständlich.“

Denn neben den Aufgaben zur Unterstützung des Gesundheitsamtes des Kreises Olpe wurden weiterhin die Blutspendetermine im Bereich Attendorn betreut und die Besetzung des Krankentransportwagens (KTW) zum Transport von Patienten mit Covid-19-Infektion sichergestellt. Wie auch bisher werden die verschiedenen Einsätze des DRK Attendorn durch Rotkreuzleiter Marco Steinrode und seinem Stellvertreter Julian Halbe im eingerichteten Einsatzraum des DRK-Hauses koordiniert.

500,00 € für die DLRG-Ortsgruppe Attendorn

Auch die DLRG-Ortsgruppe Attendorn verrichtet ihren Dienst direkt am Menschen. Bei der Wasserrettung kann kein Mindestabstand eingehalten werden. Daher mussten auch hier für ausreichende Hygienemaßnahmen Desinfektionsmittel, Mund-Nasen-Schutz, FFP-Masken und spezielle Filter für die Beatmungsgeräte gekauft werden. Ab Mai waren die Badestellen an Bigge- und Listersee wieder geöffnet. Und diese wurden während des sonnigen Sommers durch viele Gäste aus Nah und Fern genutzt.

An der Wachstation Waldenburg musste das Personal neu eingeteilt werden, um bei möglichen Corona-Verdachtsfällen noch Helfer vor Ort zu haben. Gleichzeitig waren auf Grund mangelnder Alternativen mehr Badegäste vor Ort, was zu mehr Rettungseinsätzen geführt hat. Die DLRG erhält aus den Landesmitteln 500,00 €. Hierfür bedankte sich Manuel Plugge von der Ortsgruppe Attendorn.

500,00 € für das THW

Die THW-Helfervereinigung Attendorn e. V. hat sich unter anderem die Jugendarbeit auf die Fahne geschrieben und sorgt damit für Nachwuchs für die deutsche Zivil- und Katastrophenschutzorganisation. Die Jugendlichen werden in spielerischer Form an die Technik des THW herangeführt, so zum Beispiel beim Stegebau, dem Transport von Verletzten oder dem Ausleuchten von Einsatzstellen. Unter Corona-Bedingungen ist die Jugend- und Nachwuchsarbeit schwierig. Treffen sind nur in Kleingruppen möglich, Termine werden geplant und müssen wieder abgesagt werden, Schulungen fallen aus. Hobbys, die durchgängig durchgeführt werden können, werden bevorzugt und Hygienekonzepte „vergraulen“ zudem die Jugendlichen. Für ihre ehrenamtliche Arbeit erhält die THW-Helfervereinigung 500,00 €, die Daniel Becker gerne entgegennahm.

Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil, Kämmerer Klaus Hesener und die Ehrenamtsbeauftragte der Hansestadt Attendorn Katrin Luers nahmen die Scheckübergaben vor. Christian Pospischil: „Gerade in Krisenzeiten wird deutlich, wie notwendig die Hilfsdienste vor Ort sind. Mit der Verwendung der Mittel möchten das Land NRW und die Hansestadt Attendorn Danke sagen für diese wichtige Arbeit. Mit Corona waren und sind die Anforderungen noch gestiegen. Danke an alle Ehrenamtlichen, die diese Tätigkeiten unentgeltlich in ihrer Freizeit durchführen.“

Anderen empfehlen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein