Jedes Jahr erleiden in Deutschland 65.000 Menschen einen plötzlichen Herztod, etwa 60.000 versterben daran. „Das müsste nicht sein. Der plötzliche Herztod ist in aller Regel kein schicksalhaftes Ereignis, von dem es kein Entkommen gibt“, betont der Referent des Vortrages Dr. Stephan Doldi, Chefarzt Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin der Helios Klinik Attendorn. Unmittelbar eingeleitet wird der plötzliche Herztod überwiegend durch Kammerflimmern, welches das Herz von einer Sekunde auf die andere komplett aus dem Takt bringt. Das Herz hört auf zu schlagen, der Blutdruck sinkt auf „Null“. Der Patient verspürt nach wenigen Sekunden eine „Leere“ im Kopf, anschließend bricht er bewusstlos zusammen. Nach zwei bis drei Minuten hört er auf zu atmen, nach 5 Minuten treten irreversible Gehirnschäden auf, nach maximal zehn Minuten sind Wiederbelebungsmaßnahmen in aller Regel erfolglos.

Was tun beim Herzstillstand?
Patienten mit einem plötzlichen Herzkreislaufstillstand haben nur eine Chance zu überleben, wenn Zeugen vor Ort sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen. Wie diese aussehen sollten, skizziert Dr. Hermann-Josef Mayer, Oberarzt Anästhesiologie der Helios Klinik Attendorn, in dem Vortrag.

Wer ist gefährdet?
Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist die häufigste zugrundeliegende Erkrankung. Autopsien bei plötzlich Verstorbenen haben eine Häufigkeit der KHK von bis zu 75% ergeben. Sie wiederum wird verursacht durch Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen (hohes Cholesterin). Auch die Genetik und ein ungesunder Lebensstil durch Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel und Drogenkonsum spielen eine wichtige Rolle. Ursachen des plötzlichen Herztodes können auch Herzmuskelerkrankungen, seltener Herzklappenerkrankungen sowie angeborene Herzfehler sein. Der Vortrag von Dr. Doldi soll darüber informieren, wie es zu diesen bedrohlichen Herzkrankheiten kommt, mit welchen Symptomen sie sich bemerkbar machen und wie sie sich am effektivsten vor der Gefahr des plötzlichen Herztodes schützen. Selbstverständlich steht er auch für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.

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